Team jameda
Wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne angenehm wärmt, steht die schönste Zeit des Jahres in den Startlöchern: der Frühling. Dann streifen auch Hundebesitzer wieder gerne stundenlang mit ihren Lieblingen durch Wald und Flur, während die Katze endlich das warme Fleckchen auf der Fensterbank gegen die Wiese hinterm Haus eintauscht. Leider hat der Frühling auch einen Nachteil: Zahllose Insekten und andere Schädlinge kommen wieder zum Vorschein. Für Haustierbesitzer ist es darum wichtig, sich rechtzeitig mit dem Thema Zecken und Flöhe zu befassen.
Wenn die Temperaturen mehrere Tage konstant bei 10° oder mehr liegen, erwachen die Zecken aus dem Winterschlaf und krabbeln aus ihren Verstecken hervor. Je nach Wetterlage ist dies meistens Ende Februar bis Mitte März der Fall. Allerdings kommen nicht alle Zecken gleichzeitig zum Vorschein, sondern erst nach und nach. Vor allem, wenn es zu einem nicht ungewöhnlichen Kälteeinbruch im März oder April kommt, legen die Plagegeister eine Pause ein. Eine typische ‘Aprilwetter’-Periode mit abwechselnd Regen und Sonne macht die Zecken ebenfalls munter, während sie sich nach längerer regenarmer Phase lieber zurückziehen.
Hunde- und Katzenbesitzer sollten ihre Lieblinge also im Frühling schon ab März nach jedem Spaziergang auf einen möglichen Zeckenbefall kontrollieren. Da sich die Zecken meist etwa 30cm über dem Boden aufhalten, sind Hunde und Katzen für sie perfekte erreichbare Wirtstiere.
Problematisch ist der Zeckenbefall für die Tiere deshalb, weil Zecken die Infektionskrankheit Borreliose übertragen können. Diese Krankheit kann zu einer schweren Erkrankung mit Fieber, Erschöpfung und Gelenkentzündungen bis hin zur Lähmung führen. Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) tritt sehr selten auf, kann aber neben Katzen und Hunden auch den Menschen treffen.
Empfehlenswert sind Spot-On-Präparate vom Tierarzt, die in den Nacken des Tieres geträufelt werden und verhindern, dass sich Zecken an das Tier anheften. So können erst gar keine Erreger übertragen werden. Daneben werden auch Tabletten angeboten, die regelmäßig alle drei Monate eingenommen werden müssen, um dauerhaften Schutz zu bieten. Sie töten Zecken jedoch erst ab, wenn sie bereits mehrere Stunden am Haustier haften - in dieser Zeit kann der Erreger längst auf den Hund übertragen worden sein.
Sogenannte Zeckenhalsbänder sind weniger empfehlenswert. Katzen können beim Herumstromern in der Natur leicht mit dem Halsband irgendwo hängen bleiben und sich im schlimmsten Fall damit strangulieren. Hunde können das Zeckenhalsband zusammen mit dem normalen Halsband tragen, allerdings sollten Besitzer darauf achten, ob der Hund damit gut klarkommt oder ob es eventuell Juckreiz oder andere Nebenwirkungen auslöst.
Weiterhin sollten Hunde nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken kontrolliert werden. Bei langen Spaziergängen kann es sogar sinnvoll sein, eine Zeckenzange mitzunehmen und den Hund schon während einer Pause zu kontrollieren. Freilaufende Katzen sollten einmal täglich kontrolliert werden, wenn sie ins Haus zurückkommen.
Wird eine Zecke entdeckt, kann sie sorgfältig und sanft mit der Zeckenzange entfernt werden. Wer unsicher ist, sollte lieber zum Tierarzt gehen, um die Zecke sicher entfernen zu lassen. Bleibt der Kopf nämlich in der Haut stecken, kann es leicht zu einer Entzündung kommen.
Neben Zecken sind Flöhe die zweiten Plagegeister, die Hunde und (seltener) Katzen heimsuchen. Mit ihnen muss zwar ganzjährig gerechnet werden, doch auch sie werden mit steigenden Temperaturen aktiver. Flöhe übertragen zwar keine gefährlichen Krankheiten wie die Borreliose oder die FSME, doch sie können ihren Wirtstieren Bandwürmer bescheren. Außerdem stechen sie mehrmals täglich zu, um sich vom Blut ihres Wirtes zu ernähren - was bei Hund und Katze für entsprechende Schmerzen und Juckreiz sorgt. Manche Hunde leiden auch an einer Flohspeichelallergie - dann genügt schon ein einziger Stich und der betroffene Hund kratzt sich vor lauter Juckreiz blutig.
Da sich Flöhe im Fell der Wirtstiere blitzschnell vermehren, ist eine möglichst frühe Erkennung und Behandlung angesagt: Innerhalb eines einzigen Tages legt das Weibchen bis zu 50 Eier pro Tag! Deutliche Hinweise sind neben der Unruhe des Haustieres und dem ständigen Kratzen vor allem kleine dunkle Krümel im Fett: Dabei handelt es sich um den Kot der Flöhe. Wird der Kot auf einem Stück Toilettenpapier ausgedrückt, verfärbt sich das Papier dunkelrot, denn mit dem Kot wird das zuvor gesaugte Blut ausgeschieden.
Spot-On-Präparate, die in den Nacken des betroffenen Tieres geträufelt werden, oder Tabletten sind die beste Wahl, um die bereits im Fell eingenisteten Flöhe zu töten. Welches Präparat am besten für das eigene Haustier geeignet ist, sollte mit dem Tierarzt besprochen werden.
Damit alleine ist es jedoch nicht getan, denn die Eier und Larven der Flöhe sind überall in der unmittelbaren Umgebung des Haustieres zu finden: Hundekörbchen, Sofa-Ecke, Katzenkratzbaum, etc. müssen unbedingt mit einem speziellen Spray oder sogenanntem Fogger behandelt werden, damit auch die Eier und Larven abgetötet werden. Das Gleiche gilt für Teppiche, Polster, Bodenritzen und Leisten. Flöhe lieben es, ihre Eier an engen warmen Stellen abzulegen. Dort können sie im Notfall sogar mehrere Monate überleben, wenn sie nicht abgetötet wurden.
Empfehlenswert ist weiterhin eine Entwurmung des Haustieres, falls der erste Floh einen Bandwurm als unliebsame Begleitung mitgebracht hat. Für Hunde werden dazu Tabletten empfohlen, für Katzen Tabletten sowie ein Spot-On-Präparat.
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