Artikel 28/09/2022

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Christian Thomas

Christian Thomas Heilpraktiker für Psychotherapie
Christian Thomas
Heilpraktiker für Psychotherapie
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Christian Thomas interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Heilpraktiker für Psychotherapie.

jameda: Herr Christian Thomas, was hat Sie motiviert, Heilpraktiker für Psychotherapie zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Thomas: Meine größte Motivation am Anfang war die gleiche, die sie heute noch ist. Selbst Psychotherapie zu erfahren und zu erleben, hat bei mir den Gedanken ausgelöst: Was bei mir selber geholfen hat, kann anderen Menschen auch helfen. Die Veränderung an mir selber zu spüren und was es mit einem selbst macht.

Einfach zu spüren wie sich Dinge verändern, leichter werden, einfacher werden und zu verstehen, ohne dass ein anderer es dir sagt. Die Dinge selber zu erkennen und wahrzunehmen. Die Erfahrung machen zu dürfen, dass ich doch alle Lösungen für meine Themen oder Probleme in mir trage. Wieder zu lernen, darauf zu hören, was das Gefühl im Einklang mit Kopf und Verstand dir sagt.

Den Menschen etwas mit auf den Weg zu geben, um in schwierigen Zeiten ein Stück besser damit umzugehen und nicht mehr in tiefe Depressionen zu verfallen, ständige Panik zu spüren oder sich von Ängsten beherrschen zu lassen! Wieder positive Gedanken zu bekommen und vor allem lernen, sich selber zu akzeptieren.

Für meine Spezialgebiete habe ich mich entschieden, da ich mit meinen Therapieverfahren und meiner Persönlichkeit genau dort meine Stärken sehe und hier den größten Veränderungsprozess einleiten kann.

Als Beispiel: In einer Beziehung zu lernen wieso, weshalb die Dinge so passieren und was kann ich verändern? Wie kann ich lernen, den anderen so zu lassen? Oder wie kann ich herausfinden, wieso ich ihn nicht so lassen kann? All das und noch vieles mehr ist ein Teil meiner Arbeit in Bereichen, in denen ich mich spezialisiert habe.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Thomas: Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Beziehung zu meinen Klienten. Hier sind der größte Ansatz und das größte Potenzial bei den Klienten. Wenn Menschen spüren, dass sie akzeptiert werden, und man sie versteht, man sie nicht bewertet und Mitgefühl zeigt und man dabei auch noch echt ist und nicht unnatürlich wirkt, dann bekommen die Menschen das Gefühl, sie können, dürfen und wollen vertrauen. Damit fühlen sie sich in der Regel sehr wohl. Das ist aus meiner Sicht die größte und beste Voraussetzung, dass Menschen langfristig was verändern möchten oder etwas zulassen, egal ob Therapie/Beratung oder Coaching.

Dadurch bekommt man als Therapeut die Chance, auf der anderen Seite was zu bewirken oder sogar etwas zu verändern. An sich setzt der Klient die Veränderung selbst um, wenn die Beziehung zwischen Klienten und Therapeut in Takt ist. Ich setzte ein hohes Maß an Vertrauen in meine Klienten, da ich der festen Überzeugung bin, dass jeder von uns seine eigenen Lösungen in sich trägt. Ziel ist es, sie zu aktivieren und dass sie es selber schaffen, sie umzusetzen.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Thomas: Wenn ich von Vorbildern spreche, dann eher Menschen, die mich begleitet haben oder immer noch begleiten. Ich spreche eher von Orientierung.

Namentlich würde ich zwei Menschen erwähnen, die mich begleitet und inspiriert haben. Für Begleitung und auch Orientierung meiner Arbeit hat Diplom-Psychologe und Psychotherapeut Michael Neumeister gesorgt, bei dem ich heute noch in Supervision bin. Er begleitet mich in meinen eigenen Themen bzw. in schwierigen Fällen.

Inspiriert hat mich Carl Rogers, von dem ich sehr viel gelesen habe, sowohl über ihn als auch seine Arbeit, was u. a. der Ansatz meiner heutigen Arbeit ist.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Thomas: Diese Frage zu beantworten ist aus heutiger Sicht schwierig.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Thomas: Da gibt es sicherlich einige. Ich würde gern eine ansprechen. Menschen dazu zu bringen, zu erkennen das Psychotherapie nichts ist, was von heute auf morgen funktioniert. Gern nehme ich das Beispiel Zahnarzt:

Bei Zahnschmerzen gehen wir zum Zahnarzt und in der Regel sind die danach weg. Bei Psychotherapie gehen die Menschen zum Psychotherapeuten und haben die Erwartung, das gleiche Ergebnis zu bekommen, was oft nicht der Fall ist. Oft braucht es sehr viel Zeit, um ehrlich zu sein, eventuell mehrere Monate oder auch Jahre. Veränderung hört in der Regel nie auf. Die Menschen kommen mit Symptomen und glauben, man kann sie einfach wegmachen. Noch schwieriger ist es, wenn es ihnen nach 2-3 Sitzungen gut geht, zu glauben, dass es so für immer bleibt. Das ist aus meiner Sicht die noch viel größere Herausforderung, zu vermitteln, dass das oft ein Irrglaube ist.

Das wiederum ist eine der größten Herausforderungen, den Menschen zu erklären, dass es oft einen langen Prozess und großes Durchhaltevermögen braucht. Es gibt sicherlich noch viele andere Dinge. Das würde aber den Rahmen sprengen.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Thomas: Dass ich meinen Klienten auf Augenhöhe begegne und dass ich ihnen sage, dass es um sie geht und nicht um mich. Dass ich sie akzeptiere, wie sie sind, mit dem was sie mitbringen oder erzählen. Außerdem, dass ich ein hohes Maß an Empathie habe und sehr authentisch bin und wirke. Ich hinterfrage alles bei meinen Klienten und bekomme dadurch oft die Reaktion, dass es entweder eine gute Frage ist, oder dass es heute sehr anstrengend war, im positiven Sinne. Meine Patienten schätzen, dass ich in vielen Situationen die Dinge erkläre. Viele empfinden das schon für sich als wertvoll. Oft bekommen sie dadurch schon veränderte Sichtweisen.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Thomas: Den Willen zu haben, sich zu verändern. An sich zu arbeiten. Ihr Vertrauen, das Sie mitbringen. Dass sie es geschafft haben, den Hörer in die Hand zu nehmen und mich anzurufen oder mir eine E-Mail schreiben.

Mich fasziniert immer wieder der Mut, den meine Klienten mit sich bringen. Dass ich feststelle, dass jeder von ihnen was Besonderes ist und ein eignes Individuum ist und so auch gesehen werden möchte.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Thomas: Da gibt es sicherlich einige. Eines hervorzuheben würde ja bedeuten, dass die anderen weniger wert sind. Deswegen würde ich sagen, wenn zum Schluss jemand sagt, er ist jetzt gerüstet für die Zukunft und weiß, dass er mit schwierigen Situationen umgehen kann, dann weiß ich, dass die gemeinsame Arbeit Früchte trägt und einiges gut gelaufen ist in unserer Arbeit.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Thomas: Da könnte man sicherlich eine große Menge an schlauen Tipps geben.

Man kann sich vielleicht ab und zu fragen, wer bin ich, was will ich, und wo möchte ich hin. Was sind meine Ziele, kurzfristig, mittelfristig und langfristig und was braucht es dafür, um dort hinzukommen und das für alle Lebensbereiche.

Und schon kann ich mir die Gesundheitstipps selber geben.

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