Das jameda-Interview: 8 Fragen an Dr. med. Sandra Breyer

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. med. Sandra Breyer interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Orthopädin.

jameda: Frau Dr. med. Sandra Breyer, was hat Sie motiviert, Orthopädin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Dr. Beryer: Ich wollte tatsächlich vom ersten Tag meines Studiums an Orthopädin werden. Als Schülerin habe ich viel Sport gemacht. Die Biomechanik des Körpers hat mich schon immer fasziniert. An der Orthopädie liebe ich es, dass man mit einer guten Befragung des Patienten und einer sauberen Untersuchungstechnik die Diagnose oft schon stellen kann.

In meiner Facharztausbildung hatte ich einen wundervollen Oberarzt, der mich in die Welt der Kinderorthopädie eingeführt hat. Eigentlich wollte ich Sportorthopädin werden, aber die Kinderorthopädie war so faszinierend, dass sie mich nicht mehr losgelassen hat und ich nach meiner Facharztprüfung im Jahre 2006 nur noch rein kinderorthopädisch tätig war. Es fasziniert mich, Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu sehen, wie sie zu jungen Erwachsenen werden. Durch die langjährige Betreuung entstehen ein enger Patienten- und Familienkontakt, der für mich auch etwas ganz Besonderes ist.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Frau Dr. Beryer: Mein Schwerpunkt ist die orthopädische Betreuung von Kindern. Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen. Sie entwickeln sich noch und was bei einem Erwachsenen pathologisch sein mag, kann sich bei einem Kind ggf. noch verwachsen. Ich betreue Kinder vom ersten Lebenstag bis zum jungen Erwachsenenalter.

Dabei sind die Diagnosen sehr unterschiedlich: von den angeborenen Erkrankungen wie z. B. der Hüftdysplasie bis zu den erworbenen Deformitäten. Genetische Erkrankungen, Syndrome und neuromuskuläre Erkrankungen sind ebenfalls ein Teil meines beruflichen Alltags.

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jameda:** Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Dr. Breyer: Ich hatte das Glück, während meiner Laufbahn Pioniere der Kinderorthopädie kennenlernen zu dürfen. Sie haben meine Arbeit maßgeblich geprägt und mich inspiriert. Unter Ihnen der Begründer der heutigen Hüftultraschalltechnik Prof. Dr. Reinhard Graf, aber auch Prof. Ignacio Ponseti, der Beschreiber der Ponseti-Technik beim Klumpfuß.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Dr. Breyer: Ich bin ein großer Fan der Digitalisierung. Zum einen sind Abläufe dadurch schneller, zum anderen aber auch nachhaltiger. Ich versende z. B. meine Briefe und Rechnungen per verschlüsselter E-Mail. Dadurch spare ich Druck, Papier und Versand und die Dokumente kommen schneller beim Patienten an. Auf Wunsch vergebe ich auch zuweisenden Ärzten Passwörter, so dass die Kommunikation DSGVO-konform digital ablaufen kann.

Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung ist auch die Videosprechstunde. Patienten außerhalb Hamburgs haben somit auch die Chance, mich zu erreichen und für die lokalen Patienten ist es nicht nur in der Pandemie eine gute Möglichkeit um z. B. Befunde zu besprechen, ohne das Haus verlassen zu müssen.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Dr. Breyer: Ich bekomme persönlich, aber auch über meine Bewertungen auf den entsprechenden Plattformen die Rückmeldung, dass die Familien es sehr schätzen, dass ich mir ausreichend Zeit nehme und auf die Kinder eingehe.

Für mich steht das Kind im Fokus. Den Eltern gebe ich genug Raum, ihre Fragen zu stellen und die Krankheit zu verstehen. Es freut mich sehr, wenn ich auf den Bewertungsportalen lese, dass meine Sicht von guter Medizin wertgeschätzt und gesehen wird.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Frau Dr. Breyer: Kinder sind wundervoll! Es macht mir Spaß, ihr Vertrauen zu gewinnen und sie und ihre Eltern auf einem Stück ihres Lebensweges begleiten zu dürfen. Nicht immer sind diese Wege einfach, aber auch dann lerne ich viel von den Kindern und vor allem von den Eltern.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Dr. Breyer: Es gibt einige intensive Erlebnisse, die mich auch ins Private hinein begleitet haben. Aber das ist in Ordnung und zeigt mir, wie sehr mir meine Patient:innen am Herzen liegen.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Dr. Breyer: Ich würde mir für Ihre Leser wünschen, dass sie die Zeit mit ihren Kindern aktiv gestalten! Das fördert und fordert die Kinder und stärkt den Zusammenhalt in der Familie. Mal gemeinsam an motorische Grenzen gehen, stärkt das Selbstvertrauen und nebenbei noch den Körper!

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