Der jameda-Tierarzttipp stellt die Vorteile einer CT-Behandlung bei Tieren vor.
Jeder Tierbesitzer, der seinen Tierarzt wegen einer Erkrankung seines geliebten Haustieres konsultiert, ist grundsätzlich an drei Dingen interessiert.
Ohne eine Diagnose lassen sich Therapiemöglichkeiten und die Prognose nicht beantworten. Und oft lassen sich mit den gebräuchlichen Untersuchungsmethoden wie Röntgen oder Ultraschall eine Diagnose nicht eindeutig zuordnen.
In vielen Fällen bietet deswegen die Computertomographie eine sehr gute Ergänzung zur eindeutigen Diagnosestellung. Manchmal ist die MRT (Magnetresonanztomographie) die bessere Wahl, was abhängig vom erkrankten Organ ist.
Durch das im Vergleich zum gewöhnlichen Röntgen sehr viel größere Spektrum von Anwendungsmöglichkeiten ist die Computertomographie ein großer Schritt in der Diagnostik. Vor allem mit der dreidimensionalen Darstellung der Computertomographie lassen sich auch dem Tierbesitzer Veränderungen deutlich aufzeigen.
Bei der Computertomographie wird der Körper mit Röntgenstrahlung untersucht. Durch rechnerbasierte Auswertung einer Vielzahl, aus verschiedenen Richtungen aufgenommenen Röntgenaufnahmen eines Objektes werden Schnittbilder erzeugt. Dabei wird der Patient durch eine Art Tunnel mit einer Vielzahl Röntgendetektoren geschoben oder ein rotierendes System dreht sich um den Patienten herum. Das System besteht aus einer unterschiedlichen Anzahl von Detektoren, d.h. die Bilder werden mit einer hohen Geschwindigkeit und einer hohen Aussagekraft wiedergegeben. Der Computer ermöglicht zudem eine 3D-Darstellung von jedem gescannten Bild.
Ein CT arbeitet mit Röntgenstrahlung, somit können Sie bei der Untersuchung Ihres Tieres nicht im Untersuchungsraum anwesend sein. Die Untersuchung dauert i.d.R. aber nur einige Minuten. Die Belastung durch Röntgenstrahlung ist gering und der Nutzen einer solchen Untersuchungsmethode überwiegt bei weitem die Nachteile.
Tiere, die zur MRT oder CT vorgestellt werden, müssen in Narkose gelegt werden. Während der Untersuchung darf sich das Tier nämlich absolut nicht bewegen. Die Vorbereitungen zur Narkose beginnen beim Besitzer zu hause. Einen Tag vor der Narkose, darf das Tier ab 18.00 Uhr nichts mehr fressen. Wasser darf das Tier bis zum nächsten Morgen trinken. Ebenso wie in der Humanmedizin sind die Anästhetika in der Tiermedizin sehr sicher, das Risiko bei gesunden Tieren ist minimal. Bei erkrankten Tieren bedarf es in der Regel vorhergehender Untersuchungen, bevor es in Narkose gelegt werden sollte. Während der Narkose wird das Tier kontinuierlich überwacht. Da es sich meistens um eine Kurznarkose handelt, ist das Tier anschließend schnell wieder wach und fit und kann in der Regel sofort wieder nach Hause.
Eine CT wird zur genaueren Untersuchung beispielsweise für Problematiken in den Nasennebenhöhlen und -Gängen, den Ohren, dem Gehirn, dem Gebiss oder auch bei Problematiken an der Wirbelsäule eingesetzt.
Bei unklarer Lage der Erkrankung kann zudem die volle Patientenlänge untersucht werden. Auch Herzbewegungen und einige weitere Herzparameter sowie Ergüsse und Entzündungen im Brustraum werden in Echtzeit dargestellt. Zur Turmorabklärung im Bereich der Wirbelsäule oder im Brust- und Bauchraum kann eine CT genauere Einblicke bieten und somit können auch individuellere Prognosen gestellt werden.
Insbesondere im Brust- und Bauchraum überwiegen die Vorteile des CT gegenüber dem MRT. Bandscheibenvorfälle oder vorherige Bandscheibenvorwölbungen können erörtert werden und eine gezieltere Therapie zur Folge haben. Auch bei der Fremdkörpersuche im Körperinneren ist eine CT die bessere Wahl.
Zahnveränderungen, Entzündungen und Verletzungen im knöchernem Kieferbereich und der gesamte Schädel inklusive seiner Kiefergelenke können beurteilt werden. Bei Epilepsieerkrankten Tieren kann mittels der CT auf Suche insbesondere im Gehirn gegangen werden. Des Weiteren ermöglicht eine CT eine Beurteilung von Folgen eines Traumas wie z.B. Frakturen, Fehlstellungen, Sehnenverkalkungen und auch eine genaue Erkennung einer Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie. Im Bauchraum können unklare Verkalkungen, Steinleiden, Darmentzündungen, Verdauungsprobleme und Flüssigkeit nachgewiesen werden.
1. Beurteilung von Tumoren (Ausdehnung, Gefäßversorgung, Staging)
2. Beurteilung aller Gelenke
3. Gehirn
4. Knochenschädel
5. Knöcherne Augenhöhle
6. Nasenhöhle
7. Ohr
Bei Verdacht auf:
8. Zahnwurzelbereich (häufig besser als dentales digitales Röntgen)
9. Wirbelsäule / Rückenmarkskanal
10. Gliedmassen / Becken
11. Brustkorb (Thorax)
12. Bauchraum (Abdomen)
13. Kaninchen/ Meerschwein/Chinchilla
Strukturen, die einen geringen Wassergehalt haben, wie z.B. Knochen, Kopf, Kiefer, Lunge können mit einem CT besser dargestellt werden.
Strukturen die vor allem „weiche“, also wasser- und fetthaltigere Gewebe beinhalten, können besser mit einem MRT dargestellt werden, wie z.B. Kniegelenk, neurologische Abklärungen im Gehirn (Tumor, Blutungen) oder Rückenmark (Bandscheibenvorfälle), sowie Sehnen und Muskeln.
Die DVT (Digitale Volumentomografie) oder auch HDCT (High Definition CT) genannt, ist ebenfalls eine hochmoderne, auf Röntgenstrahlen basierende Untersuchung, in der jeweils eine bestimmte Schicht des Körpers abgebildet wird. Wie bei einem herkömmlichen CT werden - im Gegensatz zur klassischen Röntgenaufnahme - alle hintereinander liegenden Gewebe als Schattenbild auf eine Ebene projiziert. So bildet die DVT-CT das Körperinnere in mehreren Querschnitten ab (schnittbildgebendes Verfahren). Diese lassen sich überlagerungsfrei betrachten und liefern dadurch in vielen Fällen genauere Informationen. Mithilfe von dreidimensional errechneten Bildinformationen und auch mit Kontrastmitteln können die Bildkontraste zusätzlich noch verstärkt und so die Aussagekraft der Bilder nochmals erhöht werden.
Es gibt Tierkliniken, die sowohl ein CT, als auch ein MRT haben und können bei unklaren Ergebnissen beide Untersuchungsmethoden in einer Sitzung beim Patienten durchführen.
In den meisten Fällen reicht aber eins der Verfahren aus. Die CT und insbesondere die DVT verfügt über mehr Möglichkeiten in der Diagnostik und hat sich schon in kurzer Zeit als herausragendes bildgebendes Verfahren etabliert, da viele Erkrankungsursachen schnell abgeklärt werden können.
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