Team jameda
Mehr als 300.000 Menschen pro Jahr versterben europaweit am plötzlichen Herztod. Wenn das Herz nicht mehr schlägt, fällt der Kreislauf aus. Damit fehlt wichtigen Organen die Sauerstoffversorgung. Selbst wenn sofort der Rettungswagen alarmiert wird, vergehen durchschnittlich mindestens 5 bis 8 Minuten, bevor ein Arzt vor Ort ist. In dieser Zeit kann das Gehirn aber bereits irreparable Schäden genommen haben. Gut, wenn zufällig Anwesende bei einem Kreislaufstillstand erste Hilfe leisten können. Erste-Hilfe-Kurse sind weit verbreitet und können von Laien besucht werden.
Kreislaufstillstand erkennen
Bewusstlosigkeit und fehlende Atmung sind eindeutige Anzeichen für einen Kreislaufstillstand. Ein Ersthelfer kann sie leicht überprüfen: Wenn die betroffene Person auf Ansprache, Schmerzreize und Rütteln an den Schultern nicht reagiert, ist sie bewusstlos. Ob die Person atmet, kann getestet werden, indem der Ersthelfer den Hals der Person überstreckt und das Kinn anhebt. Wenn dann keine Atemgeräusche hörbar sind oder wenn Glas in der Nähe des Mundes nicht trüb wird, sollte der Ersthelfer einen Rettungswagen rufen und mit der ersten Hilfe beginnen.
Aufgepasst: Schnappatmung
Das Überprüfen der Atmung ist nicht immer einfach. Denn bei einem Kreislaufstillstand tritt häufig die sogenannte „Schnappatmung’ auf, die sich in schweren, geräuschvollen, angestrengten Atemzügen zeigt. Sie darf nicht mit normaler Atmung verwechselt werden! Wenn man sich unsicher ist, ob die Atmung normal ist oder nicht, macht man weniger falsch, wenn man mit der Herzdruckmassage beginnt.
Herzdruckmassage und Beatmung
Für die Herzdruckmassage plaziert der Ersthelfer seinen Handballen auf dem unteren Ende des Brustbeins der bewusstlosen Person. Die andere Hand wird darauf verschränkt, so dass die beiden Handballen übereinander liegen. Der Brustkorb wird nun zügig kräftig mindestens 5 Zentimeter tief eingedrückt und danach wieder entlastet. Um die Sauerstoffversorgung zu verbessern, ist auch eine Mund-zu-Mund-Beatmung wichtig. Nach 30 Kompressionen des Brustkorbs sollten zwei Atemspenden verabreicht werden. Wer sich davor ekelt, kann auch schon allein mit der Herzdruckmassage helfen!
Den krankhaften Rhythmus durchbrechen
Bei Erwachsenen ist die häufigste Ursache für einen Kreislaufstillstand das sogenannte Kammerflimmern, eine Form von Herzrhythmusstörungen. Mit einem Defibrillator wird versucht, den krankhaften Herzrhythmus oder den Herzstillstand zu unterbrechen. Solche Geräte werden mehr und mehr etwa in öffentlichen Gebäuden und Sportstätten deponiert. Erkennbar sind die Aufbewahrungsorte an dem grünen Schild mit einem Herz und dem Blitzsymbol. Wenn möglich, sollte der Ersthelfer eine andere Person ausschicken, in der Umgebung nach einem solchen Gerät zu suchen.
Keine Angst vor dem Defibrillator
Wenn ein Defibrillator verfügbar ist, kann er auch von medizinischen Laien ohne Gefahr angewendet werden. Detaillierte Anleitungen, wie die Elektroden zu befestigen sind und wie der Stromstoß ausgelöst wird, sind an jedem Gerät angebracht. Je nach Modell wird der Benutzer sogar per Sprachausgabe angeleitet.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.