Team jameda
Ein erhöhter Bauchumfang ist das äußerlich sichtbare Zeichen von zu viel innerem Bauchfett. Anders als das Fett an Gesäß, Hüften und Oberschenkeln produziert das innere Bauchfett vermehrt Substanzen, die zu Störungen von Blutzucker, Fettstoffwechsel und Blutdruck führen. Deshalb steigt mit dem Bauch das persönliche Risiko für Herz-Gefäß-Krankheiten, wie zum Beispiel Herzinfarkt und Schlaganfall, und auch für Diabetes (Zuckerkrankheit) und Herzrhythmusstörungen. Bei Männern steigt dieses Risiko um 21 bis 40 Prozent, sobald der Bauchumfang 14 Zentimeter zulegt. Der entsprechende Wert für Frauen liegt bei 15 Zentimetern. Neuerdings wird auch vermutet, dass ein zu großer Bauchumfang das Risiko, im Alter von über 70 an Demenz zu erkranken, erhöht.
Lange Zeit galt der (BMI) als wichtiger Indikator für dieses Gesundheitsrisiko. Er spiegelt allerdings das gesamte Übergewicht wieder, ohne eine Aussage über die Verteilung des Körperfetts zu machen. Wenn sich nun das Fett besonders im Bauchraum ablagert, dann zeigt der BMI möglicherweise nur ein leichtes Übergewicht an, während das Gesundheitsrisiko dennoch erhöht ist, weil sich die überzähligen Pfund vorwiegend im Bauchraum angesammelt haben. Deshalb empfiehlt die Deutsche Adipositas-Gesellschaft bereits ab einem BMI von 25 kg/m², zusätzlich den Bauchumfang zu messen.
Übergewicht und Fettleibigkeit führen dazu, dass der Körper unempfindlicher für das körpereigene Insulin wird. Das führt zu erhöhten Blutspiegeln an freien Fettsäuren und Triglyzeriden. Das wiederum beeinflusst die Blutgerinnung negativ und erzeugt eine chronische Entzündung. Auch das Risiko für Diabetes mellitus, ungünstige Blutfettwerte sowie Bluthochdruck und damit für einen Herzinfarkt steigt.
Nehmen Sie ein Maßband und messen Sie den Bauchumfang zwischen dem untersten Rippenbogen und dem oberen Beckenrand, und zwar im leicht ausgeatmeten Zustand. Werten Sie dann das Ergebnis anhand folgender Tabelle aus:
in Ordnung:
deutlich erhöhtes Risiko:
für Frauen
bis 80 cm
bei mehr als 88 cm
für Männer
bis 94 cm
bei mehr als 102 cm
dann, so hat eine Studie ergeben, weisen Sie vermutlich zusätzlich weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten auf, denn ein dicker Bauch kommt selten allein. Lassen Sie deshalb von Ihrem Arzt einen entsprechenden Gesundheits-Check durchführen und beugen Sie durch eigene Maßnahmen vor. Sorgen Sie insbesondere durch moderate und gesunde Ernährung sowie regelmäßige körperliche Bewegung für eine Normalisierung Ihres Körpergewichts. Bereits ein 5 bis 10-prozentiger Gewichtsverlust lässt Ihr Bauchfett nämlich um etwa 30 Prozent schmelzen.
Zur Verringerung des Körpergewichts ist es empfehlenswert, 2.500 Kalorien pro Woche durch Bewegung zusätzlich zu verbrennen. Das erreichen Sie durch ungefähr 5 Stunden Bewegung. Das heißt jedoch nicht, dass Sie jetzt über Stunden joggen müssen, denn Kleinigkeiten wie Treppensteigen, Gartenarbeit und ähnliches zählen voll mit. Dennoch sollten Sie regelmäßigen Sport in Ihren Alltag einbauen. Als ideal zum Abnehmen gilt Ausdauersport.
Als geeignete Ernährungsform empfiehlt sich eine Mittelmeerdiät und zusätzlich der Verzehr von Walnüssen.
Normalgewicht ist aber nicht Alles: Umfangreiche Studien in letzter Zeit haben gezeigt, dass besonders die Kombination Normalgewicht und dicker Bauch ein besonders hohes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen birgt. Anscheinend setzt gerade das Bauchfett Botenstoffe für chronische Entzündungen frei, die zu Gefäßerkrankungen führen.
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