Team jameda
Bei der Fruktose, auch D-Fructose, Fruchtzucker oder Laevulose genannt, handelt es sich um einen Zucker. Er kommt in freier Form vor in Früchten, Beeren und verschiedenen Gemüsesorten. Gebunden liegt er vor als Baustein der Saccharose, dem üblichen Haushaltszucker. Aus diesem wird Fruktose erst durch die Verdauung freigesetzt.
Unsere durchschnittliche Fruktoseaufnahme liegt bei ungefähr 50 g pro Tag.
Diabetes mellitus
Bei der Diabetesdiät wurde Fruktose früher aufgrund ihres geringeren Einflusses auf den Blutzuckerspiegel als Ersatz für Saccharose verwendet. Nach neueren Untersuchung hat sich jedoch gezeigt, dass Fruktose als Ersatz ungeeignet ist, da sie in den Fettstoffwechsel eingreift. Es wird sogar vermutet, dass eine erhöhte Fruchtzuckeraufnahme bei der Entstehung von Adipositas und dem metabolischen Syndrom eine Rolle spielt. Fructose wird vom Körper schneller in Fett umgewandelt als Glucose.
Fruktose-Unverträglichkeit
Davon gibt es mehrere Formen, die häufigsten sind die Fruktose-Malabsorption und die hereditäre Fruktoseintoleranz.
Bei der Fruktoseintoleranz kann der Körper die Fruktose nicht in ausreichendem Maße aus der Nahrung aufnehmen. Es verbleiben dann mehr oder weniger große Restbestände im Speisebrei, was zu einem Gärvorgang im Darm und Durchfall führt.
Bei der hereditären Fruktoseintoleranz handelt es sich um eine vererbte Krankheit, bei der ein Enzym fehlt, das für den Fruktose-Stoffwechsel erforderlich ist.
Bei beiden Erkrankungen müssen Betroffene je nach Schwere der Fruktose-Unverträglichkeit eine streng fructosearme oder zumindest eine fructosearme Diät einhalten.
Fettstoffwechselstörungen
Wenn Fruktose in großen Mengen verzehrt wird (mehr als 20% der Gesamt-Energiezufuhr) kann dies einen negativen Effekt auf den Triglyzeridwert im Blut haben. Daher sollte Fruktose von Personen mit Fettstoffwechselstörungen nicht als Süßungsmittel in großen Mengen eingesetzt werden.
Auch beim Reizdarm diskutieren die Mediziner, ob eventuell Fruktose der eigentliche Auslöser für die Beschwerden sein könnte.
Zucker
Fruktose (= Fruchtzucker) und Sorbit, auch kleinste Mengen. Weiterhin Haushaltszucker (= Saccharose) und Invertzucker (im Honig), weil beide Fruktose enthalten.
Fleisch
Panierte Fleischsorten und alle Wurstwaren mit verborgenem Zucker
Fisch
Panierte Fische
Nährmittel
Handelsübliche Brotsorten und Brötchen (sie enthalten immer Zucker), sowie ähnliche Produkte (Knäckebrot, Corn Flakes u.s.w.), Fertig-Müsli (ist i.d.R. gesüßt), Backwaren mit verbotenem Zucker. Problematisch: Roggenmehl in größeren Mengen
Milchprodukte
Joghurt/Quark und ähnliches mit Frucht oder Aromen (z. B. Vanillegeschmack)
Gemüse
Alle Sorten, insbesondere Erbsen, Karotten, Bohnen, Tomaten, Kohlrabi, Weiß-, Rotkohl, Zwiebeln, Knoblauch und alle anderen bis auf die Sorten, die explizit erlaubt sind (s. Liste ‘erlaubt’)
Obst
Alle Obstsorten incl. Südfrüchte, egal ob frisch oder in Dosen, sowie Nüsse
Getränke
Fruchtsäfte, Limonaden und alle Colasorten, auch in Form der Light-Produkte (diesen ist neben den Süßstoffen meist Fruktose zugesetzt), zuckerhaltige Alkoholika wie Wein, Sekt, Likör, Bier usw.
Gewürze
Soweit sie verbotene Zucker enthalten (z. B. Vanillezucker)
Fertiges
Alle süßen Fertigprodukte (Kuchen, Gebäck, Schokolade, Eis, Pudding,
Fertigsoßen und -suppen, auch Mayonnaise, Ketchup(!) und Essig (!) sowie Aromen.
Konserven, Fertiggerichte (enthalten meistens verbotene Zucker), Tofu
Sonstiges
Honig, Marmelade
Zucker
Glukose (= Dextropur = Traubenzucker), Lactose (= Milchzucker)
Fleisch
Alle Fleischarten und Schinken. Wurst nur, soweit als Geschmacksverstärker Dextrose oder Lactose verwendet wurde und keiner der verbotenen Zucker enthalten ist.
Fisch
Alle ohne Panade und ohne Fertigsoße, also alle Frischfischarten
Nährmittel
Brot, Brötchen mit Dextropur (z. B. selbst gebacken), Weizenmehl, Roggenmehl in kleinen Mengen, Mondamin, ungesüßte Weizenpops, Grieß, Teigwaren wie Nudeln, Reis
Milchprodukte
Alle Sorten ohne Zucker: Käse, Quark, Joghurt, Buttermilch, Milch, Sahne usw.
Eier
Erlaubt
Gemüse
Salate (Feld- und Blattsalat), Spinat, Schalotten sowie in kleinen Mengen und 1x pro Tag Spargel, Sellerie, Grüne Bohnen, Fenchel, Chinakohl, evtl. Kohl (?) und Kartoffeln, die am Vortag geschält, geschnitten und gewässert worden sind.
Obst
Keines
Getränke
Mineralwasser, Kaffee, Milch, Tee ohne Aromastoffe, Zitronensaft in kleinen Mengen, Gemüsesäfte (außer Tomaten), Alkoholika ohne Zucker (z.B. Wodka)
Gewürze
Naturgewürze ohne Zuckerzusatz
Fertiges
Fett (Öl, Butter, Margarine), Surig Essig helle Sorte
Sonstiges
Süßstoff mit Aspartam, Cyclamat oder Saccharin.
Backpulver, Hefe.
Sie sind deshalb bei einer fructosearmen Ernährung zusätzlich zu den Lebensmitteln der streng fructosearmen Kost (s. o.) in kleinen Mengen und 1x pro Tag erlaubt.
Bitte beachten Sie: Die Berichte Betroffener, welche Nahrungsmittel im einzelnen vertragen werden, sind leider sehr unterschiedlich. Unten stehende Liste kann daher lediglich Anhaltspunkte liefern. Es empfiehlt sich, die Verträglichkeit im einzelnen selbst auszuprobieren, wenn der Arzt eine fructosearme Kost erlaubt hat.
Zucker
Honig
Nährmittel
Haferflocken
Gemüse
Praktisch alle Sorten, aber nur in kleinen Mengen (maximal ein Schöpflöffel voll), insbesondere Pilze wie z. B. Champignons, Oliven, Sojasprossen(?).
Nicht geeignet sind alle süßsauer eingelegten Sorten sowie Soja und Topinambur.
Obst
Zitrusfrüchte (Orangen, Grapefruit), Beerenobst (maximal eine handvoll).
Anstelle von Nüssen kleine Mengen von Kürbiskernen, Macadamiakernen, Pinienkernen, Sesam und Sonnenblumenkernen.
Getränke
Trockener Wein
Wenn Sie eines der Lebensmittel in einer bestimmten Menge nicht vertragen, werden Sie nach dem Essen typische Beschwerden feststellen, beispielsweise Blähungen, Verdauungsgeräusche, Müdigkeit, anhaltenden Appetit (unzureichendes Sättigungsgefühl) oder sogar Übelkeit oder Durchfall.
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