Team jameda
An Arbeit herrscht kein Mangel - das Immunsystem hat gerade alle Hände voll zu tun, Krankheitserreger abzuwehren. Im Winter halten sich viele Menschen bevorzugt in geschlossenen beheizten Räumen auf - das sind ideale Bedingungen für Erkältungsviren. In der trockenen Heizungsluft geht der natürlichen Barriere der Schleimhäute viel Feuchtigkeit verloren. So haben die Krankheitserreger leichtes Spiel, in den Körper einzudringen und sich zu vermehren. Ein starkes Immunsystem aber kann den Viren leicht Herr werden. Schwierigkeiten kommen aber dann auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder der Kontakt mit den Mikroorganismen ganz massiv - etwa, wenn man angehustet wird.
Experten gehen davon aus, dass die Verbreitung von Erkältungs- und Grippeviren sowohl über die Luft (Tröpfcheninfektion) als auch über Hand-Nase-Kontakte (Schmierinfektion) erfolgt.
Mit kleinen Tricks können Sie die Belastung mit Krankheitserregern vermindern:
Wie kann eine Schwäche des Immunsystems entstehen?
Äußere Ursachen können Medikamente sein, etwa gegen Rheuma oder Autoimmunerkrankungen. Die Arzneimittel setzen die körpereigene Abwehrbereitschaft herab, um das Krankheitsgeschehen positiv zu beeinflussen. Auch bei Organtransplantationen werden Medikamente eingesetzt, die das Immunsystem unterdrücken. So sollen Abstoßungsreaktionen verhindert werden.
Auch Infektionskrankheiten können zu einer Immunschwäche führen: Die Immunschwäche-Krankheit AIDS wird durch HIV verursacht, das als Virus die T-Helferzellen befällt und so an einer entscheidenden Stelle das Immunsystem ausschaltet: Für HIV-Patienten im fortgeschrittenen Stadium können bereits banale Erkältungskrankheiten eine lebensbedrohliche Gefahr darstellen.
Ein starkes Immunsystem ist aber auch eine Frage des Lebensstils: Die beste Stärkung erfährt das Immunsystem in einem gesunden Körper. Wer regelmäßig ausreichend schläft, gibt dem Körper Gelegenheit zur Regeneration - das kommt auch dem Immunsystem zugute. Viele Abwehrprozesse des Körpers brauchen Mikronährstoffe, um richtig funktionieren zu können. Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag und eine gesunde Ernährung versorgen den Körper mit allen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die er braucht.
Steht dagegen der Organismus unter Stress, wird Cortison ausgeschüttet, damit sich der Körper an das erhöhte Leistungsniveau anpassen kann. Cortison wirkt aber auch immunschwächend - so kann Stress die Einnistung von Krankheitserregern begünstigen. Durch Sport, besonders an der frischen Luft, und gezielte Entspannung (etwa durch Yoga oder andere Entspannungstechniken) kann Stress abgebaut und das Immunsystem gestärkt werden. Das regelmäßige Saunieren, kombiniert mit Kneipp-Kuren, ist ebenso empfehlenswert, denn es härtet Immunsystem und Kreislauf ab.
Impfungen - eine Aufbauspritze für das Immunsystem
Eine gezielte „Aufbauspritze’ für das Immunsystem stellen Impfungen dar. Dabei wird das gezielte „Gedächtnis’ des Abwehrsystems genutzt: Mit dem Impfstoff wird in den meisten Fällen ein Teil eines Krankheitserregers verabreicht, der alle Erkennungsmerkmale enthält, aber keine krankmachenden Eigenschaften hat. Dadurch wird zum einen das Immunsystem angekurbelt - deshalb treten manchmal Schwellungen an der Einstichstelle und Fieber nach einer Impfung auf. Diese Symptome sollte man so werten, dass das Immunsystem richtig auf die Impfung reagiert.
Dabei findet nicht nur eine akute Reaktion statt, sondern das Immunsystem bildet auch Gedächtniszellen. Kommt später der Körper mit dem wirklichen Krankheitserreger in Kontakt, können die Gedächtniszellen schnell aktiviert werden, und das Immunsystem steht bereit, die Eindringlinge gezielt zu bekämpfen. So helfen Impfungen also auch dem Immunsystem auf die Sprünge. Gegen Grippeviren werden erfolgreich Grippeimpfstoffe eingesetzt. Allerdings müssen die Impfungen jährlich aufgefrischt werden, da sich die Grippeviren schnell verändern. Gegen Erkältungsviren sind wir bisher machtlos: Mehr als 200 verschiedene Erkältungsviren sind bekannt - bei dieser Vielzahl ist die Entwicklung eines Impfstoffs ein hoffnungsloses Unterfangen, besonders auch durch die hohe Variabilität der einzelnen Krankheitserreger.
Immunstimulantien - Wirkung nicht eindeutig belegt
Vielfältig beworben werden auch Immunstimulantien wie Echinacea oder Nahrungsergänzungsmittel, beispielsweise Zink und Vitamin C, um das Immunsystem zu unterstützen. Legt man jedoch streng wissenschaftliche Maßstäbe an, ist der Nutzen bisher nicht in entsprechenden klinischen Studien belegt worden. So kommt etwa die renommierte Cochrane Collaboration in einer systematischen Übersichtsarbeit zu dem Schluss, dass es für Echinacea-Präparate bisher keinen Beleg dafür gibt, dass sie das Auftreten von Erkältungen wesentlich reduzieren könnten. Lediglich für Arzneimittel, die aus den oberirdischen Teilen der Art Echinacea purpurea hergestellt werden, gibt es erste Anhaltspunkte, dass bei Behandlung in einem frühen Stadium der Erkältung die Symptome milder ausfallen.
Allerdings sind die meisten dieser Mittel recht gut verträglich, so dass man im Einzelfall durchaus probieren kann, ob die Immunstimulantien bei einem selbst anschlagen. Dabei sollte man allerdingst die Packungsbeilage beachten und sich in der Apotheke ausführlich beraten lassen. Wer unter dauernden Infekten leidet, sollte beim Arzt abklären lassen, ob sich nicht vielleicht noch eine andere Ursache dahinter verbirgt.
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