Artikel 16/01/2015

Erste Hilfe gegen nächtliche Ruhestörer - Teil 2

Team jameda
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Wann muss ich zum Arzt?
Kommt es regelmäßig zu nächtlichen Schnarch-Konzerten (die meist dem entnervten Partner unangenehm auffallen) oder werden Betroffene selbst durch ihr lautes Schnarchen wach, so sollte ein HNO-Facharzt oder Schlafmediziner aufgesucht werden. Er macht einen gründlichen Check-up, der Allergietestungen (etwa gegen Hausstaubmilben), Lungenfunktionsprüfungen, Nasenatmungstests, Schilddrüsenuntersuchungen sowie Röntgenaufnahmen der Nebenhöhlen umfassen kann. Generell gilt es bei den Untersuchungen zwei Aspekte zu ergründen: Ist die Luftzufuhr während des Schlafens behindert? Und, wenn ja: Kommt es zu Atemaussetzern und wie stark beeinflussen diese das Herz-Kreislauf-System des Patienten? Um das exakt zu klären, hat sich die Schnarch-Video-Endoskopie bewährt. Bei dieser Methode wird der Patient in einen etwa 15-minütigen Schlafzustand versetzt. In dieser Zeit kann der Arzt mit einem flexiblen Endoskop die Quelle des Schnarchens genau erforschen. Untersucht werden in der Regel der Rachen, der Nasen-, Gaumen- oder Mundbereich sowie die Partie über dem Kehlkopf. Die präzise Lokalisierung sichert eine gezielte Therapie vieler möglicher Ursachen:

  • Sind die Nasenmuscheln zu groß oder ist eine verkrümmte Nasenscheidewand das Problem, so kann der Laser-Einsatz helfen. In 30 Minuten verkleinert er die Nasenmuscheln unblutig und schmerzfrei.
  • Ist ein zu großes Gaumenzäpfchen Auslöser des Schnarchens, so lässt sich dieses ebenfalls mit dem Laser in wenigen Minuten reduzieren.
  • Werden die Schnarch-Attacken durch ein schlaffes Gaumensegel hervorgerufen, dann kann die Radiofrequenztherapie helfen. Bei dieser Methode werden die betreffenden Gewebeteile mit speziellen Thermosonden wieder gestrafft.
  • Ist der Zungengrund zu groß, so lässt sich auch hier das überschüssige Gewebe dank Radiofrequenztherapie in wenigen Sekunden „verdampfen“.
  • Sind Mandeln, Polypen oder eine krumme Nasenscheidewand Schuld am Schnarchen, so helfen in der Regel operative Eingriffe.

Besteht der Verdacht einer Apnoe, so empfiehlt sich der Besuch eines Schlaflabors: Bei einer Schlafanalyse werden die Qualität aller Schlafphasen und eventuelle Atemstillstände dokumentiert. Diese Ergebnisse ermöglichen eine gezielte Behandlung, beispielsweise durch eine intravenöse Sauerstoff-Therapie. Bei diesem Verfahren wird dem Blut reiner medizinischer Sauerstoff zugeführt, was sich positiv auf Schlaflänge und -tiefe auswirken kann. Übrigens suchen nicht nur Männer Rat beim Spezialisten: Mit 40-45 Jahren beginnen auch sehr viele Frauen zu schnarchen. Entgegen landläufiger Meinung ist das also keineswegs reine „Männersache“.

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