Sie haben noch nie von ESWT gehört? Dann sind Sie in guter Gesellschaft, denn es dauert immer etliche Jahre, bevor neue Therapiemethoden in der breiten Öffentlichkeit bekannt werden. In Fachkreisen schon seit längerem ein Geheimtipp, könnte sich die Extrakorporale Stoßwellentherapie, kurz ESWT, bald zu einer festen Größe bei der Impotenzbehandlung entwickeln.
Stoßwellen sind in der Medizin eigentlich ein alter Hut. Zu Beginn der 80er revolutionierten sie die Nierensteintherapie. Statt wie zuvor zu operieren, konnten Nierensteine nun von außen per Stoßwelle zertrümmert werden. Mit den Jahren zeigte sich, dass Stoßwellen aber viel mehr können. Richtig dosiert und eingesetzt, helfen sie bei der Therapie unterschiedlicher Erkrankungen, neuerdings auch bei Erektionsstörungen.
Ein Stoßwellengenerator erzeugt elektromagnetische Impulse und sendet sie über Röhrchen ins Gewebe. Energie und Eindringtiefe lassen sich vorher genau festlegen, so dass man punktgenau behandeln kann. Für ein optimales Ergebnis benötigt man 5.000 Schuss, was ungefähr eine halbe Stunde dauert. Behandelt wird in der Regel zweimal die Woche über einen Zeitraum von sechs Wochen.
Die Behandlung findet direkt am Penis, an den Schwellkörpern, statt. Der Eingriff ist völlig schmerzlos!
Auch wenn man im Detail noch nicht so ganz genau weiß wie, wirkt die Behandlung. Stoßwellen verbessern zum einen die Gefäßfunktion. In diesem Zusammenhang spielt Nitrogenoxid eine Schlüsselrolle, denn ohne kann keine Erektion stattfinden. Zum anderen regen Stoßwellen die Gefäßneubildung an. Das ist besonders wichtig, weil unzureichende Durchblutung durch Arteriosklerose in 70 % der Fälle die Schuld an der erektilen Dysfunktion trägt.
Möglicherweise aktiviert die Therapie auch Stammzellen in den Schwellkörpern. Dadurch schwinden schlecht durchblutete, vernarbte Bezirke. Man vermutet darüber hinaus, dass sich geschädigte Nerven durch Stoßwellen reparieren lassen. Auch die braucht man für die Erektion.
Alle, bei denen mangelnde Durchblutung der Grund für die ausbleibende Erektion ist. Im Fachjargon wird dies auch als vaskuläre ED bezeichnet. Für diese Gruppe zeigen die neuesten Forschungsdaten eine deutliche Verbesserung der Erektionsfähigkeit. Leichte Fälle von vaskulärer ED dürfen darauf hoffen, fortan ohne Potenzmittel auszukommen, schwere Fälle sprechen wieder auf PDE-5 Inhibitoren an. Das alles aber nur im Rahmen der naturgegebenen Möglichkeiten. Auch ESWT kann aus einem 60-Jährigen keinen 20-Jährigen machen.
Erektionsstörungen können die verschiedensten Ursachen haben. Daher müssen die Durchblutungsverhältnisse im Penis im Vorfeld über eine Ultraschallmessung genau gemessen werden. Ein knappes Drittel der Patienten ist nämlich für diese Therapie ungeeignet.
Das kommt darauf an, wie die Ausgangslage ist und wie nett Sie zu Ihren Gefäßen sind. Die Angaben der einschlägigen Forschung schwanken zwischen ein paar Monaten bis zu ein paar Jahren. Grundsätzlich gilt: Alles, was Arteriosklerose verursacht, verkürzt auch den Behandlungserfolg. Ein Beispiel wäre Rauchen – so steht es auch auf den Zigarettenschachteln.
Momentan sind keine Nebenwirkungen bekannt, wenn man die Ausschlusskriterien beachtet. Zu diesen gehören beispielsweise gerinnungshemmende Arzneimittel.
Momentan gibt es nur einzelne private Krankenkassen, die die Behandlung bezahlen.
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