Artikel 04/12/2015

Bauchfett gefährdet die Gesundheit

null Reinhard Clemens Heilpraktiker
null Reinhard Clemens
Heilpraktiker
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Viszeralfett - auch Bauchfett genannt - kann ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen. Dabei ist es gar nicht mal so entscheidend, ob insgesamt Übergewicht vorliegt oder nicht.

Der Body-Mass-Index allein ist nicht entscheidend

Obwohl Studien zufolge erhöhte Werte des BMI mit einer kürzeren Lebenserwartung einhergehen, machen die entsprechenden Studien keine Aussagen über die Art der Fettverteilung. Übergewichtige, die viel Sport treiben, können somit gesünder sein als Schlanke, die sich kaum bewegen. Regelmäßige Bewegung reguliert Blutdruck und Blutzuckerspiegel und trainiert das Herz-Kreislauf-System. Bewegung hilft zudem beim Stressabbau und lässt die Insulin- und Cortisolwerte sinken. Erhöhte Cortisolwerte führen nämlich zur Speicherung von Fett im Bauchbereich.

Was genau ist eigentlich Bauchfett?

Das Viszeralfett bildet sich um die Eingeweide (lat. viscera, „die Eingeweide“) im Bauchraum herum. Gefährlich wird dieses intraabdominale Fettgewebe, weil es zahlreiche Hormone ins Blut abgibt. Diese wirken ungünstig auf Bauchspeicheldrüse und Nebennieren und führen zu erhöhten Cortsiolwerten und Insulinresistenz.

Leptin und Adiponektin geraten außer Kontrolle

Die Hormone Leptin und Adiponektin steuern das Hungergefühl und die Nahrungsaufnahme. Bei vermehrter Fetteinlagerung wird auch die Produktion von Leptin erhöht. Die hohen Leptinwerte vermindern zunächst das Hungergefühl.
Bleibt Leptin im Blut jedoch dauerhaft erhöht, machen die Leptin-Rezeptoren im Gehirn irgendwann schlapp und es kommt zur Leptin-Resistenz. Das bedeutet, dass der Organismus unempfindlich gegen seine appetithemmende Wirkung ist und die erworbene Leptin-Resistenz schließlich zu einem ungebremsten Hungergefühl führt.

Genau deshalb ist die therapeutische Gabe von Leptin auch sinnlos. Die Einnahme der Appetitzügler ist weggeworfenes Geld.

Gleichzeitig bilden überfüllte Fettzellen zudem weniger Adiponektin. Der Mangel des Gewebshormons führt zu einer abgeschwächten Wirkung von Insulin, wodurch Blutzuckerspiegel und Fettstoffwechsel durcheinander geraten. Das Risiko von Diabetes mellitus Typ 2, Arteriosklerose und metabolischem Syndrom nimmt zu.

Viszeralfett setzt entzündungsfördernde Zytokine frei

Viszeralfett setzt entzündungsfördernde Zytokine (Botenstoffe des Immunsystems) und Fettgewebshormone frei. Inflammatorische Prozesse werden in Gang gesetzt und führen in den verschiedenen Organsystemem zu chronisch entzündlichen Prozessen. Je nach genetischer Disposition prägen sich die Entzündungen im Herz-Kreislauf-System, Atemsystem, Nervensystem oder dem Bewegungsapparat aus.

Zahlreiche Zivilsationskrankheiten werden durch Viszeralfett gefördert

Ernährungsumstellung und Sport helfen das Viszeralfett abzubauen

Neben einem gezielten Kraft- und Ausdauertraining hilft eine kohlenhydratarme Ernährung, das Bauchfett wieder abzubauen. Vor allem auf Zucker (auch Fruchtzucker) sollte verzichtet werden, da er in besonderem Maße für Fetteinlagerungen am Bauch und für die Entwicklung eines metabolischen Syndroms verantwortlich ist.

Eine drastische Reduktion von Fett ist nach neueren Erkenntnissen nicht zu empfehlen, da wir Fett brauchen, um Steroidhormone zu bilden und die Zellmembranen zu stabilisieren. Es macht allerdings Sinn, weniger tierische Fette zu verspeisen und keine frittierten Lebensmittel zu essen, denn sie enthalten zu viele gesättigte Fettsäuren und gefährliche Transfettsäuren. Stattdessen sollte man auf kalt gepresste, nicht erhitzte pflanzliche Öle zurückgreifen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind.

Auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen achten

Für unseren Stoffwechsel sind Vitamine, Mineralien und Spurenelemente unentbehrlich. Achten Sie neben einer Reduzierung der Kalorienmenge auf eine vitalstoffreiche Ernährung. Essen Sie möglichst basische Kost, die reich ist an natürlichen Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Magnesium, Zink und Selen. Durch ausgelaugte Böden, schlechte Ernährungsgewohnheiten und Schwermetallbelastungen hat fast jeder Zweite in Deutschland einen Mangel an Magnesium, Zink und Selen. Magnesium ist für seine antidiabetische und entzündungshemmende Wirkung bekannt. Zink und Selen sind starke Radikalenfänger, entgiften und stärken das Immunsystem.

Tägliche Bewegung ist wichtig

Wir verbringen zu viel Zeit am Schreibtisch. Unser Körper ist allerdings für tägliche Bewegung konzipiert und die sollten wir uns jeden Tag gönnen. Das heißt, mindestens 30 Minuten am Tag Bewegung sind ein Muss. Ob ein täglicher Spaziergang, eine Runde Nordic-Walking oder Joggen, ist dabei nicht so entscheidend. Auch tanzen ist eine tolle Form der Bewegung. Es hält nicht nur den Körper fit und beweglich, sondern es sorgt auch für einen frischen Geist und gute Laune. Machen Sie einen Tanzkurs. Egal ob Tango, Swing oder Salsa, Paar- und Gesellschaftstänze erleben seit einigen Jahren eine Renaissance. Machen Sie mit!

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