Artikel 24/09/2018

Alkohol - Diese Folgen drohen bei Alkoholismus

Team jameda
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Alkohol fördert in Maßen die Gefäßgesundheit, aber die Grenze des mäßigen Alkoholkonsums ist schnell erreicht. Alkoholismus schließlich kann ernste Folgen nach sich ziehen.

Hinter dem Begriff Alkohol verbirgt sich chemisch betracht der so genannte Ethylalkohol (= Ethanol). Er wird meistens durch Gärung gewonnen aus stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzen/Früchten wie Weintrauben, Beerenobst, Zuckerrüben, Kartoffeln und Getreide. Spirituosen, die mehr als 30 %Vol. Alkohol enthalten, können nicht allein durch Gärung hergestellt werden, sondern müssen gebrannt (= destilliert) werden.

Alkohol ist kalorienreich

Alkohol liefert 7,1 kcal pro Gramm (30 kJ/g). D.h. Alkohol enthält fast genauso viele Kalorien wie Fett und etwa doppelt so viele wie Kohlenhydrate und Eiweiß. Da jeder Mann durchschnittlich etwa 19% seiner täglichen Energiezufuhr durch Alkohol aufnimmt und Frauen 7-8%, kann es allein durch den hohen Kaloriengehalt des Alkohols zu einer Gewichtszunahme und somit zu Übergewicht kommen. Wer zum Beispiel zwei Monate lang täglich eine Flasche Bier über seinen Energiebedarf hinaus trinkt, wird dadurch in diesem Zeitraum rund 1 kg an Körpergewicht zulegen.

Alkohol wird seit der Antike wegen seiner angenehmen Wirkungen geschätzt

Er löst innere Anspannungen, Hemmungen und Ängste, hebt die Stimmung, stimuliert die geistige Aktivität, fördert die Geselligkeit und regt den Appetit an, selbst wenn man eigentlich satt ist. All dies führte dazu, dass 1996 jeder Deutsche im Schnitt 10,9 Liter reinen Alkohol trank, rund die Hälfte davon in Form von Bier und je rund ein Viertel in Form von Wein/Sekt bzw. Spirituosen. Insgesamt haben die Deutschen 1996 dafür 45 Mrd. DM ausgegeben.

Allein die Dosis macht’s, ob Alkohol die Gesundheit fördert oder schädigt

In geringen Mengen (1-3 Drinks/Tag entsprechend etwa 5-20 g Alkohol/Tag) kann Alkohol durchaus einen positiven Effekt auf unser Wohlergehen aufweisen, zum Beispiel

  • er fördert die Gefäßgesundheit und erhöht das schützende HDL-Cholesterin im Blut. Beides wiederum unterstützt unsere Bemühungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
  • Rotwein und einige andere alkoholische Getränke enthalten Flavonoide und Phenole mit antioxidativen Eigenschaften. Das schützt vor den schädigenden Einflüssen der freien Radikale.

In den Medien wird oft nach dem Motto: ‘Rotwein ist gut fürs Herz’ die gesundheitsfördernde Wirkung des Alkohols hervorgehoben.

Dabei gibt es fast kein anderes Nahrungsmittel, welches so ein hohes krebsförderndes Risiko wie der Alkohol hat. Chronischer Alkoholgenuss schädigt fast jedes Organ des Körpers und erhöht das Risiko  für Rachen- und Kehlkopfkrebs, sowie für Leber-, Dickdarm-, Magen- und Speiseröhrenkrebs.

Die Grenze des mäßigen Alkoholkonsums ist schnell erreicht und fließend. So sollten nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Männer nicht mehr als 20 g Alkohol pro Tag und Frauen nicht mehr als 10 g täglich zu sich nehmen. Diese Menge wird als noch akzeptabel angesehen. Eine früher als gesundheitlich verträgliche angesehene Menge lässt sich heute nicht mehr angeben, da keine untere Grenze bekannt ist, ab der bei täglichem Genuss keine gesundheitlichen Schäden auftreten.

Für Frauen sollte deshalb bereits nach 0,33 l Bier oder einem 0,1 l Glas Sekt/Wein Schluss sein, während Männer rund das Doppelte trinken dürfen, ohne dass sie schädliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit befürchten müssen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Frauen Alkohol insgesamt meiden, denn er kann kindliche Missbildungen auslösen und sich negativ auf die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes auswirken.

Außerdem erweitert Alkohol die Blutgefäße. Das wiederum verstärkt die Wärmeabgabe. Aus diesem Grund ist es vollkommen falsch, sich im Winter, zum Beispiel beim Skilaufen, durch heiße alkoholische Getränke zu erwärmen. Der gefühlte Wärmeeffekt verkehrt sich infolge der erhöhten Wärmeabgabe ins Gegenteil, man friert letztlich noch mehr und es kommt deutlich schneller zu Kälteschäden an den Gliedern.

Moderater Alkoholkonsum hat keinen Einfluss auf den Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel, aber er hemmt die Lipidoxidation. Das bedeutet: die nicht verstoffwechselten Fette werden gespeichert, was letztlich zu einer Zunahme des Bauchfettes (abdominales Fettgewebe) führt. Um einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken, sollte bei moderatem Trinken die Fettzufuhr entsprechend der Alkoholzufuhr reduziert werden.

Der Übergang zum Alkoholismus ist fließend

Wer Alkohol in größeren Mengen konsumiert stellt fest, dass er die Konzentrationsfähigkeit und das Reaktionsvermögen schwächt und die Bewegungsfähigkeit beeinflusst. Besonders reichlicher Alkoholgenuss kann sogar akute Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Regelmäßiger Alkoholgenuss und der Konsum größerer Mengen kann zu Abhängigkeit und Schädigungen an Leber, Magen, Bauchspeicheldrüse, Darm, Nieren, Nerven, Skelett, Muskulatur und Gehirn führen.

Von Alkoholmissbrauch spricht man bereits, wenn Männer mehr als 40-60 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen und Frauen mehr als 20-40 Gramm. Ein Alkoholkonsum in dieser Menge birgt zusätzlich das Risiko, alkoholbedingte physische und psychische Schäden zu erleiden. Von derartigen Alkoholkranken gibt es in Deutschland ungefähr 2,5 Millionen, rund 10 Prozent von ihnen sind junge Menschen.

Chronischer Alkoholmissbrauch führt früher oder später zu einem Nährstoffmangel. Der regelmäßige Genuss von Alkohol in Mengen, die zwischen 10% und 70% der Gesamtenergiezufuhr ausmachen, verändert die Verwertung zahlreicher Nahrungsbestandteile und hat einen erheblichen Einfluss auf den Stoffwechsel vieler Nährstoffe. So ist zum Beispiel die Versorgung mit Vitaminen oft gestört, beispielsweise bei Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (Vitamin B2), Pyridoxin (Vitamin B6), Folsäure, Ascorbinsäure (Vitamin C), Nicotinsäure (Niacin), sowie den Vitaminen A, D, E und K. Auch der Bedarf an Magnesium, Kalium, Zink und Selen steigt.

Der Vitamin A-Mangel führt zum Beispiel zu Nachtblindheit und die Störung der Vitamin-D-Versorgung zu einer verminderten Knochendichte. Durch die geringen Selenspiegel werden wichtige Abwehrmechanismen gegen freie Radikale gestört.

Aus einer neuen Langzeitstudie geht hervor, das alkoholkranke Menschen im Schnitt eine um 20 Jahre verkürzte Lebensdauer haben. Damit ist die Alkoholsucht deutlich riskanter als z.B. übermäßiges Rauchen.

Diese Lebensmittel enthalten besonders viel …

Den Alkoholgehalt der wichtigsten Getränke entnehmen Sie bitte folgender Aufstellung:

Getränk

Alkoholgehalt

in Gramm 
pro 100 ml

Alkoholgehalt

in Gramm
pro Glas ca.

Malzbier

0,6-1,5

4

Bier

3,2-4,5

10

Starkbier

6

17

Sekt

7-10

9

Wein

5,5-11,0

11

Süßwein

11-13

7-8

Likör

20-35

5

Branntwein

32-50

6

Der Alkoholgehalt von Wein und Spirituosen wird auf dem Flaschenetikett in Volumenprozent angegeben. Dabei bedeutet zum Beispiel die Angabe 40% Vol., dass in einem Liter Flüssigkeit 400 ml Alkohol enthalten ist.

Literaturquellen

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