Team jameda
Der Stellenwert einer richtigen Ernährung bzw. Lebensweise ist deutlich größer als viele annehmen. Wussten Sie, dass 9 von 10 Herzinfarkten durch acht Risikofaktoren beeinflusst werden, die beseitigt werden könnten? Es handelt sich zum einen um Faktoren wie Rauchen und Stress und zu wenig körperliche Bewegung.
Zum anderen geht es um Dinge, die Sie durch Ihre Ernährungsweise direkt beeinflussen können: Cholesterin, Blutdruck, Diabetes, Übergewicht und den Verzehr von zu wenigen pflanzlichen Lebensmitteln. Sie sehen: Die Art und Weise, wie Sie sich ernähren, spielt nicht nur für Ihren Genuss, sondern auch für Ihre Gesundheit eine entscheidende Rolle.
Verschiedene Studien geben Aufschluss darüber, warum in bestimmten Regionen (den sogenannten „blue zones“) der Welt Menschen deutlich älter werden als anderswo.
Wissenschaftler konnten zeigen, dass durch eine veränderte Ernährung Verengungen (Plaques) in den Herzkranzgefäßen rückgängig gemacht werden können. Diese Engstellen sind der Grund für Herzinfarkte und werden vom Körper komplett abgebaut, wenn die Ernährung konsequent angepasst wird.
Auch der Alterszucker (Diabetes mellitus II) kann geheilt werden, wenn die Ernährung bewusster erfolgt. Bluthochdruck kann ebenso beseitigt werden, wie Schmerzen verbessert. Sogar bei Krebs kann eine flankierende Ernährungstherapie positive Wirkungen haben.
Vergleicht man besonders gesund lebende Menschen mit der sich klassisch ernährenden Bevölkerung, so sind bis zu 10 Jahre längeres Leben möglich. Das zeigt, wie wichtig es ist, sich mit Ernährung und Ernährungsberatung zu beschäftigen.
Über diese Frage streiten sich die Gelehrten seit Jahren. Unzählige Ernährungsratgeber versprechen ein gesundes Leben und Gewichtsabnahme sogar im Schlaf. Andere halten getreu dem Motto „back to the roots“ die Steinzeit- bzw. Paleo-Diät für erfolgversprechend. Männer und Grillfreunde schwören auf Low-Carb und rechtfertigen dadurch Steak & Co.
Auf den ersten Blick wirkt das alles recht konfus, widersprüchlich und damit verwirrend. Das liegt daran, dass Ernährung nicht so einfach getestet werden kann wie zum Beispiel medikamentöse Behandlungen.
Der klassische „Goldstandard“, also die empfohlene Therapie, wird normalerweise so bestimmt, dass man Patienten in zwei Gruppen einteilt und weder der einzelne Patient noch der behandelnde Arzt weiß, ob er ein neues Medikament erhält oder nicht. Das klappt bei Ernährungsstudien nicht, weil Nahrungsmittel ja nach etwas schmecken und Patienten genau mitbekommen, was sie essen bzw. nicht.
Außerdem bestehen Nahrungsmittel ja nicht nur aus einer einzelnen Substanz (wie die meisten Medikamente), sondern setzen sich aus Kohlenhydraten, Proteinen (Eiweißen) und Fetten zusammen. Je nach genauem Lebensmittel kann es hier unzählige Variationen geben. Und auch die Nahrungsmittel-Bestandteile sind sehr heterogen: So zählen zu den Kohlenhydraten sowohl Industriezucker, Auszugsmehle als auch Vollkornbrot. Jedes Produkt hat völlig unterschiedliche Wirkungen im Körper.
In der Ernährungsberatung bzw. Ernährungstherapie können wir je nach Beschwerden oder Zielsetzungen (z. B. Gewichtsabnahme) gemeinsam im Dialog mit den Patienten nach Möglichkeiten suchen, wie durch bewusste Änderungen im Ernährungsverhalten Verbesserungen des Gesundheitszustands erreicht werden können.
Durch eine Kombination von Alltagsbewegung und Ernährungsmodifikation sind 5-10 % des Körpergewichts in 6 Monaten realisierbar. Und zwar so, dass das erreichte Gewicht dann auch gehalten werden kann. Dabei geht es also nicht primär um Diät, sondern um eine optimierte Ernährungsform, die dauerhaft angewandt werden kann. Wie diese aussieht, bestimmt jeder selbst. Es wird nur funktionieren, wenn die gemeinsamen Überlegungen vom Patienten akzeptiert und im Alltag angewandt werden können.
Je nach Ausgangsbefund kann ein milder Bluthochdruck so gut ernährungsmedizinisch therapiert werden, dass keine Medikamente erforderlich werden. Bei stärkerem Bluthochdruck kann zumindest die Anzahl der Medikamente bzw. die Dosierung verringert werden. Und als Nebeneffekt tun Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes, weil optimierte Ernährung ja nicht nur am Blutdruck ansetzt, sondern auch noch andere positive Effekt hat.
Ernährungsmodifikation kann z. B. auch bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma erfolgreich sein. Es gibt verschiedene Lebensmittel, die im Körper eher entzündliche Prozesse initiieren und andere Nahrungsmittel, die Entzündungen verringern. Durch eine geschickte Umstellung – natürlich immer unter Berücksichtigung konkreter Vorlieben – können Sie dadurch Entzündungen verringern und Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen verringern.
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