
Die Zahl der suchtkranken Frauen nimmt seit Jahren stetig zu. Auch heute noch sind die Lebensbedingungen vieler Frauen auf Abhängigkeiten aufgebaut. Sie sind von der Familie, Ehemann oder den Kindern, einem geringen Verdienst oder Chancen bei der Ausbildungs- und Berufswahl, Einstellungen und Beförderung benachteiligt. Auch heute noch trägt die Frau meist die Hauptverantwortung der Erziehungsarbeit mit dem Verzicht auf eine eigene Karriere.
Ihr Suchtmittelkonsum stellt sich deutlich anders dar als bei den Männern: Frauen neigen zu einer sogenannten „stillen Sucht“. Sie konsumieren heimlich, verborgen und unspektakulär. Beim Outen von Suchtmittelkonsum in ihrem Umfeld stoßen sie schneller auf Verachtung, Ablehnung sowie eine geringere Unterstützung bei der psychiatrischen Versorgung.
Weiterhin ist bei suchtkranken Frauen auffallend, dass sie wesentlich schneller sozial absteigen, ihre Selbstfürsorge vernachlässigen und deutlich mehr an psychophysischen Erkrankungen leiden.
Beim Konsum von Alkohol ist medizinisch nachgewiesen, dass Frauen aufgrund ihres Stoffwechsels Alkohol nicht gut abbauen können. Sie werden dadurch rascher krank und schneller abhängig. Eine Alkoholerkrankung zieht eine Reihe von anderen Krankheiten nach sich.
Das Brustkrebsrisiko ist bei alkoholabhängigen Frauen deutlich erhöht. Auch bei geringerem Alkoholkonsum ist eine Leberzirrhose bei Frauen zweifach höher als bei Männern. Hinzu kommen Angsterkrankungen, Essstörungen und seelische Erkrankungen. Obwohl Frauen bei gesundheitlichen Problemen schneller den Arzt aufsuchen, verheimlichen sie jedoch lange die eigentlichen Gründe ihrer Beschwerden, wenn es um Suchtstoffe geht.
Häufig wird eine Suchterkrankung erst diagnostiziert, wenn schon schwere körperliche Folgeerkrankungen eingetreten sind. Frauen finden seltener den Weg in eine Therapie. Dort könnte jedoch der soziale Druck von ihren Schultern genommen werden.
Als Risikogruppe gelten Frauen, die in ihrer Kindheit sexuellen Missbrauch oder Gewalt erfahren mussten. Sie sind besonders gefährdet für Suchterkrankungen. Zudem sind Ehemänner und Partner mit einer Suchterkrankung nicht nur eine familiäre Belastung. Sie erhöhen auch für die Ehefrau das Risiko, eine Suchterkrankung zu entwickeln. Eine neue aktuelle Gefährdung besteht für Frauen, die in klassischen Männerberufen arbeiten. Der Druck, sich an männliches Verhalten anzupassen, z. B. bei Geschäftsessen, sowie Stress und seelische Belastung, machen den Griff zur Droge leichter.
Im Kontext der Arbeitswelt können sich aber z. B. auch Doppelbelastungen in der traditionellen Rolle mit Familie und Kindern suchtbahnend auswirken. Die heutige Weiblichkeitskonstruktion ist geprägt von der Teilhabe der Frau an materiellem und immateriellem Erfolg. Dadurch gehen Freiräume und die gesundheitsschützenden weiblichen Eigenschaften verloren. Mit der zunehmenden Gleichstellung von Frauen in allen Lebensbereichen hat sich auch die Suchterkrankung bei Frauen ausgebreitet. Frauen konsumieren heute mehr Substanzen und üben männliche Formen des Konsums.
Sie bleiben sich selbst überlassen und fallen daher öfter der Medikamentenabhängigkeit zum Opfer.
Als klassische psychosoziale Risikofaktoren des weiblichen Geschlechtes gelten
Diese Hektik, dieser Stress, diese langen To-do-Listen! Wo steht einem nur der Kopf? Die Suchtgefahr ist groß. Doch sie lässt sich reduzieren, wenn wir uns in Kompetenzen schulen, die uns bei der Bewältigung des ganz normalen Alltagschaos helfen können.
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