Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Thomas R. Schopf interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Arzt und Psychotherapeut.
jameda: Herr Schopf, was hat sie motiviert, Arzt und Psychotherapeut zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Herr Schopf: Meine ursprünglichen Motive für das Medizinstudium waren eigentlich ganz andere. Durch ein paar glückliche Fügungen bin ich zur Hypnose und Psychotherapie gekommen und heute froh um meine abwechslungsreiche Arbeit.
Wie mich mein Unbewusstes in diesen Beruf gelotst hat, das habe ich erst im Laufe meiner Arbeit verstanden. Aber diese und viele andere Erfahrungen haben mich die Weisheit und das Wissen des Unbewussten am eigenen Leib erfahren lassen. Gerne gebe ich diese Erfahrungen in der Therapie, dem Coaching und der Ausbildung weiter.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?
Herr Schopf: Ich arbeite am liebsten mit moderner selbstorganisatorischer Hypnose, weil sie sehr effizient ist und ein großes Indikationsspektrum abdeckt. Denn eigentlich unterstütze ich immer nur die angeborenen Selbstheilungskräfte meiner Patienten und helfe ihnen dabei zu ihrer Gesundheit zurückzufinden. Und das geht bei fast allen Erkrankungen, unterstützend oder kausal.
Zudem passt es für fast jeden. Ich habe zu tun mit denen, die noch nicht da sind, wenn ich einen Kinderwunsch hypnotherapeutisch unterstütze, und ich arbeite mit denen, die nicht mehr da sind, wenn ich durch geeignete Techniken die Trauerarbeit unterstütze. Und natürlich mit allen Themen dazwischen. Ich finde das wunderbar abwechslungsreich!
jameda: Gibt es ein medizinisches Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Schopf: Ja, es gibt einige, die mich beeinflusst haben, von denen ich gelernt habe. Hier sind drei davon. Durch ihren menschlichen und unglaublich warmherzigen Umgang mit den Menschen hat mich Hanne Marquardt geprägt. Fachlich profitiert habe ich ganz wesentlich von Götz Renartz, bei dem ich die selbstorganisatorische Hypnose gelernt habe und für den ich viele Jahren arbeiten durfte. Und Frank Farelly begleitet mich mit seinem liebevollen Humor durch meine Arbeit.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Schopf: Die Digitalisierung ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance. Über die Videosprechstunde ist es möglich, auch ohne die körperliche Präsenz wirksam zu arbeiten. Ich war zunächst skeptisch, doch die ersten Erfahrungen stimmen mich vorerst zuversichtlich. Und in meiner ehrenamtlichen Arbeit bei krisenchat.de erlebe ich, dass, in Grenzen, sogar über den Chat eine psychotherapeutische Begleitung möglich ist.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Schopf: Der rasante Wandel in der Welt fordert den Menschen viel ab. Und dieser Wandel verändert natürlich auch die Bedingungen, an die wir uns immer wieder von Neuem anpassen müssen, ob wir wollen oder nicht. Zum Glück haben wir in unserem Unbewussten eine jahrtausendealte Macht, die uns Menschen mit altem Wissen und einer grenzenlosen Kreativität versorgt. Hieraus zu schöpfen, stimmt mich zuversichtlich, dass Menschen nahezu alle Krisen überwinden können. Trotz allem gilt es auch, mit Unsicherheit leben zu lernen, denn auch sie gehört zum Leben dazu. Ich sehe es gerne positiv. ‘No risk, no fun!’ Hier hilft nur Vertrauen in die eigenen Kompetenzen.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Schopf: Das müssen Sie meine Patienten fragen. Ich vermute, jeder hat da etwas anderes, was er an mir schätzt. Und sicherlich wird es auch Menschen geben, die mich und meinen Umgang nicht schätzen.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Schopf: Ihre Vielfalt! Jeder Mensch ist einzigartig, und, wenn man es mal etwas poetisch beschreiben will, ein Kunstwerk seines Lebens. Und so vielschichtig die Herkünfte meiner Patienten sind, so sehr unterscheiden sich die Zukünfte, die sie für sich entwickeln. Ein Teil dieser Entwicklung sein zu dürfen, erfüllt mich sehr.
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Schopf: Es gibt viele. Es würde den Rahmen sprengen, sie alle zu erzählen. Ich lerne jedenfalls viel von meinen Patient:innen und gebe das gerne weiter.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Schopf: Verlieren Sie nicht den Glauben an sich! Selbst in der tiefsten Not reichen manchmal ein offenes Ohr, ein kluges Wort oder eine warme Hand, um wieder Mut zu fassen. Vertrauen Sie Ihrem Unbewussten.
Das Motto meiner Arbeit lautet: ‘Das Leben ist bunt.’ Sollte es mal seine vielen Farben verlieren und einseitig, schrill oder grau werden, dann richten Sie Ihren Blick nach innen. Ganz im Sinne von Erich Kästners Gedicht:
An die Maus in der Falle
Du rennst im Kreis und suchst ein Loch
Du rennst umsonst! Begreif es doch!
Besinn Dich!
Ein einz’ger Ausweg bleibt dir noch:
Geh in Dich!
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