Artikel 06/03/2018

Borreliose: Diagnose, Verlauf und Vorbeugung

Team jameda
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Der Frühling hat begonnen - und die Sonne lockt, wieder mehr Zeit im Freien zu verbringen. Damit steigt auch das Risiko für Zeckenstiche. Die Stiche an sich sind nicht gefährlich, allerdings können die kleinen Blutsauger Krankheiten übertragen.

Relativ bekannt ist die Hirn- und Hirnhautentzündung FSME, die sich über Viren ausbreitet. Gegen FSME ist eine Impfung möglich - im Gegensatz zur Borreliose, die ebenfalls durch Zeckenstiche ausgelöst werden kann. Borrelien sind Bakterien, die sich im Verdauungstrakt von Zecken aufhalten und in den Speichel wandern, sobald die Zecken ihre Blutmahlzeit beginnen. Von dort bis in den Blutkreislauf des Opfers ist es nur ein kurzer Weg.

Experten gehen davon aus, dass 5-35 % aller Zecken von Borrelien befallen sind. Etwa jeder 30. Zeckenstich führt zu einer Infektion. Allerdings bricht die Erkrankung nur bei etwa einem von hundert Betroffenen aus. Deutschlandweit gehen Patientenverbände von ca. 240.000 Neuerkrankungen pro Jahr aus. Allerdings kann sich das Immunsystem meistens erfolgreich gegen die Eindringlinge zur Wehr setzen. Nur wenige Borreliose-Erkrankungen werden tatsächlich zu chronischen Fällen.

Eine typische Borreliose verläuft in drei Stadien. Im ersten Stadium, das innerhalb von Tagen bis Wochen nach einem Zeckenstich auftreten kann, bildet sich rund um die Einstichstelle in 70 % der Fälle eine scharf abgegrenzte Hautrötung, die auch wandern kann. Dazu kommen grippeähnliche Symptome. Im zweiten Stadium können das Nervensystem oder das Herz betroffen sein sowie das Auge, das Innenohr, die Milz, die Lunge und die Niere. Im dritten Stadium kommt es unter anderem zu Veränderungen an Gelenken und der Haut sowie zu Lähmungen, Missempfindungen, Nervenblockaden, Konzentrationsstörungen und Persönlichkeitsveränderungen. Die einzelnen Krankheitsstadien sind nicht immer klar voneinander abzugrenzen.

Eine Borreliose ist häufig schwierig zu diagnostizieren, da sich zahlreiche andere Erkrankungen ähnlich äußern und nicht immer alle typischen Symptome auftreten. Auch Laboruntersuchungen des Blutes helfen manchmal nicht weiter, da nicht in jedem Fall Antikörper gegen die Borreliose-Erreger auftreten und ähnliche Antikörper die Treffsicherheit der Tests beeinträchtigen. Daher kann es für manchen Betroffenen ein langer Leidensweg sein, bis die Krankheit zweifelsfrei festgestellt und entsprechend therapiert werden kann.

Umso wichtiger ist es, das Risiko für eine Borrelioseinfektion zu verringern und auf frühe Warnzeichen zu achten. Zecken sitzen im Gras sowie auf Sträuchern und werden beim Vorübergehen abgestreift. Wer sich auf Wiesen oder im Wald aufhält, kann sich mit langer Kleidung schützen. Abends sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden, um die Plagegeister möglichst schnell entfernen zu können. Dabei sollte man besonders auch die Hautfalten untersuchen, da die Zecken sich in diesen Bereichen besonders wohl fühlen. Zecken entfernt man mit einer Pinzette oder einer Zeckenkarte, ohne Stress auf die Spinnentiere auszuüben. Dadurch lässt sich vermeiden, dass die Zecke den Inhalt ihres Verdauungstraktes in die kleine Stichwunde entleert.

Manchmal bemerkt man eine Zecke erst, wenn sie sich bereits vollgesaugt hat. Besonders dann sollte man in den kommenden Wochen die Einstichstelle beobachten, ob eine Rötung auftritt. Aufmerksam werden sollte man in diesem Zeitraum auch bei grippeähnlichen Symptomen. Borreliose im Anfangsstadium kann relativ leicht mit Antibiotika bekämpft werden - so lassen sich chronische Verläufe verhindern.

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