Team jameda
Im Laufe unseres Lebens schlägt es mehr als 3 Milliarden Mal: das Herz. Es pumpt das Blut durch unseren Körper und versorgt so alle Organe und Gewebe mit Sauerstoff und allen wichtigen Nährstoffen. Aber das Herz bleibt nicht von alleine gesund. Das Gesundheitsspecial im September verrät Ihnen die wichtigsten Feinde des Herzens und zeigt, wie das Herz lange fit bleibt.
Ein untrainiertes Herz ist wenig belastbar. Deshalb sollten vor allem Menschen mit einer überwiegend sitzenden beruflichen Tätigkeit darauf achten, sich ausreichend zu bewegen. Herzmediziner empfehlen vier- bis fünfmal pro Woche sportliche Aktivitäten von 30 bis 45 Minuten, am besten Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Schwimmen oder Fahrradfahren. Damit wird der gesamte Körper und natürlich auch das Herz besser mit Sauerstoff versorgt. Nach einer langen Sportpause empfiehlt sich ein Checkup beim Arzt. Auch wer schon unter Erkrankungen von Herz oder Kreislauf leidet, sollte das Ausmaß seiner sportlichen Betätigung mit seinem Arzt absprechen. Wer sich regelmäßig bewegt und vernünftig ernährt, vermeidet auch Übergewicht - ein Risikofaktor für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ein Zuviel an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin fördert die Entstehung einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Gefährlich für das Herz ist es besonders, wenn die Herzkranzgefäße davon betroffen sind. Eine herzgesunde Ernährung ist reich an pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Getreideprodukten. Pflanzlichen Öle liefern viele ungesättigten Fettsäuren, die die Blutfette vorteilhaft beeinflussen. Fetter Seefisch enthält Omega-3-Fettsäuren, die sich ebenfalls günstig auf den Cholesterinspiegel auswirken.
Im Laufe der Evolution hat der Körper gelernt, auf gefährliche Situationen zu reagieren. Um Kampf oder Flucht zu ermöglichen, schüttet der Körper Hormone aus, die den Blutdruck steigern, Energiereserven freisetzen und das Herz schneller schlagen lassen. Für kurzfristige Situationen sind diese Mechanismen sehr sinnvoll. Bei dauerhafter Aktivierung können sie dem Herz aber schaden. Wer beruflich oder familiär häufig stressige Situationen erlebt, sollte gezielt nach Möglichkeiten suchen, den Stress abzubauen. Dazu eignet sich beispielsweise Sport oder das Erlernen von Entspannungstechniken.
Stoffe aus dem Zigarettenrauch können die Innenseiten der Blutgefäße schädigen. Der Körper bildet daraufhin kleine Blutgerinnsel, die die Blutgefäße verschließen können. Raucher haben deshalb auch ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt. Ein Rauchstopp fördert daher auch die Herzgesundheit. Arzt oder Apotheker beraten gerne zu geeigneten Hilfen, um dauerhaft von der Zigarette loszukommen.
Wenn der Blutdruck zu hoch ist, muss das Herz ständig gegen einenWiderstand pumpen. Das kostet Kraft und kann auf Dauer zu einer Veränderung des Herzgewebes und einer Herzschwäche führen. Auch die Blutgefäße werden durch den hohen Druck geschädigt, so dass das Risiko für einen Herzinfarkt steigt. Auch wenn Bluthochdruck nicht wehtut, sollten die Betroffenen deshalb regelmäßig die verordneten Medikamente einnehmen und die Hinweise ihres Arztes zu einem gesunden Lebensstil beachten.
Bei Diabetes ist der Blutzuckerspiegel zu hoch. Dadurch verändern sich auch die Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen. Wenn der Herzmuskel nicht ausreichend durchblutet wird, droht ein Herzinfarkt. Eine angemessene Behandlung des Diabetes, angepasste Bewegung und Ernährung können dazu beitragen, dass die Gefahr für das Herz sinkt.
Auch wer scheinbar kerngesund ist, kann Risikofaktoren für Herzerkrankungen in sich tragen. Deshalb haben gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre Anspruch auf einen Check-up beim Hausarzt. Neben einer ausführlichen körperlichen Untersuchung gehören auch Tests von Blut und Urin zum Programm. So kann der Arzt beispielsweise erkennen, ob die Werte für Blutfette oder Blutzucker erhöht sind.
Gelegentlich wird in Arztpraxen auch ein sogenannter „Manager-Check\’ angeboten, bei dem verschiedene weitere Untersuchungen von Blut, Herz oder Lunge durchgeführt werden. Experten sehen dieses Angebot aber kritisch, da veränderte Blutwerte nicht in jedem Fall auf eine behandlungsbedürftige Erkrankung hindeuten. Wenn es keinen konkreten Hinweis auf eine Krankheit gibt und keine Beschwerden vorliegen, bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Untersuchungen deshalb nicht.
Noch immer werden Herzinfarkte von den Betroffenen oder Angehörigen zu spät erkannt. Im Falle eines Falles können aber Minuten entscheidend sein. Deshalb ist es besonders für Menschen mit Risikofaktoren wichtig, die Symptome eines Herzinfarktes zu kennen. Klassische Anzeichen sind starke Schmerzen in der Brust, ein Engegefühl und Angstschweiß. Die Schmerzen strahlen häufig auch in andere Körperregionen aus, beispielsweise in Arm, Rücken oder Hals. Gerade bei Frauen oder Diabetikern kann sich ein Herzinfarkt aber auch ganz unspezifisch äußern, etwa mit starken Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen oder Luftnot. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt, bei solchen starken Beschwerden keine Zeit damit zu vergeuden, den Hausarzt zu erreichen. Besser sollten Betroffene oder ihre Angehörige sofort unter der 112 den Notarzt alarmieren. Der Rettungswagen verfügt über alle notwendigen Mittel, um einen Herzinfarkt schnell zu versorgen. Eine Behandlung setzt dann auch wesentlich schneller ein, als wenn man selbst mit dem Auto in die nächste Klinik fährt.
Einige Studien haben gezeigt, dass ein moderater Alkoholkonsum das Risiko für einen Herzinfarkt senken kann. Allerdings liegt die Betonung dabei auf „moderat\’: Das bedeutet nicht mehr als ein alkoholisches Getränk pro Tag für Frauen, bei Männern zwei. Diskutiert wird auch, ob besonders der Genuss von Rotwein vorteilhaft sein könnte. Klar ist jedenfalls: Wer viel Alkohol trinkt, auch wenn es nur gelegentlich ist, erhöht sein Herzinfarktrisiko deutlich.
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