Team jameda
Unerklärliche Schmerzen über Jahre hinweg, dazu Erschöpfung und Depressionen: Wer an Fibromyalgie erkrankt ist, hat meist einen langen Leidensweg hinter sich, ehe die richtige Diagnose feststeht. Über Ursachen der Krankheit und Hilfe für Betroffene berichtet dieser jameda Gesundheitstipp.
Fibromyalgie bedeutet Faser-Muskel-Schmerz
Fibromyalgie- Patienten müssen wechselnd starke Schmerzen am gesamten Körper ertragen. Dabei sind es vor allem Muskeln und Sehnenansätze, die wehtun. Obwohl Entzündungen und Gewebeveränderungen nicht auftreten, wird Fibromyalgie zu den rheumatischen Erkrankungen gezählt. Sie entwickelt sich schleichend, nach etwa acht Jahren hat sich die Erkrankung voll ausgebildet. Bis heute ist Fibromyalgie nicht heilbar, ihre Ursache ist weitgehend unklar. Etwa 0,4 bis 3 % der Bevölkerung sind betroffen, zu 90 % Frauen. Die meisten Patienten erkranken im Alter von 20 bis 50 Jahren.
Quälender Schmerz und ständige Erschöpfung
Die Schmerzen können sich anfühlen wie ein Muskelkater oder heftig sein wie eine Migräneattacke. Oft treten sie punktuell auf, können aber auch den gesamten Körper überziehen. Die Schmerzschübe ereignen sich in unregelmäßigen Abständen, häufig nach akuten Infektionskrankheiten, Wetterveränderungen oder körperlicher Anstrengung. Zusätzlich leiden die Betroffenen unter Müdigkeit, Steifheit, beeinträchtigter Körperbelastung, Erschöpfung, Stress, Depressionen, Schwellungen an Händen und Füßen, Magen-Darm-Beschwerden oder Schlafstörungen. Auch Reizüberempfindlichkeit tritt auf, wie empfindliche Augen, Geräusch- oder Geruchsempfindlichkeit.
Schmerzen ohne Ursache?
Die Ursache für Fibromyalgie ist im Detail ungeklärt, man hat jedoch Hinweise auf mögliche Auslöser der Krankheit. So besitzen Betroffene häufig eine erniedrigte Schmerzschwelle, eine gestörte Schmerzweiterleitung sowie einen zu geringen Cortisolspiegel. Auch eine genetische Veranlagung und Erlebnisse des Betroffenen wie seelische Pein oder körperliche Überbelastung können Auslöser für eine Fibromyalgie sein.
Diagnose „Fibromyalgie“ nur im Ausschlussverfahren
Da die Fibromyalgie bisher nur durch Ausschluss ähnlicher Erkrankungen festgestellt werden kann, haben Patienten oft eine lange Leidensgeschichte und unzählige Arztbesuche hinter sich, bevor die Diagnose feststeht. Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie Multiple Sklerose, Rheuma oder Polyneuropathie werden dabei ausgeschlossen, auch zusätzliche Krankheitszeichen wie Depressionen und Schlafstörungen müssen von eigenen Krankheitsbildern abgegrenzt werden.
Mit Medikamenten gegen die Schmerzen
Paracetamol, Novaminsulfon oder auch Tramadol sind die Schmerzmittel der Wahl bei Fibromyalgie. Zusätzlich werden Antiepileptika wie Gabapentin gegen die Schmerzzustände eingesetzt. Auch mit Psychopharmaka, z. B Amitriptylin, Fluoxetin oder Duloxetin, lassen sich Schmerzwahrnehmung und -weiterleitung positiv beeinflussen.
Hilfe durch Entspannung, Bewegung und seelische Unterstützung
Entspannungsmethoden wie Feldenkrais, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Autogenes Training vermögen seelische und körperliche Anspannung zu lösen. Durch Bewegung, vor allem durch Ausdauer- und Krafttraining, können Muskeln geübt und falsche Schonhaltungen korrigiert werden. Seelische Unterstützung erfahren Betroffene beispielsweise durch Gesprächs-und Verhaltenstherapien.
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