Medizinisch spricht man bei einem ausgekugelten Gelenk von einer sogenannten Luxation. Zu unterscheiden ist hierbei die sogenannte ‘traumatische Luxation’, die bei einem Unfall entsteht, und die wiederkehrende „habituelle Luxation’.
Sonderfälle sind beinahe ausgekugelte Gelenke, die sogenannte Subluxation, und das Auskugeln eines Gelenkes nach erfolgtem Gelenkersatz.
Damit ein Gelenk überhaupt bei einem Unfall auskugelt, ist meist eine erhebliche Krafteinwirkung zum Beispiel im Rahmen eines Sturzes erforderlich. Plötzlicher massiver Schmerz und Bewegungsunfähigkeit sind die unmittelbare Folge.
Jetzt sollte das Gelenk sehr zeitnah unter entsprechenden Schmerzmedikamenten (meist Voll- oder Teilnarkose) durch einen Arzt wieder schonend in die Gelenkpfanne gezogen werden. So können Schäden an den Blutgefäßen oder auch Nervenschäden vermieden werden.
Die anschließende Untersuchung der Durchblutung, Motorik (Muskelkraft) und Sensibilität (Empfindung) durch den Arzt ist notwendig. Gegebenenfalls sind im Verlauf auch weitere Untersuchungen notwendig, um weitere Schäden auszuschließen.
Z.B. an
Dann kann er eine Entscheidung darüber fällen, ob ggf. weitere operative oder nicht-operative Maßnahmen notwendig sind.
Durch lockere Bandverhältnisse im Gelenkbereich kann es bei manchen Patienten häufig zu einem sogenannten spontanen Auskugeln eines Gelenkes kommen. Diese Patienten können das Auskugeln meistens sogar demonstrieren und das Gelenk selbständig wieder in die Gelenkpfanne zurückführen. Man spricht hierbei von der sogenannten ‘habituellen Luxation’.
Ein Repositionsmanöver in Vollnarkose ist hierbei meist nicht notwendig. Ebenso kann hier in der Regel auf eine operative Therapie verzichtet werden. Mit Krankengymnastik kann der Kapsel- oder Bandapparat gestärkt werden.
Sonderfall Beinahe-Auskugeln und Auskugeln eines Gelenkes nach einer Gelenkersatzoperation (Endoprothesenoperation):
In diesen Fällen muss zunächst die Ursache dafür gefunden werden, dass das Gelenk nach einem Gelenkersatz beinahe bzw. wiederholt auskugelt. Glücklicherweise ist das eine sehr seltene Komplikation nach Operationen. Sie tritt statistisch zum Beispiel häufiger nach Hüft- als bei Kniegelenksersatzoperationen auf.
Häufig wird die Luxation auch durch einen Sturz ausgelöst. Dennoch sollte vor allem bei einem wiederholten Ereignis sehr gründlich untersucht werden, wodurch das Gelenk ausgekugelt ist.
Die von den behandelnden Ärzten empfohlene Nachbehandlungsempfehlung nach Gelenkersatzoperationen sollte akribisch eingehalten werden.
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