Artikel 25/09/2011

Farbenblindheit: Wenn das Farbsehen gestört ist

Team jameda
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Dass Kleinkinder beim Farbenlernen noch Fehler machen, wird als ganz normal angesehen. Aber auch im Erwachsenenalter fällt es manchen Menschen schwer, etwa zwischen grün und rot zu unterscheiden. Aber wie entstehen die Störungen des Farbsehens und welche Konsequenzen haben sie für die Betroffenen?

Wie das Auge Farben sieht
Spezialisierte Zellen in der Netzhaut, die Zapfen, sind dafür verantwortlich, dass wir überhaupt Farben wahrnehmen können. Dabei gibt es drei verschiedene Typen der Zapfen, die die Signale für Rot, Grün und Blau aus der Umgebung aufnehmen und an den Sehnerv weiterleiten. Auf diesem Weg gelangt das Farbsignal ins Gehirn und wird dort weiterverarbeitet. Bei diesem komplexen Vorgang können sich Störungen einschleichen. Sie sind entweder angeboren oder entstehen im Laufe des Lebens.

Angeborene Störungen
Störungen des Farbensehens sind meist genetisch bedingt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Schuld ist ein X-Chromosom, das den Farbsehfehler mit sich bringt. Bei Frauen wird dieser Fehler oft durch das zweite gesunde X-Chromosom korrigiert, was bei Männern mit dem Y-Chromosom nicht möglich ist. Die häufigste Art der vererbten Farbsehstörungen besteht darin, dass ein Zapfentyp nicht oder nicht ausreichend funktioniert. Die Betroffenen nehmen also nur zwei Farbkomponenten wahr. Dadurch kann es etwa zur Verwechslung von rot und grün kommen (sogenannte „Rot-Grün-Blindheit’). Totale Farbblindheit, wenn also alle Zapfentypen nicht funktionieren, ist sehr selten. Die Betroffenen sehen ihre Umgebung nur in schwarz-weiß und sind sehr lichtempfindlich.

Folgen des gestörten Farbsehens
Neben Schwierigkeiten im Alltag sind Menschen mit Farbsehstörungen auch einige Berufe verschlossen. Dazu gehören beispielsweise Tätigkeiten als Maler, Chemiker oder Elektriker oder Jobs in der Modebranche. Auch dürfen sie nicht als Fahrer in öffentlichen Verkehrsmitteln tätig sein. Für den PKW-Führerschein beurteilt der Augenarzt im Einzelfall, ob die Farbsehschwäche die Verkehrstüchtigkeit einschränkt.

Erworbene Farbsehstörungen
Neben genetischen Faktoren können auch andere Erkrankungen das Farbsehen einschränken. Dazu gehören beispielsweise Erkrankungen der Netzhaut. Auch wenn etwa ein Tumor auf den Sehnerv drückt, können Farbsehstörungen entstehen. Wenn entsprechende Beschwerden auftreten, ist es also sinnvoll, sich zeitnah von einem Augenarzt untersuchen zu lassen.

Farbsehstörungen durch Medikamente
Wenig bekannt ist, dass auch Arzneimittel als Nebenwirkungen das Farbsehen beeinträchtigen können. Dazu gehören etwa bestimmte Antibiotika, wassertreibende Mittel (Diuretika, die beispielsweise bei Bluthochdruck eingesetzt werden) oder auch Mittel mit Digitalis für die Behandlung der Herzschwäche. In einigen Fällen deuten die Farbsehstörungen auf eine zu hohe Dosis hin. Wer bei sich solche Störungen bemerkt, sollte mit seinem behandelnden Arzt darüber sprechen, ob eine niedrigere Dosierung oder ein anderes Arzneimittel möglich sind. Durch diese Maßnahmen stellt sich in der Regel die normale Farbsichtigkeit wieder ein.

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