Team jameda
Kaum ein Thema wird so sehr tabuisiert wie der Alkoholmissbrauch. Der Obdachlose, der in der Fußgängerzone betrunken Passanten anpöbelt, wird schief angesehen. Dagegen gehört ein Bier oder ein Glas Wein ganz selbstverständlich dazu, wenn gefeiert wird. Wenn jemand aber häufiger „einen über den Durst trinkt’, schaut man diskret zur Seite - in vielen Fällen verstecken sich aber auf diese Weise massive Alkoholprobleme. Wer von solchen Alkoholproblemen betroffen ist, schädigt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern unter Umständen auch das soziale Umfeld, etwa die Familie.
In Deutschland sind etwa 3 % der erwachsenen Bevölkerung von Alkohol abhängig, also ungefähr 1,6 Mio. Menschen. Bei etwa 7 Mio. Menschen liegt ein behandlungs- bzw. beratungsbedürftiges Alkoholproblem vor. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Kriterien entwickelt, ab wann man von Alkoholabhängigkeit sprechen kann. Dazu müssen im Laufe eines Jahres mindestens drei der folgenden Punkte zutreffen:
starker Wunsch oder Zwang, Alkohol zu sich zu nehmen.
Schwierigkeiten, den Alkoholkonsum zu kontrollieren
Zunahme der Verträglichkeit von Alkohol
Auftreten von Entzugserscheinungen
Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alkoholkonsums
fortgesetzter Alkoholkonsum trotz aufgetretener Schäden (körperlicher, psychischer oder sozialer)
Auch wenn (noch) keine Alkoholabhängigkeit nach den WHO-Kriterien besteht, kann trotzdem ein Alkoholproblem vorliegen. Man spricht von einem „schädlichen Alkoholgebrauch’, wenn Folgeschäden des Alkoholkonsums auftreten, ohne dass die Abhängigkeitskriterien zutreffen. Ein „riskanter Konsum’ besteht in dem täglichen Genuss von mehr als 20 g Alkohol (für Frauen) bzw. mehr als 30 g (für Männer). Aber auch bereits kleinere Mengen können bei regelmäßiger Zufuhr die Gesundheit gefährden.
Können Sie einschätzen, welche Getränke wieviel Alkohol enthalten? Machen Sie die Probe aufs Exempel: Wieviel Gramm Alkohol enthalten:
2 cl Korn oder ähnliche Schnäpse?
1 Glas (0,2l) Rotwein?
1 Flasche Bier (0,5 l)?
1 Caipirinha?
Mithilfe des Computerprogramms „ExtrA’ (unter www.alkohol-selbsttest.de) können Sie einschätzen, wie es um Ihren Alkoholkonsum bestellt ist. Das Programm analysiert anonym mit Hilfe eines Fragebogens das individuelle Trinkverhalten und liefert eine Rückmeldung. Wenn der Selbsttest einen riskanten Konsum attestiert, wird empfohlen, mit dem Arzt Ihres Vertrauens das Problem zu besprechen. Er kann kompetent zu Hilfestellungen und Therapien beraten.
Zum Abschluss noch die Lösung des Alkohol-Quiz:
1 Korn enthält ca. 6g
1 Glas Rotwein ca. 20g
1 Flasche Bier ca. 20 g
1 Caipirinha ca. 16 g Alkohol.
Test: Wie hoch ist Ihr Suchtrisiko?
Alkoholtest: Sind Sie gefährdet?
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