Artikel 08/01/2025

Zu große Brüste: Operation erleichtert das Leben

Dr. med. Günther Riedel Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
Dr. med. Günther Riedel
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg

Viele Frauen sind mit ihrem Busen nicht zufrieden. Meist wird dabei mit einer zu geringen Oberweite gehadert. Doch auch zu große Brüste können das Leben schwer machen: Die Betroffenen finden sich unattraktiv, das Tragen des BHs wird zu Qual und es drohen Rückenschmerzen und Hautprobleme. Eine operative Brustverkleinerung verschafft Abhilfe.

Foto einer jungen, dunkelhaarigen Frau mit Brille, die in einen Spiegel blickt. Der Spiegel ist oben mit unleserlichen weißen Buchstaben bemalt und die Frau trägt einen karierten Mantel.

Übergewicht, Gene und Hormone am Werk

Es gibt etliche Gründe, warum eine Brust zu groß wird. Am häufigsten schlagen Übergewicht und Adipositas zu Buche. Weil das Brustgewebe vor allem aus Fettgewebe besteht, kommt es dort bei einem chronischen Überangebot von Kalorien zu einer vermehrten Fetteinlagerung. Aber nicht nur zusätzliche Pfunde, auch andere Faktoren spielen eine Rolle bei der Ausbildung zu großer Brüste (medizinisch Makromastie genannt). Dazu gehören die genetische Veranlagung und Änderungen im Hormonhaushalt, seien es nun endokrine Störungen oder die Einnahme von Hormonpräparaten. Oft sind die verschiedenen Auslöser auch gemeinsam am Werk.

Zu große Brüste bergen ein ganz erhebliches Leidenspotenzial. Betroffene Frauen schämen sich oft dafür, zumal die Brüste aufgrund ihrer Schwere gern herabhängen. In manchen Fällen sind sie auch nicht symmetrisch, also eine Brust ist auch noch größer als die andere. Bei übergroßen, schweren Brüsten schneiden die BH-Träger schmerzhaft ein und Sport ist kaum möglich. Nacken- und Rückenbeschwerden kommen hinzu, es drohen Wirbelsäulenprobleme. Im Unterbrustbereich machen sich durch den ständigen Hautkontakt leicht Ekzeme und Entzündungen breit.

Brustverkleinerung schafft Abhilfe

Abnehmen hilft bei einem übergroßen Busen nur wenig. Selbst wenn es gelingt, Volumen zu reduzieren, hängen die Brüste danach aufgrund der gedehnten Haut schlaff herunter. Erfolgreicher ist dagegen die Mammareduktionsplastik, also die operative Brustverkleinerung. Mit ihr entfernt der Plastische Chirurg nicht nur Teile des Brustdrüsen- und Fettgewebes, sondern auch die überschüssige Haut. Die neue Brust ist kleiner, straffer und wohlgeformt.

Vor einer Brustverkleinerung muss jedoch einiges beachtet werden. Um eventuelle Erkrankungen der Brust auszuschließen, ist eine Untersuchung beim Gynäkologen sinnvoll. Oft wird auch zu einer Mammografie geraten. Operiert wird nur, wenn die Betroffene gesund ist. Zudem sollten das Wachstum abgeschlossen und die Volljährigkeit erreicht sein. Da der Erhalt der Stillfähigkeit nicht in allen Fällen garantiert werden kann, empfiehlt es sich, den Eingriff erst nach abgeschlossener Familienplanung durchführen zu lassen.

Operation in Vollnarkose

Eine Brustverkleinerung erfolgt in Vollnarkose und dauert zwei bis drei Stunden. Der Operateur kann zwischen verschiedenen Verfahren wählen. Entscheidend ist dabei, wieviel Drüsen-, Fett- und Hautgewebe entnommen werden soll. Vom Ausmaß der OP hängen auch die entstehenden Narben ab. Immer wird ein Schnitt um den Warzenvorhof herum und ein weiterer, senkrechter bis zur Unterbrustfalte gesetzt. Bei sehr großen Brüsten ist zur Entfernung großer Gewebemengen auch ein quer verlaufender Schnitt in der Unterbrustfalte erforderlich.

Meist müssen die Brustwarzen versetzt werden. Dies geschieht an einem sogenannten gestielten Lappen. Dadurch bleiben Drüsengewebe und Nerven mit den Brustwarzen verbunden und die Stillfähigkeit oft erhalten. Wird allerdings sehr viel Volumen entfernt, muss die Brustwarze manchmal von diesem Stiel abgetrennt werden, um sie kosmetisch ansprechend zu versetzen. Dann geht die Stillfähigkeit verloren.

Nach der Operation muss die Frau rund um die Uhr einen stützenden Sport-BH tragen. Zwei Wochen Auszeit helfen bei der Heilung, Sport und anstrengende körperliche Tätigkeiten sollten mindestens vier Wochen unterbleiben. Verzicht auf Rauchen und Alkohol unterstützen die Wundheilung. Nach etwa sechs Monaten hat sich die Brust stabilisiert und die Narben verblassen. Die meisten Frauen sind mit dem Ergebnis glücklich und buchstäblich von einer schweren Last befreit.

Wer zahlt die Kosten?

Die Kosten für eine Brustverkleinerung belaufen sich auf circa 4.500 bis 10.000 Euro. Sie müssen in den überwiegenden Fällen von der Betroffenen selbst getragen werden. Denn der Eingriff gehört zu den kosmetischen Operationen und wird deshalb nicht von den Krankenkassen bezahlt.

Es gibt allerdings Ausnahmen, in denen die Kassen die Kosten teilweise oder sogar komplett übernehmen. Dafür muss allerdings eine medizinische Indikation vorliegen. Das ist manchmal der Fall, wenn die schweren Brüste körperliche Beschwerden wie z.B. Haltungsschäden oder ausgeprägte Hautprobleme hervorrufen. Um dies abzuklären, muss vor dem Eingriff ein Antrag bei der Krankenkasse eingereicht werden.

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