Das jameda-Interview: 6 Fragen an Dr. med. Johannes Bier

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Johannes Bier interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als HNO-Arzt.

jameda: Herr Dr. Bier, was hat Sie motiviert, HNO-Arzt zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Bier: Die HNO-Heilkunde ist für mich eines der interessantesten Fachgebiete in der Medizin. Sie umfasst ein sehr weites Spektrum, auch wenn man sie fälschlicherweise zu den sogenannten kleinen Fächern zählt.

Der Weg zur ästhetischen Nasenkorrektur hat mich zunächst zur Mittelohrchirurgie gebracht. Dort habe ich die vielen notwendigen Fertigkeiten lernen können, die ausgesprochen wichtig für das präzise Arbeiten bei der Nasenchirurgie sind. Ohne Detailversessenheit, Präzision und Ausdauer werden Sie kein guter Nasenchirurg. Das alles muss ein Ohrchirurg ebenfalls besitzen, nur auf einem noch viel kleineren Bereich mit feineren Instrumenten.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Herr Dr. Bier: Mein Tätigkeitsschwerpunkt ist die ästhetische Nasenchirurgie. Dieser Spezialbereich ist sehr komplex, da es nicht nur um das äußere Aussehen der Nase geht, sondern auch um die Funktion. Als Hals-Nasen-Ohrenarzt in Ausbildung lernen Sie vom ersten Tag an, wie funktionelle Einschränkungen behandelt werden müssen. Eine schöne Nase, die nicht „funktioniert“ ist eine sehr unangenehme Erfahrung und kann die Lebensqualität wesentlich beeinflussen.

Die äußere Form zu verändern, bedarf einer langjährigen Erfahrung. Dauerhaft sehr gute Ergebnisse erreichen Sie dabei nur, wenn Sie sich ausschließlich darauf konzentrieren – und keine anderen Schwerpunkte setzen. Jede Nase ist in sich so individuell, dass viele Faktoren für ein schönes Ergebnis berücksichtigt werden müssen: Die Qualität der Haut, das Gerüst der Nase, das Alter, die Vorstellungen und Wünsche.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Bier: Ich habe keine unmittelbaren Vorbilder. Jedoch sind für mich alle Ärzte und Chirurgen Vorbild, die sich ihrem Bereich mit maximalem Einsatz widmen und dabei immer wieder versuchen, die eigenen fachlichen Grenzen zu verschieben und sich dabei nie auf dem Erreichten ausruhen. Das führt am Ende ansonsten zu Mittelmäßigkeit und das kann niemals gut sein.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Unsere Patienten schätzen unsere Kompetenz und die Atmosphäre in unserer Praxis sehr. Das zeigt sich erfreulicherweise auch an der überregionalen Bekanntheit.

Wir versuchen, uns für jeden Patienten sehr viel Zeit zu nehmen. Verständlicherweise ist die ästhetische Nasenkorrektur ein sehr feinfühliges Thema, das sich nicht zwischen Tür und Angel besprechen lässt. Vieles hängt auch mit der Fülle an Informationen zusammen.

Je besser der Patient sich informiert fühlt, desto eher kann er verstehen, was realistisch und empfehlenswert ist und desto zufriedener ist er nach einer Operation.

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jameda:** Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Bier: Viele Menschen denken beim Stichwort „ästhetische Chirurgie“ zunächst einmal an skurrile Hollywood-Schauspielerinnen und andere B- und C-Promis, die offensichtliche Veränderungen, selten jedoch natürlich und schön, vornehmen haben lassen.

Erfreulicherweise ist unser Patientenspektrum bei der ästhetischen Nasenchirurgie ein gesunder Querschnitt der Gesellschaft. Die wenigsten haben unrealistische Vorstellungen und Erwartungen und viele wünschen sich ausdrücklich ein natürliches Aussehen.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Bier: Tatsächlich ist die ästhetische Nasenchirurgie immer noch ein sehr verschwiegenes Thema. Viele Patienten fragen im Beratungsgespräch, ob man nach einer Operation erkennen kann, dass sie operiert worden sind. Es ist ihnen unangenehm, wenn es anderen auffällt.

In den meisten Fällen ist das nicht der Fall. Andererseits gibt es nicht wenige Menschen, die aufgrund ihrer Nase schon im Jugendalter gehänselt wurden und heute noch darunter leiden. Bei diesen Patienten kommt es nach der Entfernung der Nasenschiene immer wieder vor, dass jemand in Freudentränen ausbricht, weil er nun weiß, dass die Nase kein unangenehmer Aspekt mehr ist.

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