RPK Landsberg

Ich war von 2015-2016 stationär im RPK Landsberg. Die Einrichtung erwähnt im Rehavertrag, dass Beziehungen unter Patienten gefördert werden. Während meinem Aufenthalt war es offenkundig sogar so, dass gezielt versucht wurde Pärchen zu bilden. In jeder seriösen Einrichtung sind Beziehungen unter Patienten untersagt. Die Patienten sollen schließlich an sich arbeiten und nicht durch Beziehungen untereinander ihre Grundproblematiken kaschieren. Durch den unseriös liberalen Umgang der Einrichtung mit dem Thema "Beziehungsgestaltung" kam es logischerweise während meinem Aufenthalt zu extrem kontraproduktiven Konstellationen. Eine Mitpatientin mit Borderline kam mit einem Mitpatienten zusammen. Dieser hatte seine Mutter und Tante beide durch Krebs verloren. Die beiden waren lange Zeit seine wichtigsten Bezugspersonen gewesen und er litt deswegen unter starken Verlustängsten. Dadurch war er den teilweise aberwitzigen Gefühlsausbrüchen der Borderline Störung seiner Freundin natürlich schutzlos ausgeliefert. Ein männlicher Patient entwickelte die wahnhafte Vorstellung, er und eine Mitpatientin würden zusammengehören. Er stalkte daraufhin seine "Auserwählte" und terrorisierte die gesamte Einrichtung über mehrere Wochen. Nach seiner Entlassung besuchten die weibliche Betreuer einen Selbstverteidigungskurs. Insbesondere die Patienten, welche trotz Erkrankung, sich und ihre Umwelt adäquat reflektieren können werden durch ein solches "Therapiekonzept" maßgeblich auf ihrem Genesungsweg ausgebremst. Seit einiger Zeit verschickt die RPK Landsberg Fragebögen, mit denen die langfristigen Erfolge des Konzepts überprüft werden sollen. Dabei scheinen, nach Rücksprache mit anderen Rehas, aber nur solche einen Fragebogen zu bekommen, bei denen nach Entlassung eine positive Erwerbsprognose in Aussicht gestellt wurde. Dies ist natürlich Augenwischerei. Da kann man die Fragebögen gleich selbst ausfüllen.