Essstörungen sind heilbar!

Essen bereichert unser Leben, für Essgestörte dagegen wird jede Mahlzeit zum Kampf gegen Kalorieren oder vermeintliche Sünden. Die Ursache bilden jedoch meist tiefer liegende Identitätskonflikte. Die Anfänge der Krankheit sind kaum merklich, doch der Leidensweg ist lang. Aber Magersucht und Bulimie sind heilbar.

Was tun, wenn man es trotz intensiven Bemühens nicht schafft, den eigenen, überzogenen Anforderungen zu genügen? Entweder wir finden uns damit ab und bringen dadurch unser seelisches Gleichgewicht wieder ins Lot – oder wir versuchen uns buchstäblich „auf Biegen und Brechen“, unsere Idealen zu erreichen. Sehr häufig ist dies jedoch mit seelischen und auch körperlichen Negativfolgen verbunden. Ein Ausdruck, dass Anspruch und Wirklichkeit unüberbrückbar weit auseinander liegen, ist die Brech- Sucht (Bulimia nervosa).

Der Anfang: Seelisches Chaos
Auf der einen Seite brave Tochter, begehrenswerte Partnerin oder erfolgreiche Karrierefrau sein zu müssen – und auf der anderen Seite diesen Anforderungen nicht genügen zu können oder zu wollen. Diese Rollenkonflikte münden allzu häufig in Verschlossenheit und inneren,“Sprachlosen“ Protest: übermäßiges Essen mit anschließenden Erbrechen als „reinigenden Akt“. Die meisten Betroffenen wenden sich nicht vertauensvoll an ihre Umwelt, sondern fressen statt dessen ihre Ängste und sorgen in sich hinein . Essattacken und Erbrechen werden zu einem unheilvollen, selbstzerrstörerischen Teufelskreis, aus dem es ohne ärztliche Hilfe so gut wie kein Entrinnen gibt.

Die tägliche Qual
Typischen Anzeichen für eine Erkrankung sind: Dauerhafte und häufige Essanfälle, bei den en große Mengen an Nahrung verschlungen werden und während denen die Erkrankten die Kontrolle über ihr Tun verlieren (Sie „Fressen“); anschließendes Erbrechen – zuweilen ein Dutzend Mal – pro Tag – verbunden mit Diäten, Fasten oder übermäßigen Sport. Essgestörten neigen außerdem zu einseitiger Beschäftigung mit ihre Figur und ihrem Gewicht. Übliche weise merken Angehörige und Freunde von Betroffene lange Zeit nichts davon: Bulimie ist eine Heimliche Krankheit, Essen und
Erbrechen finden im Verborgenem statt. Der Kranke gibt sich nach außen völlig normal, kann aber schnell die Kontrolle über sich verlieren.

Ausbrechen aus dem Teufelskreis
Der erste Schritt für eine erfolgreiche Bekämpfung ist, die Krankheit zu akzeptieren und Hilfe anzunehmen. Doch der Weg zur Gesundheit ist nicht einfach. Es ist daher wichtig, sich aus der Einsamkeit und Heimlichkeit zu lösen und wieder Vertrauen zu seinem sozialen Umfeld zu fassen.

Man kann es schaffen.

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