
Eine Brustverkleinerung wird nicht allein aus ästhetischen, sondern in vielen Fällen auch aus gesundheitlichen Beweggründen durchgeführt. Ein sehr großer Busen kann Ursache für Rücken- und Nackenschmerzen, Haltungsschäden und körperliche Beeinträchtigungen sein. Ebenso wird die Psyche vieler Frauen durch große Brüste beeinflusst. Sie fühlen sich unwohl in ihrer Haut und ziehen sich nicht selten zurück. Eine Brustverkleinerung ist dann wortwörtlich eine Erleichterung.
Das gewünschte Operationsergebnis sollte im Vorfeld ausführlich mit dem Plastischen Chirurgen besprochen werden. Eine Verkleinerung des Busens auf ein A-Körbchen ist nicht immer sinnvoll und wird nur in seltenen Fällen von den Patientinnen gewünscht - oftmals soll es ein B- oder C-Körbchen werden. Wichtig ist, dass die Patientin nach dem Eingriff zufrieden ist und das Ergebnis ihren ästhetischen Vorstellungen sowie ihrer Statur entspricht.
Eine Brustverkleinerung ist prinzipiell in jedem Alter möglich - unter der Voraussetzung, dass die Brüste vollkommen entwickelt sind und das Wachstum des Körpers abgeschlossen ist.
Die Operationsmethode und vor allem die Schnittführung sind abhängig von Größe und Beschaffenheit des Busens sowie von den individuellen Wünschen und körperlichen Voraussetzungen der Patientin.
Bei einer Brustverkleinerung stehen drei grundlegende Techniken zur Auswahl: der senkrechte Schnitt, der L-Schnitt und der T-Schnitt. Alle Techniken haben gemeinsam, dass die Brustwarze mit Warzenhof angehoben wird - falls nötig, verkleinert der Arzt sie auch. Überschüssiges Drüsen- und Fettgewebe des unteren Brustbereichs wird beseitigt, die Brust neu modelliert und die Haut gestrafft, indem der Arzt sie unterhalb des Busens zusammennäht.
Der senkrechte Schnitt (auch Lejour-Technik genannt) sieht eine Schnittführung rund um den Warzenhof und anschließend senkrecht nach unten vor. Diese Methode ist technisch sehr anspruchsvoll. Die Heilung dauert bis zu neun Monate. Außerdem können Nachkorrekturen aufgrund einer schlechten Narbenverheilung anfallen. Der senkrechte Schnitt ist allerdings für eine geringe Narbenbildung bekannt und erhält die Stillfunktion und Sensibilität der Brust.
Bei besonders großen oder stark erschlafften Brüsten setzt der Arzt zusätzlich einen Schnitt horizontal längs der natürlichen Brustfalte zur Außenseite hin an (L-Schnitt). In einigen Fällen ist auch noch ein zusätzlicher Schnitt zur Brustinnenseite notwendig (T-Schnitt). Die L- und T-Techniken sind sehr bewährte Methoden in der Ästhetischen Chirurgie und eignen sich bei einer umfangreichen Verkleinerung.
Die Qualifikation und Erfahrung des Plastischen Chirurgen spielen eine wesentliche Rolle: Je kompetenter der Chirurg, desto geringer die Risiken. Nichtsdestotrotz besteht bei jedem chirurgischen Eingriff unabhängig von der Qualifikation des Plastischen Chirurgen ein grundlegendes Risiko: Vereinzelte Schwierigkeiten können immer während oder nach der Operation auftreten.
Zu diesen Komplikationen gehören Schwellungen und Blutergüsse, die jedoch in der Regel innerhalb weniger Tage abheilen und nur im Ausnahmefall operativ behandelt werden müssen. Weniger selten sind Wundheilungsstörungen und Infektionen, die dazu führen können, dass sich die Naht auftrennt und folglich stärker ausgeprägte Narben hinterlässt.
Innerhalb des postoperativen Heilungsprozesses können aufgrund der Umbildung der betroffenen Gewebe- und Hautbereiche geringe Ungleichmäßigkeiten in der Brustform und Asymmetrien auftreten. Diese Brustformunterschiede lassen sich meist durch einen zusätzlichen minimalen Eingriff korrigieren.
Da bei einer Brustverkleinerung auch Nerven durchtrennt werden können, kann auch eine lokale Taubheit der Haut oder der Brustwarze vorkommen.
Je größer das Reduktionsgewicht beim Eingriff – beispielsweise mehr als 500 Gramm pro Seite - desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass das Gefühl von Sensibilität oder auch die Stillfunktion verloren geht. In der Regel sollte das Gefühl während des Heilungsprozesses zwar wiederkehren, kann im Einzelfall aber auch fortwährend ausbleiben. Da bei einer Verkleinerung auf ein A-Körbchen in den meisten Fällen viel Reduktionsgewicht entnommen werden muss und die OP damit umfangreicher ausfällt, steigt auch hier das natürliche Risiko für Sensibilitätsstörungen und für den Verlust der Stillfunktion.
Auch Durchblutungsstörungen der Brustwarze bis hin zum teilweisen oder vollständigen Absterben können auftreten. Ein erfahrener Plastischer Chirurg kann das Risiko im Vorfeld allerdings abschätzen und nur so viel Gewebe entfernen, dass diese Komplikationen ausbleiben.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.