Team jameda
Am Rosenmontag in der Karnevalszeit wird traditionell lang und feucht-fröhlich gefeiert - für die jameda Gesundheitsredaktion eine gute Gelegenheit, einigen Alkoholmythen auf den Grund zu gehen.
Männer vertragen mehr Alkohol als Frauen
Stimmt, denn Alkohol verteilt sich vor allem im Wasseranteil des Körpers. Da Männer prozentual mehr Körperflüssigkeit besitzen als Frauen, geht der Alkohol bei Männern langsamer ins Blut über und zeigt so seine Wirkung erst etwas später.
„Wein auf Bier, das rat ich Dir …“?
Falsch. Die Reihenfolge, in der alkoholische Getränke genossen werden, hat keinen Einfluss auf die Wirkung des Alkohols. Allein die Menge des aufgenommenen Alkohols ist dabei entscheidend. Allerdings begünstigen zuckerhaltige und mit Kohlensäure versetzte Getränke die Aufnahme von Alkohol ins Blut und so eine rasche Wirkung.
Wer durch einen Strohhalm trinkt, wird schneller blau
Richtig. Alkohol wird größtenteils über den Magen ins Blut aufgenommen. Trinkt man aber durch einen Strohhalm, verbleibt das Getränk länger im Mund und ein Teil des Alkohols kann schon über die Mundschleimhaut aufgenommen werden und so schneller wirken.
Kaffee vertreibt Alkohol aus dem Körper
Falsch. Alkohol wird in der Leber durch das Enzym Alkoholdehydrogenase abgebaut, und zwar um 0,1-0,15 Promille pro Stunde. Diesen Prozess kann man weder durch Kaffee, Medikamente, Bewegung oder starkes Schwitzen beschleunigen.
Einem Kater kann man vorbeugen
Richtig. Eine deftige Mahlzeit dient als eine gute Grundlage für einen feucht-fröhlichen Abend, da Fett und Kohlenhydrate die Alkoholaufnahme verzögern. Um die durch Alkohol ausgespülte Flüssigkeit und Mineralstoffe zu ersetzen, sollte man zu jedem Glas Alkohol zwei Gläser Wasser trinken. Für Katerstimmung sorgen auch Fuselalkohole, z. B. in Obstschnäpsen oder Likören, deshalb hier Zurückhaltung üben! Eine Schmerztablette mit Ibuprofen vor dem Zubettgehen kann vor einem dicken Kopf am nächsten Morgen bewahren, jedoch ist die beste Vorbeugung gegen einen Kater immer noch: Maßhalten!
Ein Glas Rotwein pro Tag fördert die Gesundheit
Falsch, wenn auch Polyphenole im Rotwein eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben: Sie halten Gefäße elastisch, senken den Cholesterinspiegel und wehren freie Radikale ab. Sie können jedoch die schädlichen Wirkungen des Alkohols nicht aufwiegen: Alkohol zerstört Gehirnzellen, kann süchtig machen und erhöht vor allem das Risiko für Rachen-, Magen- und Leberkrebs deutlich.
Alkohol hält warm
Falsch. Alkohol erweitert zwar die Blutgefäße, so dass äußere Hautschichten stärker durchblutet werden und dadurch ein Wärmegefühl entsteht. Jedoch gibt der Körper über die weitgestellten Gefäße gleichzeitig Wärme ab, die er kräftezehrend erst wieder produzieren muss.
Nach dem Essen hilft ein Schnaps zur Verdauung
Falsch. Zwar entspannt Alkohol die Magenmuskulatur und erzeugt ein angenehmes Wärmegefühl. Gleichzeitig verlangsamt er jedoch die Verdauung, so dass die Mahlzeit erst recht schwer im Magen liegen wird.
Alkohol ist ein wohltuender Schlaftrunk
Stimmt nur bedingt. Alkohol entspannt und macht müde, was das Einschlafen erleichtert. Lässt die Wirkung des Alkohols nach 4-5 Stunden jedoch nach, wacht man auf und kann oft nur unruhig weiterschlafen. Außerdem kann der Alkohol durch die Entspannung der Muskeln ein Schnarchen fördern.
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