Team jameda
Die sogenannte Presbyopie oder Alterssichtigkeit hat nichts mit einer generellen Fehlsichtigkeit zu tun, sondern ist ein Nachlassen der Linsenbrechkraft. Hier wird sehr kontrovers diskutiert, ob dies an einem Verlust der Elastizität der Linsenstrukturen liegt oder ob die immer dicker werdende Linse die Strukturen einfach so stark dehnt, dass eine mechanische Veränderung der Linse nicht mehr möglich ist. Beim Tiermodell wird deswegen ein Teil der alternden Linse mit einem Laser verdampft und tatsächlich entsteht wieder eine Brechungszuwachs der Linse im Rahmen der Akkomodation (Naheinstellung). Diese Möglichkeit besteht derzeit für das menschliche Auge nicht. Hiervon wird aber sicher in naher Zukunft zu hören sein.
Derzeit beruht das Prinzip der Nahkorrektur auf der sogenannten Monovision. Das bedeutet, dass ein Auge für die Nähe und das führende Auge für die Ferne korrigiert wird. Hierrunter leidet das höhere Binokularsehen ein wenig. Letztendlich ist allein unser Gehirn für die Bildbearbeitung zuständig und kann aus zwei Bildern ein höherwertiges dreidimensionales Bild errechnen.
Da die meisten Menschen nicht zwei perfekt gleiche Augen haben, hat unser Gehirn mit diesen Dingen sehr viel Erfahrung. Überschreitet man eine gewisse Unterschiedlichkeit der Augen, kann es dazu führen, dass der physiologische Wettstreit unserer beiden Augen zugunsten eines Auges entschieden wird. Dies ist bei Schielkindern bekannt und führt im ungünstigsten Fall zu der Exclusion (Aus-Abschalten) mit folgender Schwachsichtigkeit eines Auges. Dies ist beim erwachsenen Menschen zwar nicht so, aber hieraus folgt, dass die laserinduzierte Unterschiedlichkeit der beiden Augen physiolgische Grenzwerte beachten muss.
Auf der Kenntnis des gerade Gesagten beruht das Prinzip der Micromonovision, welches heute bei der Laser-Korrektur der Alterssichtigkeit einsetzbar ist. Durch eine Modulation der Hornhaut mit dem Laser wird erreicht, dass beide Augen einen gemeinsamen intermediären Bereich scharf abbilden können.
Auf Basis dieser Abbildung wird dann ein Auge fernbetont und eines nahbetont. Somit haben beide Augen zwar unterschiedliche Fokusebenen, aber sie besitzen einen Bereich, in dem beide Augen gemeinsam scharf abbilden.
Dies stimuliert die dafür zuständigen neurologischen Zentren unseres Gehirns, die für die Binokularität zuständig sind. Konkret wird das fernbetonte Auge auf 0,0 dpt gezielt, das nahbetonte Auge auf eine Nahaddition von +1,5 - +2,0 dpt. Daraus resultiert ein Leseabstand von 50 cm im akkomodationslosen Auge. Da die Patienten zumeist noch über eine Restakkkomodation verfügen, können sie mit Hilfe ihrer Restakkomodation das Lese-Objekt noch näher an ihr Auge herannehmen.
Während die Monovision nur von 60 % der Menschen wirklich gut vertragen wird, wird die Micromonovision von ca. 97 % der Menschen als gut befunden. Das genannte Verfahren beruht auf der Ausarbeitung von Prof. Dan Reinstein und lässt sich im Netz unter ‘Laser blended Vision’ vielfältig recherschieren.
Letztlich beruhen alle derzeitigen Laser-Verfahren auf dem Prinzip der Monovision.
Prinzipien der Behandlung der Alterssichtigkeit:
1. Lesebrille
2. Monovision mit und ohne Brillenlosigkeit
2 a. Micromonovision mit Brillenlosigkeit
‘Laser blended Vision’
3. Multifokalität mit Brillenlosigkeit
Refraktive und diffraktive Multifokallinsen.
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