Auch Frauen, die mit der Größe ihrer Brust eigentlich zufrieden sind, hadern manchmal mit ihrem Aussehen: Denn mit zunehmendem Alter verliert die Brust oft an Spannkraft. Muskeltraining und Abnehmen helfen gegen solche Hängebrüste meist nicht. Dann kann der plastische Chirurg die Brust operativ straffen und wieder anheben. Bei der entsprechenden Operation handelt es sich um die sogenannte Mastopexie.

Foto einer Frau, die sich im Spiegel betrachtet. Eine Bruststraffung, die sogenannte Mastopexie, kann dabei helfen, die Brust wieder anzuheben und zu straffen.

Wenn die Brust schlapp macht

Die weibliche Brust ist ein wichtiges Symbol für Frausein, Attraktivität und Sexualität. Empfindet eine Frau ihre Brust als schön, stärkt dies ihr Selbstbewusstsein und ihr positives Körpergefühl. Doch viele Frauen sind mit ihrem Aussehen unzufrieden, weil die Brüste ihre Straffheit verlieren und beginnen, herabzuhängen.

Für solche Hängebrüste gibt es viele Gründe. Schon der normale Alterungsprozess führt dazu, dass Haut und Bindegewebe an Elastizität verlieren und die Brust der Schwerkraft nachgibt. Manche Menschen haben auch genetisch bedingt ein schwaches Bindegewebe, wodurch dieser Prozess schon früh einsetzen kann. Gewichtsschwankungen, Schwangerschaft und Stillen können der Brust ebenfalls so zusetzen, dass sie an Spannkraft verliert. Ein weiterer Faktor ist das Rauchen: Es verringert die Elastizität der Haut und trägt so zur Entwicklung von Hängebrüsten bei.

Frauen reagieren sehr unterschiedlich darauf, ob ihre Brüste anfangen zu hängen. Manche tragen einfach einen passenden BH und stören sich wenig daran. Andere schämen sich sehr, vermeiden Schwimmbadbesuche und Sauna und können den Sex nicht mehr richtig genießen. Im schlimmsten Fall sind psychische Beeinträchtigungen die Folge, manchmal kommt es sogar zu Depressionen und Essstörungen.

Von Liegestütz bis Operation

Bei geringer Ausprägung können gezielte Fitnessübungen wie Liegestütz und Bankdrücken die Brustmuskulatur straffen und dem Hängebusen entgegenwirken. Empfohlen werden zudem Wechselduschen und straffende Hautpflegeprodukte. Alles in allem wirken diese Maßnahmen jedoch eher vorbeugend und bringen wenig, wenn die Brust schon hängt.

Wesentlich wirkungsvoller ist dagegen die operative Bruststraffung, die Mastopexie. Dabei wird gedehntes Gewebe entfernt und die Brust, wenn nötig, angehoben. Das Einsetzen von Implantaten ist möglich, aber nicht erforderlich. Schon die Bruststraffung allein führt bei betroffenen Frauen in der Regel dazu, dass sie sich mit ihrer Büste wieder wohlfühlen und ihr Selbstwertgefühl steigt.

Wer kommt für eine Bruststraffung in Frage?

Für die operative Bruststraffung muss das Brustwachstum abgeschlossen sein. In Deutschland tätige plastische Chirurgen nehmen bis auf seltene Ausnahmen keine Eingriffe an Minderjährigen vor, d. h., die Patientin muss volljährig sein. Nach oben gibt es keine prinzipiellen Altersgrenzen. Vorausgesetzt, die Frau ist gesund und es liegen keine Kontraindikationen vor, lässt sich auch bei Seniorinnen eine Mastopexie vornehmen.

Wichtig sind ein guter Allgemeinzustand und ein stabiles Körpergewicht. Außerdem sollte die Frau in absehbarer Zeit keine Schwangerschaft planen. Generell empfehlen Experten, eine Bruststraffung möglichst erst nach abgeschlossener Familienplanung durchführen zu lassen.

Nicht geeignet ist der Eingriff für Frauen, die an einer schweren Allgemeinerkrankung leiden – z. B. Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen oder schwerem Diabetes. Ebenfalls von einer Mastopexie abgeraten wird bei Brustkrebs oder anderen Tumoren des Brustgewebes sowie beim Vorliegen einer psychischen Erkrankung.

In einem ausführlichen Beratungsgespräch klärt der behandelnde Arzt gemeinsam mit der Betroffenen ab, ob die Mastopexie eine gute Option für sie ist. Dazu gehört auch, offen über die möglichen Behandlungsziele und Erwartungen zu sprechen. Unrealistische Vorstellungen müssen ausgeräumt werden, um nachfolgende Enttäuschungen zu vermeiden. Es gibt verschiedene Methoden der Bruststraffung. Der Experte wählt für jede einzelne Patientin die für sie optimale Methode aus.

Wer übernimmt die Kosten?

Auch wenn eine hängende Brust für manche Betroffenen eine starke Belastung darstellt: eine Krankheit ist sie nicht. Ihre Korrektur mittels Mastopexie ist deshalb ein ästhetischer und kein medizinischer Eingriff, weshalb die Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen. Nur in sehr seltenen Ausnahmen ist evtl. eine Kostenübernahme durch die Kassen möglich. Für den Antrag darauf ist neben einer ausführlichen ärztlichen Begründung die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkasse erforderlich.

Bruststraffung je nach Ausmaß der Erschlaffung

Für die Bruststraffung stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Sie werden je nach Ausmaß der Erschlaffung eingesetzt. Die Donut-Technik eignet sich zur Straffung gering erschlaffter Brüste mit wenig Hautüberschuss. Bei ihr bleibt eine kaum sichtbare Narbe um den Brustwarzenvorhof zurück.

Bei mittelgradiger Erschlaffung und mittlerem Hautüberschuss wendet der Chirurg meist die Lollipop- oder I-Schnitt-Technik an. Mit ihr wird erschlafftes Gewebe entfernt und die Brust leicht angehoben. Zurück bleibt eine kreisrunde Narbe um den Warzenvorhof sowie, durch einen zweiten Schnitt, eine senkrechte Narbe vom Warzenvorhof zur Unterbrustfalte.

Ausgeprägt hängende Brüste mit starkem Hautüberschuss benötigen in der Regel eine Operation mit Anker- oder T-Schnitt. Bei diesem etwas aufwendigeren Eingriff kommt ein dritter, waagrechter Schnitt im Bereich der Unterbrustfalte hinzu. Die dadurch entstehende Narbe erinnert an einen Anker bzw. ein umgedrehtes T. Mit dieser Technik kann die Brust deutlich angehoben und neu positioniert werden. In seltenen, extrem ausgeprägten Fällen muss der Chirurg für ein gutes Ergebnis die Brustwarze vom darunter liegenden Gewebe ablösen und versetzen.

Nach der Bruststraffung

Die Bruststraffung erfolgt meist stationär und in Vollnarkose. Der Eingriff dauert etwa zwei bis drei Stunden. Danach erholt sich die Patientin im Aufwachraum, gegen Schmerzen und Schwellungen helfen Schmerzmittel und Kühlung.

In den ersten vier bis sechs Wochen sollte ein speziell angepasster Stütz-BH getragen werden. Häufig reicht auch ein gut sitzender Sport-BH. Nach der Operation ist zunächst Schonung angesagt, schweres Heben und Strecken sind unbedingt zu vermeiden. Nach etwa zwei Wochen ist das Spazierengehen wieder erlaubt, mit Sport sollte man noch mindestens vier Wochen warten. Generell hängt es vom Heilungsverlauf und der ärztlichen Beurteilung ab, wann welche Tätigkeiten wieder aufgenommen werden können.

Das endgültige Ergebnis lässt sich frühestens drei Monate nach der Operation beurteilen. In den allermeisten Fällen sind die Frauen sehr glücklich mit ihrer neuen Brust. Manchmal kommt es trotz sorgfältigem Vorgehen zu leichten Asymmetrien, die sich jedoch mit einem zweiten Eingriff korrigieren lassen.

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