Team jameda
Auf dem deutschen Markt gibt es verschiedene nicht-operative Methoden der Fettreduktion. Bislang waren dies zum Beispiel die Injektionslipolyse („Fettweg-Spritze“) oder die sogenannte Kryolipolyse. Seit Anfang des Jahres 2016 bietet nun ein völlig neuartiges Laserverfahren eine vielversprechende Lösung für die nicht-invasive dauerhafte Reduktion von störenden Fettpolstern.
Das Gerät ist von der Amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zertifiziert worden, die als weltweit strengste Zulassungsbehörde gilt. Dieser Artikel soll über diese in den USA bereits sehr erfolgreiche Behandlungsform informieren, die inzwischen auch in Deutschland auf reges Interesse stößt.
Nach der Positionierung der Applikatoren direkt auf der Haut über den Fettdepots kann die Behandlung beginnen. Die Laserköpfe des Diodenlasers geben Laserlicht mit einer Wellenlänge von 1060 nm durch die Haut an das Fettgewebe ab.
Die spezielle Wellenlänge sichert eine hohe Energieaufnahme des Fettgewebes bei gleichzeitiger Schonung der Haut. Nach kurzer Zeit wird das Körperfett so auf die optimale Temperatur von 42 bis 47 Grad gebracht, um die gezielte Zerstörung von Fettzellen einzuleiten. Diese werden nach und nach über das Lymphsystem abtransportiert.
Die integrierten Sicherheitssysteme sind ausgereift: die Haut wird dauerhaft gekühlt, bei einem eventuellen Kontaktverlust der Behandlungsköpfe werden diese sofort deaktiviert und eine ungewollte Abstrahlung in die Umgebung so verhindert. Aus diesem Grund müssen weder Patient noch Arzt eine (sonst bei jeder Laserbehandlung zwingend vorgeschrieben) Schutzbrille tragen.
Der ideale Patient besitzt einen Body-Mass-Index (BMI) von bis zu 30 und möchte kleine lokale Fettdepots reduzieren, die trotz Verringerung der Kalorienzufuhr und Sport nicht weichen und als störend empfunden werden.
Wie bei allen anderen nicht-invasiven Verfahren ist eine Anwendung bei allgemeinem Übergewicht nicht sinnvoll. Welchen Hauttyp der Interessent besitzt, spielt keine Rolle: durch die Wellenlänge des Laserlichts wird der Hautfarbstoff Melanin nicht beeinflusst.
Allgemein gilt, dass sich alle Bereiche eignen, an denen greifbares Fett vorhanden ist und die Applikatoren platziert werden können. Zu den gängigen Körperstellen zählen der Bauch, die Flanken, der Rücken, die Oberschenkel, die Waden oder auch die Oberarme. Das Gerät verfügt insgesamt über vier flexibel einsetzbare Applikatoren, die der behandelnde Arzt auch gleichzeitig an fast beliebigen Stellen des Körpers platzieren kann.
Es muss noch einmal darauf hingewiesen werden, dass dieser Laser sich nicht zur Gewichtsabnahme eignet. Er stellt jedoch eine interessante Option für all jene dar, die nicht an Adipositas leiden und lokale Fettpölsterchen ohne Ausfallzeiten oder die Risiken einer Operation reduzieren möchten.
Nur 25 Minuten mit bis zu 4 Laserköpfen gleichzeitig. Nach dieser Zeit kann der Patient seinen gewohnten Alltagsaktivitäten nachgehen, ohne dass ihm Ausfallzeiten entstehen.
Es gilt, sowohl eine Woche vor als auch eine Woche nach der Laser-Behandlung die entsprechenden Bereiche nicht direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. Darüber hinaus sollten vor der Anwendung weder Cremes noch Öle auf die Haut gebracht werden.
Um einen optimalen Behandlungserfolg zu gewährleisten, sollte binnen der ersten zwölf Wochen nach der Behandlung eine Gewichtszunahme vermieden werden. Besonders in den ersten Tagen nach der erfolgten Laser-Behandlung ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. In Verbindung mit einer kurzen täglichen Massage des Behandlungsbereiches kann der Patient zusätzlich den Abtransport der zerstörten Fettzellen über das Lymphsystem fördern.
MRT-Untersuchungen konnten zeigen, dass mit einer einzigen Behandlung bis zu 24 % des behandelten Fettgewebes dauerhaft reduziert wurden. In der Regel bemerken die Patienten nach etwa sechs Wochen erste Ergebnisse, nach etwa zwölf Wochen ist der Fettabbau abgeschlossen und das Endresultat sichtbar.
Ein ärztliches Beratungs- beziehungsweise Aufklärungsgespräch sollte grundsätzlich vor einer solchen Behandlung vereinbart werden. Neben der Aufklärung über mögliche Risiken und Nebenwirkungen bringt der Arzt auch die medizinische Vorgeschichte des Patienten in Erfahrung.
Danach erfolgt die Entscheidung, ob sich der Interessent für dieses Verfahren eignet oder nicht. Zu den Ausschlusskriterien zählen beispielsweise: Schwangerschaft und Stillzeit, eine Bauchwandhernie, Narben oder offene Wunden oder bösartige Hautveränderungen im Behandlungsbereich.
Speziell für die sehr populäre „Fettvereisung“, die Kryolipolyse stellt dieses neue Laser-Verfahren eine Konkurrenz dar. Die Vorteile der Laser-Behandlung gegenüber der Kältebehandlung liegen zum Beispiel in der kürzeren Behandlungszeit, dem gleichzeitigen Straffungseffekt des Gewebes und den deutlich flexibler zu positionierenden Applikatoren. Sie können auch sehr kleine Fettdepots gezielt behandeln.
Insbesondere die durch die Wärme stimulierte Kollagen- und Elastinproduktion, welche die moderate Straffung bewirkt, ist durch Kälte nicht möglich. Anders als bei der Kryolipolyse wird die Haut auch nicht per Vakuum angesaugt, sodass keine blauen Flecken zurückbleiben. Insgesamt scheinen die Risiken bei der Laser-Behandlung deutlich geringer zu sein als bei der Kältebehandlung.
Aber: bei Vorhandensein größerer Fettmengen stellt keines der nicht-operativen Verfahren zur Fettreduktion eine wirksame Alternative zur operativen Fettabsaugung (Liposuktion) dar.
Die Kosten einer Laser-Behandlung zur Fettreduktion belaufen sich in Deutschland auf etwa 250 bis 300 Euro pro eingesetztem Applikator. Zum Vergleich: In den USA liegen die Kosten bei etwa 400 US Dollar je Applikator.
Diese Informationen erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können und sollen ein ärztliches Aufklärungs- und Beratungsgespräch nicht ersetzen.
Durchschnittliche Fettreduktion nach 1 SculpSure-Beh. Gemessen mittels MRI. Decorato, Sierra, Chen: Clinical and Histological Evaluations of a 1060nm Laser Device for Non-Invasive Fat Reduction. (2014)
Durchschnittliche Beschwerden-Einstufung der Patienten 3.7/10. Bass, Doherty:
Non-Invasive Fat Reduction Of The Abdomen With A 1060nm Diode Laser. ASLMS 2015.
Katz, Doherty: A multicenter study of the safety and efficacy of a non-invasive 1060 nm diode laser for fat reduction of the flanks. ASLMS 2015.
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