Das jameda-Interview: 8 Fragen an Herrn Priv.-Doz. Dr. Oliver Lotter

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Lotter interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als plastischer und ästhetischer Chirurg.

jameda: Herr Dr. Lotter, was hat Sie motiviert, plastischer und ästhetischer Chirurg zu werden?

Herr Dr. Lotter: Schon in den Anfängen durfte ich immer wieder erfahren, wie plastische Chirurgen bei speziellen Fragestellungen zu Rate gezogen wurden. Ich war immer von dem problemlösenden Ansatz des Fachgebietes fasziniert. Da zahlreiche Eingriffe an der Körperoberfläche stattfinden, ist das direkte Feedback zum eigenen ärztlichen Handeln unmittelbar.

Plastische Chirurgie verfolgt kein eigenes Organsystem, sondern vielmehr das Prinzip, dass Form und Funktion eng miteinander verwoben sind. In diesem Sinne habe ich meinen Beruf schon immer so verstanden, Harmonie zwischen Körper und Seele zu erreichen.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Dr. Lotter: Die größte Freude empfinde ich, wenn sich die Lebensqualität eines glücklichen Patienten durch meine Beratung und Behandlung verbessert hat. Herausforderungen bestehen mitunter darin, Erwartungen von Patientenseite in Einklang mit Machbarkeit und insbesondere auch Behandlungssicherheit zu bringen. Wenn mal etwas nicht so läuft wie erwartet oder gewünscht, dann ist es für mich extrem wichtig, dem Patienten zu vermitteln, dass wir uns gemeinsam an eine Problemlösung machen. Dazu benötigt der Arzt jedoch meistens Mitarbeit und Vertrauen von Patientenseite.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Dr. Lotter: Ein bekannter plastischer Chirurg sagte einmal, die plastisch-ästhetische Chirurgie sei „Freund und Feind der Medien“. Ich habe den Eindruck, bisweilen wird ein Bild meines Berufes erschaffen, dass mein ärztliches Handeln zum reinen „Faltenbügler“ reduziert. Sicherlich wird dies durch unseriöse Auftritte mit dem Ziel einer hohen Medienaufmerksamkeit unterstützt. Durch eine ehrliche und transparente plastisch-ästhetische Chirurgie möchte ich solchen Vorurteilen entgegenwirken.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Dr. Lotter: Hier ist eine gute Arzt-Patienten-Beziehung Voraussetzung dafür, die Talsohle im Verlauf der Behandlung gemeinsam zu durchschreiten. Gegenseitiges Vertrauen, Empathie und genügend Zeit im Gespräch sind dabei Voraussetzung.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Dr. Lotter: Man muss sicherlich zwischen wichtigen und weniger wichtigen Aspekten im Therapieplan unterscheiden. Meistens kann ich Patienten vermitteln, weshalb eine Maßnahme oder ein Verbot wichtig ist. Hat sich ein Patient nicht daran gehalten, so musste ich gelegentlich schon mal eine Operation ablehnen oder die rote Karte zeigen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Dr. Lotter: Ein ganz wichtiges Element im gesamten Behandlungsablauf ist eine gute Kommunikation. Klappt sie nicht oder nimmt man sich zu wenig Zeit, dann kann so manches aus dem Ruder laufen. Dabei hat jeder Patient andere Bedürfnisse, auf die individuell eingegangen werden sollte.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Dr. Lotter: Wenn ich Kongresse besuche, dann bin ich oft von der Vielzahl an Neuerungen überwältigt. Das heißt jedoch nicht, dass ich alle meine bisherigen Methoden über Bord schmeiße und nur noch die moderne Anwendung einsetze. Zahlreiche Neuerungen verschwinden wieder genauso schnell vom Markt, wie sie gekommen sind. Deshalb gilt für mich: Erst wird die Entwicklung kritisch beobachtet. Sobald es klar überzeugende Argumente dafür gibt, kommt sie zum Einsatz. In unserer Praxis kommen zum Beispiel Eigenfettbehandlungen oder auch das Vampir-Lift zur Anwendung. Unsere Hyaluronsäurefiller für die Faltenbehandlung sind auf dem neuesten Stand der Technologie.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Lotter: Behandeln Sie sich und Ihren Körper gut, denn es gibt Sie nur einmal. Gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung und mentale Ausgeglichenheit durch Ihr soziales Umfeld wie Familie, Freunde, Beruf und Hobbys sind dabei von hoher Relevanz.

Plastischer und Ästhetischer Chirurgen | Plastischer und Ästhetischer Chirurgen Berlin | Plastischer und Ästhetischer Chirurgen Hamburg | Plastischer und Ästhetischer Chirurgen München | Plastischer und Ästhetischer Chirurgen Köln | Plastischer und Ästhetischer Chirurgen Frankfurt