Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Juri Wagner interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Plastischer Chirurg.
jameda: Herr Dr. Wagner, was hat sie motiviert, Plastischer Chirurg zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Herr Dr. med. Wagner: Die Entscheidung, Chirurg zu werden, war quasi schicksalhaft. Kurz nach dem Abitur habe ich damals meinen Zivildienst in einem Krankenhaus geleistet und durfte bei einer Operation zuschauen. Die Faszination war sofort überwältigend und der Respekt vor der Leistung der Operateure riesengroß. Damit war klar: Das möchte ich auch können!
Die Spezialisierung zum Plastischen Chirurgen war schon sehr früh mein Ziel, da hier feinste Techniken und hohes Maß an Kreativität erforderlich sind. Mit den Händen zu arbeiten, um komplexe Probleme zu bewältigen, bereitet mir täglich Freude. Meine Wahl muss also richtig gewesen sein!
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?
Herr Dr. med. Wagner: Im Rahmen meiner Facharztausbildung bei Chefarzt Dr. Uwe von Fritschen, im Helios Klinikum Emil von Behring habe ich vor allem die Brustchirurgie auf höchstem Niveau erlernen können. Daher gehören sowohl die ästhetische Brustchirurgie als auch die komplexe Rekonstruktion zu meinen Spezialgebieten. Die körperformende Chirurgie, insbesondere der Eigenfetttransfer (Lipofilling) zum Body Contouring, macht auch einen Großteil meiner Arbeit aus. Hier kommt vor allem der gestalterische Teil meines Berufes zum Tragen, was mir persönlich viel Freude macht.
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Dr. med. Wagner: Es gibt unzählige Vorreiter in der Medizingeschichte, vor allem an der Charité, wo meine Karriere begann und ich inzwischen wieder angekommen bin. Ohne diese großen Chirurgen, wie Sauerbruch, Graefe und Dieffenbach wären wir heute nicht da, wo wir fachlich stehen. Trotzdem sehe ich persönliche Vorbilder eher in den Menschen, die es geschafft haben, ihrer beruflichen Leidenschaft zu folgen und ihre Träume zu verwirklichen.
jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Dr. med. Wagner: Das Thema Tissue Engineering ist die Zukunft der Medizin. Auch in der Plastischen Chirurgie entwickeln sich ständig neue Anwendungsbereiche und Methoden, um die natürlichen, zellulären Prozesse zu nutzen und dem Körper somit zu helfen, sich selbst zu helfen. Vor allem im regenerativen Bereich ist das für die Plastische und Ästhetische Chirurgie hochinteressant.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Dr. med. Wagner: Der Wunsch der Menschen in unserer Gesellschaft, sich nicht nur jung zu fühlen, sondern auch jung auszusehen, weckt viele Nutznießer auf den Plan und führt zu vielen fachfremden Ärzten die sich trotz mangelnder Fachkenntnis in das Feld der Ästhetik wagen.
Hierher rührt oft das schlechte Image der ästhetischen Chirurgie. Die Patient:innen in verantwortungsvolle Hände von Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie zu leiten, wird in der Zukunft nur durch viel Aufklärung gelingen.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Dr. med. Wagner: Meine Patient:innen spiegeln mir oft, dass ich mir mehr Zeit für das persönliche Gespräch nehme als andere Kollegen und es dabei schaffe, ein Verständnis für ihre Bedürfnisse aufzubauen. Diese Emphatie hilft mir als Arzt, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und dadurch fühlen sich meine Patient:innen sicher und gut betreut. Aus meiner Perspektive ist meine technische Detailverliebtheit ein wesentlicher Pluspunkt für meine Patient:innen.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Dr. med. Wagner: Mir ist die angstfreie Kommunikation sehr wichtig. Daher schätze ich es sehr, wenn Patient:innen sich unbefangen öffnen können und wir so auf Augenhöhe die Erwartungen und Bedürfnisse einer Behandlung besprechen können. Sich in die Hände eines Operateurs zu geben hat immer mit viel Vertrauen zu tun und dafür bin ich all meinen Patient:innen dankbar.
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. med. Wagner: Ja, das gibt es tatsächlich. Ich hatte das Privileg, an einer langen und schwierigen Behandlung eines kleinen Mädchens beteiligt gewesen zu sein, die nach schwersten Verbrennungen als Kleinkind an den schlimmen Folgen litt. Im nahen Osten gab es damals für das Kind keine adäquate Behandlungsmöglichkeit und nun wurde sie dank der Organisation PLACET in Deutschland behandelt.
Dieses Kind hat in der Klinik täglich starke Schmerzen bei den Verbandswechseln gehabt, aber war schon eine Minute später das fröhlichste und dankbarste Kind, das ich je getroffen habe. Diese Lebenseinstellung nach all dem Leid, was das Mädchen durchgemacht hat, hat wirklich Spuren hinterlassen.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. med. Wagner: Die wichtigsten Tipps für die Gesundheit sind allen Menschen eigentlich schon bekannt. Gesunde Ernährung, nicht rauchen, viel Bewegung und viel Wasser trinken. Keiner von uns hört das gerne, aber es ist die simple Wahrheit.
Während seines Medizinstudiums an der Charité Universitätsmedizin Berlin hatte er sein Ziel, die Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, schon immer klar vor Augen.
Nach dem Staatsexamen mit der Note „sehr gut“ folgte eine fundierte chirurgische Grundausbildung inklusive der Intensivmedizin, bis die spezielle Facharztweiterbildung in der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie im Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin Zehlendorf begann.
Hier wurde er nach seiner Facharztprüfung 2017 Oberarzt und wurde vor allem in der kompletten Brustchirurgie exzellent ausgebildet. Die hoch komplexe Mikrochirurgie zur Brustrekonstruktion mit Hilfe von Eigengewebe nach Brustkrebs hat Dr. Wagner auf höchstem Niveau erlernt.
Unsere Boutique-Praxis befindet sich im sanierten, denkmalgeschützten Altbau zentral in Berlin-Mitte, dem Herzen der Hauptstadt. Direkt zwischen dem Hackeschen Markt und Alexanderplatz ist die Münzstraße, geprägt von kleinen, feinen Boutiquen, Flagship-Stores und erstklassiger Gastro-Szene.
Die Räumlichkeiten sind mit 280 m2 Fläche und eigenem OP-Bereich liebevoll und modern eingerichtet und diskret im Hinterhof lokalisiert. In diesem Setting soll nichts an die klassische Arztpraxis erinnern, ihr sollt euch wohlfühlen und uns in persönlicher Atmosphäre kennenlernen.
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