Artikel 21/12/2021

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Dr. med. Katharina Morawa

Dr. med. Katharina Morawa Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Katharina Morawa
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. med. Katharina Morawa interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Plastische & Ästhetische Chirurgin.

jameda: Frau Dr. Morawa, was hat Sie motiviert, Plastische & Ästhetische Chirurgin zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Dr. med. Morawa: Schon als Kind beschäftigte ich mich stundenlang damit, an Dingen herumzubasteln und zu tüfteln. Ich konnte mich wahrhaftig stundenlang darin verlieren. Mein naturwissenschaftliches Interesse bewog mich zu einem Medizinstudium.

Im Verlauf meines Studiums gewannen die chirurgischen Disziplinen zunehmend mein Interesse, da mich das handwerkliche Geschick, das man hierbei an den Tag legen muss, faszinierte. Zum Ende meines Studiums festigte sich dann mein Wunsch, eine Laufbahn in der Plastischen Chirurgie einzuschlagen, da dieses Fach für mich Präzisionsarbeit und künstlerisches Geschick eint.

Insbesondere die Mikrochirurgie, mit der Option zur Wiederherstellung komplexer Verletzungsmuster, begeisterte mich. Und zwar nicht nur während meiner experimentellen Studien im Rahmen meiner Doktorarbeit in der Augenheilkunde. Auch während meines Praktischen Jahres im Bereich der Plastischen Chirurgie begeisterte sie mich so nachhaltig, dass ich mich entschied, diese Ausbildung einzuschlagen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Dr. med. Morawa: Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Bereich der Gesichtschirurgie mit besonderem Fokus auf die Lidchirurgie. Wie oben bereits erwähnt, absolvierte ich meine Doktorarbeit im Bereich der experimentellen Augenheilkunde. Hierbei eignete ich mir erste mikrochirurgische Fähigkeiten an, wobei ich besonderes Lob für meine ruhige Hand und mein unnachgiebiges Streben nach mehr Präzision erntete.

Meine Begeisterung für „das Organ Auge“ wuchs zunehmend. Letztlich entschied ich mich jedoch gegen die Ausbildung zur Augenärztin, da mir die Plastische Chirurgie mehr Vielseitigkeit und mehr Berührungspunkte mit dem Operationssaal bot.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Dr. med. Morawa: Ein ehemaliger Oberarzt, der bei jeglichen Operationen augenscheinlich immer in sich ruhte, obwohl er mir nach einigen schwierigen Operationen offenbarte, dass sie ihn sehr aufgewühlt hätten. Zudem brannte sich mir ein, was er mir damals ans Herz legte. Man solle niemals die Demut vor dem Patienten und vor dem chirurgischen Handwerk selbst verlieren.

In seinen Augen bestünde eine besondere Tücke darin, bei einer Spezialisierung irgendwann eine augenscheinliche Perfektion erreicht zu haben, die man nicht mehr zu optimieren brauche. Doch genau dann würde es zu Fehlern kommen! Deshalb solle man nie aufhören, nach Selbstoptimierung zu streben.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Dr. med. Morawa: Insbesondere in Zeiten von Corona haben sich die Anfragen zu Videosprechstunden gehäuft. Dies hat sicherlich die Schlagzahl an Patienten erhöht, da der direkte Kontakt in Pandemiezeiten sinnvollerweise auf ein Mindestmaß reduziert wurde. Dies ersetzt in meinen Augen jedoch nicht die ärztliche Untersuchung im Vier-Augen-Gespräch, die in der Ausprägung vor dem Bildschirm sicherlich nicht möglich ist.

Zudem hat die moderne Lasermedizin nicht nur die minimal invasive Therapie des Alterungsprozesses, sondern auch die Anregung der zelleigenen Regeneration zur Verfeinerung des Hautbildes bei Vorliegen von Narben revolutioniert.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Dr. med. Morawa: Die sozialen Medien stellen für mich Fluch und Segen gleichermaßen dar. Gerade auf der jüngeren Generation lastet ein enorm hoher Druck, was das Aussehen angeht. Es gibt eine bestimmte ästhetische Idealvorstellung und wer dieser nicht entspricht, versucht sich dieser mit aller Macht anzupassen.

Die besondere Kunst im Bereich der ästhetischen Chirurgie liegt in meinen Augen jedoch darin, den individuellen Charakter eines jeden Patienten zu unterstreichen und hervorzuheben. Wenn man sich zu einem ästhetischen Eingriff entscheidet, sollte dieser ein so natürliches Aussehen verleihen, dass er für Außenstehende nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Dr. med. Morawa: Mir wird von vielen Seiten nachgesagt, besonders empathisch zu sein. Zudem zeichne ich mich durch Geschick und ein Streben nach Perfektion aus. Für Patientengespräche versuche ich mir immer ausreichend Zeit zu nehmen, um eine genaue Vorstellung davon zu bekommen, was sich mein Gegenüber wünscht. Eine Sache, an der ich jedoch unbedingt arbeiten muss, ist meine Geduld! Meine kleine Tochter lehrt mich allerdings gerade bestens den Umgang mit dieser.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Dr. med. Morawa: Die meisten Patienten, die ich bislang behandelt habe, hatten eine klare Vorstellung von dem, was sie sich wünschten und haben sich auch schon lange mit dem Gedanken auseinandergesetzt, sich einer Operation zu unterziehen. Gerade diese Patienten können mir als Chirurgin genau erklären, wie das Ergebnis in ihren Augen auszusehen hat.

Mitnichten sehe ich es jedoch als meine Aufgabe, diesen Wünschen blind zu entsprechen. Ich würde immer ehrlich dahingehend beraten, ob die jeweilige Erwartungshaltung realistisch ist oder nicht. Die meisten Patienten vertrauten bislang auf meine Fähigkeiten, was ich über alle Maßen schätze.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Dr. med. Morawa: Es gibt einige! Wirklich nachhaltig im Gedächtnis werde ich jedoch die Operation meiner Mutter behalten. Durch einen Hundebiss verlor sie einen Teil ihres Nasenflügels mit Knorpelanteilen.

Mit meinem damaligen leitenden Oberarzt, der sicherlich einer meiner größten Mentoren war, stellten wir ihren Nasenflügel mit einem Stück Ohrknorpel und Haut wieder her. Es war sicherlich eine besondere Belastungsprobe einen Angehörigen zu operieren. Umso dankbarer bin ich meinem leitenden Oberarzt PD Dr. med. Tilkorn, dass er mir bei der Operation zur Seite stand.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Dr. med. Morawa: Es sind sicherlich vorrangig ganz einfache Tipps, auf die wir alle tagtäglich achten sollen. Der UV-Schutz spielt eine große Rolle bei der Verlangsamung des Alterungsprozesses und nicht zuletzt die tägliche Zuführung von ausreichend Flüssigkeit. Viel Bewegung an der frischen Luft trägt zudem zur Stimmungsaufhellung und Reduzierung von Infekten und einem allgemeinen Wohlbefinden bei.

Zur Person:

Nach Absolvieren meines Facharztes spezialisierte ich mich frühzeitig auf die Augenlidchirurgie. Obwohl ich eine sehr breite Ausbildung genossen habe und somit sicherlich auch andere Operationstechniken beherrsche, bin ich überzeugt davon, dass genau diese frühzeitige Spezialisierung zukunftsträchtig ist.

An meinem Fach liebe ich die Präzisionsarbeit und die individuell unterschiedlichen Ergebnisse, die man erzielen kann, wenn man auf den einzelnen Patienten eingeht und mit ihm gemeinsam das für ihn passende Ergebnis erzielen kann. Vereinfacht gesagt, ist es ähnlich wie bei einem Bildhauer oder Tischler, der auf die einzelnen Beschaffenheiten der Materialien eingehen muss, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Zur Praxis:

Seit dem 01.11.2021 bin ich in der Aesthetix Praxis auf der Königsallee 24 in Düsseldorf tätig. Auch mein Kollege Dr. Günther, der die Praxis seit 2006 innehat, legte seinen Fokus nicht auf das Angebot des gesamten Spektrums der Plastischen Chirurgie, sondern spezialisierte sich ebenso zu Beginn seiner Praxislaufbahn auf die Intim- und Gesichtschirurgie. Diese Philosophie zur Spezialisierung hat uns dazu bewogen, die Praxis in Zukunft gemeinsam zu leiten, jedoch mit unterschiedlichen Spezialisierungen auf die Bedürfnisse unserer Patienten einzugehen und sie mit unserer Expertise für uns zu gewinnen.

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