Im Gegensatz zu Brüchen der restlichen Zehen ist der Bruch des Großzehengrundgelenkes eine relativ schwere Verletzung des Vorfußes. Während Brüche der kleinen Zehen in der Regel konservativ behandelt werden, wird ein Bruch des Großzehengrundgelenks meist operativ versorgt.
Meistens kommt es durch direkte Anprall- oder Stauchungstraumen zu Großzehengrundgelenksbrüchen. Offene Verletzungen entstehen durch ein Überrolltrauma (z.B. PKW) oder wenn ein schwerer Gegenstand auf den Vorfuß fällt.
In der Regel entstehen sofort sehr starke Schmerzen und es kommt zu einer ausgeprägten Schwellung. Offene Wunden sollten sofort mit einem sterilen Verband versorgt werden. Ferner empfiehlt es sich, eine elastische Wickelung anzulegen, um die aufkommende Schwellung abzumildern.
Achten Sie auch darauf zu kühlen. Dabei sollte das Kühlpack in ein Tuch gewickelt werden, um lokale Erfrierungen zu verhindern. Ferner ist darauf zu achten, den betroffenen Fuß konsequent hochzulagern. Sind Krücken vorhanden, sollten sie verwendet werden.
Danach ist zeitnah ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie aufzusuchen. Er führt neben der körperlichen Untersuchung eine Röntgenuntersuchung des Fußes durch, um die Diagnose zu bestätigen.
Bei anderen offenen Brüchen wird das Gelenk ruhiggestellt, bis die Weichteile mit Hilfe der sogenannten Kirschnerdrähte abgeheilt sind. Sie können bis zur Knochenheilung belassen werden, jedoch setzt sie die Mobilisation in einem sogenannten Vorfußentlastungsschuh für sechs Wochen voraus. Meistens kann jedoch auch nach sieben bis zehn Tagen auf ein vollständig innen liegendes Osteosyntheseverfahren gewechselt werden, in der Regel ein modernes winkelstabiles Plattensystem.
Bei den geschlossenen Brüchen erfolgt die operative Versorgung meistens sofort durch ein winkelstabiles Plattensystem. Bei einfachen Bruchformen des Großzehengrundgelenkes reicht manchmal auch die Versorgung mittels zweier Schrauben. Man erreicht damit jedoch nicht die Primärstabilität wie mit einem modernen winkelstabilen Plattensystem.
Das Osteosynthesematerial ist heutzutage aus einer antiallergischen Titanlegierung, sodass kein Material entfernt werden muss. Die Kirschnerdrähte, die bei offenen Verletzungen eingesetzt werden, sind aus Chirurgenstahl und müssen nach sechs bis acht Wochen in örtlicher Betäubung entfernt werden.
Bis auf offene Verletzungen werden die Brüche des Großzehengrundgelenkes in der Regel nach Abschwellung versorgt, d.h. drei bis vier Tage nach dem Unfallereignis. Der Aufenthalt im Akutkrankenhaus beläuft sich in der Regel auf ein bis zwei Tage. Je nachdem, welche operative Versorgung gewählt wurde, ist ein Verbands- oder Vorfußentlastungsschuh für sechs Wochen zu tragen.
Die knöcherne Heilungsdauer und die Arbeitsunfähigkeit liegen zwischen sechs bis acht Wochen.
Zwischenzeitlich wird begleitende Physiotherapie und eine Lymphdrainage verordnet. Bis auf besonders schwere Fälle heilt der Bruch des Großzehengrundgelenkes mit einer adäquaten operativen Versorgung in der Regel folgenlos aus.
Nur sehr selten kommt es nach Jahren zu einer Verschleißerkrankung des Großzehengrundgelenkes durch die Verletzung.
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