Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Christian Borschel interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Psychologe.
jameda: Herr Christian Borschel, was hat Sie motiviert, Psychologe zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Herr Borschel: Ich habe schon immer gerne Menschen geholfen und mich für die Problemlösung interessiert. Der menschliche Geist steckt voller Überraschungen und die Psychologie ist als Wissenschaft noch recht jung. Wir befinden uns hier in einem Gebiet, das jährlich neue Entdeckungen erlebt und gerade in unserer schnellen und digitalisierten Welt ist es wichtig, eine psychologische und seelische Stütze für Menschen zu sein, wenn sie Hilfe in Lebenskrisen benötigen.
Mein Spezialgebiet der subliminalen Therapie habe ich mir ausgesucht, weil ich in verschiedenen Aspekten stets neue Zusammenhänge finde, der Ansatz einer ganzheitlichen Betrachtung ist nicht neu und ich kombiniere sehr gerne unterschiedliche Schulen und ihre Ansätze miteinander. Denn jede psychologische Schule hat ihre positiven Aspekte und da stellt sich auch der Nutzen für den Patienten ein. Denn ein generalistischer Ansatz unterstützt den Effekt einer Behandlung.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?
Herr Borschel: Durch meine Arbeit als Dozent bin ich immer am Puls der Zeit, bekomme neueste Erkenntnisse bspw. aus der Hirnforschung mit und kann sie mit in meine Arbeit einfließen lassen. Wenn man bedenkt, dass wir in unserem Gesundheitssystem den Fokus auf die Verhaltenstherapie legen und es auch hier neuere Ansätze und zielführender Maßnahmen gibt, sehe ich dies als sehr besonders an, dass in unserer Arbeit der Fokus auf dem Klienten liegt und es nicht bloß nach einer Hauptrichtung der Behandlungsschulen geht.
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Borschel: Es gibt viele fachliche Kollegen, die mich geprägt haben und von denen ich auch heute immer wieder etwas Neues lernen kann. Diese sind zwar keine klassischen Vorbilder, aber sie ermöglichen ein Weiterkommen. Fachliche Vorbilder sind sowohl Viktor Frankl als auch C.G. Jung, die durch ihr Wirken in meine Arbeit einfließen.
Aber auch Gerald Hüther oder Adam Smith aus anderen Wissenschaftsbereichen haben Einfluss auf meine Arbeit. Ich erachte es als wichtig, über den Tellerrand zu schauen und wissen zu nutzen, das auf uns von außen einwirkt. Denn die Psychologie ist nicht umsonst je nach Universität entweder Geistes-, Sozial- oder Naturwissenschaft.
jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Borschel: Bei dem ganzen Dokumentationswahnsinn in Deutschland würde ich mich freuen, wenn es mal ein einheitliches System gibt, das alles kann und auf alles abgestimmt ist, was ich in meiner Praxis benötige.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Borschel: Aufgrund der sich stark verändernden Gesellschaftsstruktur wird es wichtig, geeignete Konzepte zu haben, um Menschen eine Unterstützung bieten zu können. In den Praxen werden sowohl die Altersmarktsituation als auch die Digitalisierung wichtig für die Arbeit werden.
Der Selbstoptimierungsdrang der jungen Generation nimmt immer mehr zu, unter anderem auch durch Social Media. Dies führt auch dazu, dass gerade junge Erwachsene sich schneller selbst verlieren. Zu dem ist davon auszugehen, dass auch der demografische Wandel neue Probleme bereiten wird. Denn auch wenn Deutschland digital weit zurückliegt im Vergleich mit anderen EU-Staaten, werden gerade hier die älteren Bürger unserer Gesellschaft mitgenommen werden müssen.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Borschel: Meine Patienten schätzen zum einen meine fachliche Expertise, aber auch meine ehrliche Einschätzung und meine ehrlichen Worte. Ich gelte als ein sehr einfühlsamer Therapeut, der aber ganz klare Worte fasst und oft Perspektivwechsel nutzt, um ein Verständnis auch auf tieferen Ebenen zu bewirken.
Die Person, mit der ich zusammenarbeite, steht für mich im Vordergrund und nicht das Symptom oder das Krankheitsbild – und das mögen meine Patienten. Außerdem besitze ich ein sehr sonniges Gemüt, das unterscheidet mich eventuell auch von einigen Kollegen. Denn ich finde ein kleiner Spaß oder ein freundliches Lächeln wirken manchmal Wunder und kosten nichts.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Borschel: Ich schätze an meinen Patienten, dass sie mir genauso ehrlich begegnen wie ich ihnen und dass wir zusammenarbeiten. Es geht darum, dass man gemeinsam eine Lösung findet, ein anhaltendes Problem zu bearbeiten.
Dazu sind meine Patienten offen und das macht vieles leichter. Es ist in unserer Gesellschaft nicht unbedingt Standard, einen Psychologen aufzusuchen. Viele haben Angst vor einer Stigmatisierung und daher respektiere ich diesen Mut, sich Hilfe zu suchen und bin gerne für meine Patienten da.
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Borschel: Ja, es gibt einige besondere Erlebnisse, die mich auch nachhaltig sehr berührt haben. Einer der wohl bemerkenswertesten Fälle war die Arbeit mit einem Kind, das aufgrund einer Operation im Gehirn körperlich beeinträchtigt wurde.
Diese Entschlossenheit des Kindes und der Familie entgegen allen Prognosen fand ich mehr als bemerkenswert. Ich habe hier auch sehr gerne über ein Jahr lang mit dem Jungen gearbeitet. Heute ist er entgegen aller Prognosen so weit, dass er laufen, sprechen und sich ohne Hilfe frei bewegen kann. Er hat sich zurück in sein Leben gekämpft und ich bin froh, ihn ein Stück des Weges begleiten zu dürfen.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Borschel: Im Leben gibt es viele Belastungen, denen wir immer wieder ausgesetzt sind. Ganz oft tun wir das mit ‘Stress’ ab. Doch grade hier sollten wir innehalten und Selbstfürsorge betreiben. Auch wenn es manchmal schwerfällt, es reichen schon 10-15 Minuten, wenn man sich mit sich selbst beschäftigt und sich selbst etwas Gutes tut, hat das eine gesundheitssteigernde Wirkung auf uns. Auch Lachen tut gut und das sollten wir, so oft es geht, tun.
Christian Borschel ist verheiratet und hat Jura, General Management und Psychologie studiert. Er hat nach seinem Bachelorstudium als Dozent in den unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen gearbeitet. Seit 2017 betreibt er seine eigene Praxis und ist als Therapeut für seine Patienten da.
Sein Hauptaugenmerk liegt im Bereich der subliminalen Therapie, in diesem Bereich zählt er deutschlandweit zu den besten Therapeuten. Herr Borschel besitzt mehrere Abschlüsse als Coach und Zertifikate in den unterschiedlichsten Bereichen. Er sitzt im Beirat des Schulungs- und Beratungszentrum für die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (SBZM) in Mönchengladbach.
Die ProBalance Borschel GbR wurde 2014 von Daniel Borschel gegründet und startete zum 01.01.2018 in Bergheim unter der gemeinsamen Leitung der beiden Herren Borschel. Seit 2017 nutzt die Praxis den tiergestützten Ansatz in den Behandlungen und legt einen großen Wert auf neueste Forschungsergebnisse aus der Neuro- und Biopsychologie.
Mit manchen Klienten wird der Fuerteventura-Retreet genutzt, um tiefgreifende Veränderungen durch eine intensive Arbeit zu nutzen. Beide Behandler sind als Referenten zu unterschiedlichen Thematiken und Schwerpunkten deutschlandweit gefragt. Das gesamte Team legt großen Wert auf eine fachliche Expertise und Qualität.
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