Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. med. Heitham Sleiman

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Heitham Sleiman interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Augenarzt.

jameda: Herr Dr. Sleiman, was hat Sie motiviert, Augenarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Sleiman: Die Augenheilkunde ist ein dankbarer Bereich in der Medizin, wo der Patient und der Arzt sofort den Behandlungserfolg sehen. Z. B. nach einer Grauer-Star-Operation kann ein fast blindes Auge am nächsten Tag wieder brillant sehen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Dr. Sleiman: Ich lege einen großen Wert darauf, dass der/die Patient/innen nach seinem/ihrem Besuch eine klare Diagnose und einen klaren Weg der Behandlung mitnimmt. Gerade bei Diagnosen wie Kopfschmerzen und Stoffwechselerkrankungen ist die Einordnung nicht immer einfach, ebenso wie den Bezug zum Auge zu finden.

Bei einer Operationsindikation wird der Patient ausführlich über die Dringlichkeit aufgeklärt und nur medizinisch notwendige Indikationen werden zeitnah durchgeführt. Andere kosmetische Eingriffe bedürfen der ausführlichen und ehrlichen Begründung und Abwägung.

jameda: Gibt es ein medizinisches Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Sleiman: Der Münchener Professor Neuhahn, der die Kataraktoperation spürbar fortentwickelt hat und vor ihm der englische Augenarzt Ridley, der die implantierte Linse im Auge mitentwickelt hat, sind einige meiner Vorbilder.

jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Sleiman: Die Erfindung der OCT-Bildgebung ist so hilfreich bei der Diagnose sämtlicher Netzhauterkrankungen (Macula, Glaukom). Die Bilder sind auch für die Patient/innen sehr plausibel und ersparen dem Arzt lange Vorträge und Erklärungen.

Auch die Einführung der IVOM-Operation zur Einbringung von Medikamenten in den Glaskörper hat in den letzten Jahren zu einem immensen Fortschritt bei der Bekämpfung der Erblindung durch die feuchte Makuladegeneration geführt.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Sleiman: In der Gentherapie und in der Stammzellenforschung. Da können noch Augenkrankheiten behandelt werden, die heute als unbehandelbar erscheinen, was vielen Sehbehinderten eine Hoffnung auf eine Verbesserung der Sehleistung gibt.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Sleiman: Ich nehme mir die Zeit für Patient/innen, gehe auf ihre Bedürfnisse ein und betrachte sie als Ganzheit, mit der Einbeziehung ihrer Allgemeinbeschwerden.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Sleiman: Ich schätze die Treue meiner PatientInnen und das mir entgegengebrachte Vertrauen. Ich freue mich sehr, wenn mich Patienten besuchen, die ich seit meiner Niederlassung im Jahre 1990 und danach betreut habe.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Sleiman: Nicht selten habe ich PatientInnen erlebt, die mit Begleitperson erstmals die Praxis betraten und als blind galten. Nach einer Kataraktoperation haben die PatientInnen, schon bei der Abnahme des Verbandes, dermaßen gestrahlt und bekamen Tränen in den Augen, dass sie die Praxis ohne Fremdhilfe verlassen konnten.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Sleiman: Es gibt ernste einschleichende Krankheiten, welche der Patient selber nicht bemerkt. Daher sollten Sie die Gelegenheit nutzen, regelmäßig Ihre Augen kontrollieren zu lassen. Genießen Sie unser hervorragendes Gesundheitssystem, wo jeder den Arztbesuch in Anspruch nehmen kann, ohne große finanzielle Belastungen erleiden zu müssen.

Zur Person

Ich sehe es zum Wohle meiner Patient/innen als meine Pflicht und Verantwortung, mich regelmäßig weiterzubilden und meine Operationstechniken zu perfektionieren. Ich praktiziere seit 1990 in meiner eigenen Praxis und die Arbeit bereitet mir große Freude und Genugtuung. Das Anliegen meiner Patient/innen hat Vorrang vor anderen Anliegen.

Zur Praxis

Unsere Praxis und OP-Räume sind mit modernsten Gerätschaften ausgestattet. Das Personal genießt eine gute Ausbildung. Außerdem bildet die Praxis Assistenten in Weiterbildung aus. Unsere Praxis arbeitet mit einem ausgereiften Qualitätsmanagementsystem und wird jährlich neu nach ISO 2015 zertifiziert. Wir bieten regelmäßig ein interaktives Beratungsprogramm an, wie z. B. ‘Die Woche des Sehens’ im Oktober jeden Jahres, und nehmen an Gesundheitsmessen Teil.

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