Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Sebastian Friedrich Teschers interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Internist.
jameda: Herr Dr. Teschers, was hat Sie motiviert, Internist zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Herr Dr. Teschers: Die Innere Medizin ist das umfangreichste Fach in der Medizin. Diese große Bandbreite war auch die Hauptmotivation bei der Wahl meines Spezialgebiets. Denn als Internist kann ich Patienten beispielsweise dabei helfen, die Atmung oder den Kreislauf zu verbessern, oder auch die Nieren-Leber-Funktion zu optimieren.
Außerdem leiden viele meiner Adipositas-Patienten an ganz unterschiedlichen Begleiterkrankungen, die Auswirkungen auf die Behandlung haben. Dazu zählen zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder eine Schilddrüsenunterfunktion. Meine langjährige ärztliche Erfahrung als Facharzt für Innere Medizin, Angiologie und Kardiologie ermöglicht hier eine optimale Einschätzung dieser Begleiterkrankungen, was die Sicherheit für meine Patienten erhöht.
Zusätzlich grenzt die Innere Medizin an andere Fachgebiete, so dass man immer wieder im Austausch mit anderen ärztlichen Kollegen ist und sich über die neuesten medizinischen Erkenntnisse informieren kann.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?
Herr Dr. Teschers: Ich möchte übergewichtige Patienten auf dem Weg zu einem gesünderen und glücklicheren Leben begleiten und dabei bestmöglich unterstützen. Eine größere Gewichtsabnahme ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine seelische Herausforderung. Und als Arzt ist es wichtig, darauf mit fachlicher sowie emotionaler Kompetenz einzugehen.
Denn: Am Ende geht es um den Menschen als Ganzes, und es steckt fast immer mehr hinter einer Gewichtszunahme, als man auf den ersten Blick sehen mag. Neben der klassischen Ernährungsmedizin helfen bei der Behandlung oftmals endoskopische Verfahren zur Gewichtsabnahme wie der Magenballon oder ein Endosleeve (endoskopischer Schlauchmagen).
Diese Methoden sind bewährt und haben schon Tausenden von Patienten dabei geholfen, erfolgreich abzunehmen.
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Dr. Teschers: Eines meiner großen Vorbilder ist sicherlich Herr Albert Schweitzer, der ein Krankenhaus in Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun gründete und theologische und philosophische Schriften veröffentlichte. Für sein Lebenswerk erhielt er 1954 den Friedensnobelpreis.
Ich selbst bin seit vielen Jahren regelmäßig in der Entwicklungshilfe in Ruanda tätig – eine Aufgabe, die mich sehr erfüllt. Außerdem finde ich, dass es gerade die 'Kleinigkeiten sind, die den Unterschied machen. Sie sind oftmals entscheidend für einen guten menschlichen Zugang zu den Patienten, die richtige Arbeitsweise oder ein besseres Verständnis in der Medizin. Diese Erkenntnis habe ich über die Jahre von vielen unterschiedlichen ärztlichen Kollegen erlangt.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Dr. Teschers: Da gibt es tatsächlich ein paar. Wie bereits erwähnt, haben sich einige Behandlungsmethoden über die Jahre fest im Fachbereich etabliert – hierzu zählt beispielsweise der Schlauchmagen, der Patienten bei ihrer Gewichtsabnahme großartig unterstützen kann.
Seit einiger Zeit gibt es nun ein neues, innovatives und besonders schonendes Verfahren, das auch als POSE 2 (oder Endosleeve) bekannt ist. Die Operation erfolgt mit einem Endoskop. Das Tolle daran ist, dass unsere Patienten dank dieses Verfahrens keine äußeren Narben zurückbehalten. Die meisten können außerdem bereits am Tag nach der Operation wieder nach Hause und sofort wieder aktiv ihren Alltag gestalten.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Dr. Teschers: In den letzten Jahrzehnten haben sich die Menschen im Durchschnitt zu kalorienreich ernährt und gleichzeitig zu wenig bewegt. So sind viele übergewichtig geworden und leiden nun an den Begleit- und Folgeerkrankungen der Adipositas.
Was mir besonders am Herzen liegt, ist, dass Ärzte in Zukunft nicht nur diese Folgeerkrankungen behandeln, sondern auch in der Prävention tätig sind. Denn nur wenn aktiv gegen Adipositas vorgegangen wird, können die Zahlen der behandlungsbedürftigen Patienten gesenkt werden und Menschen wieder lernen, was es heißt, wahrhaft gesund zu leben.
Dafür sind neben eine ausgeglichene Ernährung vor allem auch Bewegung und Erholung wichtig. Ein gesunder Lifestyle ist somit die beste Vorsorge gegen Übergewicht und all die Probleme, die dadurch entstehen.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Dr. Teschers: Ich denke, dass meine Patienten besonders meine Freundlichkeit, meine gute Erreichbarkeit und meine Verlässlichkeit schätzen. In jedem Fall versuche ich immer, das individuell Besondere zu sehen. Denn nur so werde ich den Menschen, die zu mir kommen, auch gerecht.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Dr. Teschers: Ich bin froh, dass meine Patienten meist sehr motiviert sind, ihr Übergewicht aktiv anzugehen und endlich ihre Wunschfigur zu erreichen. Diese Einstellung erleichtert die gemeinsame Arbeit ungemein und führt zu guten Behandlungserfolgen, weil Arzt und Patient am gleichen Strang ziehen.
Zudem schenken mir meine Patienten durch unsere Zusammenarbeit ja ihr Vertrauen, was mich nicht nur als Arzt, sondern auch als Mensch dazu beflügelt, mein Bestes zu geben. Denn darum geht es am Ende: dem Gegenüber zu helfen, ein besseres Leben zu führen. Eine respektable und lohnenswerte Aufgabe!
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Teschers: Es gibt sehr viele besondere Patientenerlebnisse in einem „Arztleben”. Das ist ein sehr schöner Aspekt der oftmals doch herausfordernden ärztlichen Tätigkeit. Zuletzt bekam ich zum Beispiel eine Postkarte mit einem Bild von einem Neugeborenen, was für einen Internisten ja eher ungewöhnlich ist. Die Patientin hatte allerdings zuvor seit Jahren einen unerfüllten Kinderwunsch, und ebenso vergeblich versucht, abzunehmen.
Mit unserer Hilfe war es der Patientin möglich, 25 kg Gewicht zu verlieren, und somit endlich schwanger zu werden (dafür muss man wissen, dass ein Zusammenhang zwischen Unfruchtbarkeit und Übergewicht besteht). Solche Momente sind ganz einfach toll, da ich weiß, dass ich durch meine Arbeit geholfen habe, einen langjährigen Traum zu verwirklichen.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Teschers: Da gibt es viele, aber wenn ich es auf die wichtigsten herunterbrechen müsste, wären dies: genügend erholsamer Schlaf, so wenig Stress wie möglich, Sport in der Natur und eine abwechslungsreiche Ernährungsweise. Dabei gilt jedoch auch: Ausnahmen sind erlaubt, denn das Leben ist dazu da, genossen zu werden!
Zur Person
Dr. Sebastian Teschers ist Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Angiologie und Ernährungsmedizin. Er ist leitender Arzt von New Weight.
Groß geworden bin ich im Rheinland. Studiert habe ich in Köln. Nun leben wir glücklich mit unseren drei Kindern am Rande des Schwarzwaldes bei Karlsruhe. Ich freue mich jeden Tag auf meine Patienten, meine Kollegen und meine drei Kinder.
Die endoskopischen Eingriffe von New Weight werden in zertifizierten Kliniken und Gesundheitszentren in Hamburg, München, Rastatt und Wiesbaden durchgeführt.
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