dass ein hoher Anteil von Kindern mit Dyskalkulie oder isolierter Rechtschreibstörung unter visuellen Wahrnehmungs- und Blicksteuerungsproblemen leiden?
Das Lernwerk arbeitet ergotherapeutisch an diesen Ursachen.
Konzentrations- und AufmerksamkeitsstörungenOft sind mangelnde Impulskontrolle und motorische Unruhe auf nicht abgebaute frühkindliche Reflexe zurückzuführen. Auch Störungen in der Wahrnehmungsverarbeitung führen häufig zu ähnlichen Symptomen, wie sie auch bei AD(H)S vorhanden sind.
Daher ist es wichtig, zu Beginn der Behandlung Fragen zu klären wie
- Gibt es Entwicklungsstufen die nicht optimal durchlaufen wurden?
- Welche Einschränkungen ergeben sich daraus?
- Warum können die Alltagsanforderungen nicht altersentsprechend bewältigt werden?
- Welche Defizite können die auftretenden Symptome erklären?
- Welche Wechselbeziehungen gibt es zu anderen Störungsfeldern und sind ebenso zu betrachten?
Um darauf Antworten zu finden, führen wir zu Beginn einer Therapie eine ausführliche Funktionsanalyse (z.B. die Testung der Low-Level-Funktionen die Untersuchung auf noch vorhandene frühkindliche Reflexe sowie das MASI-Protokoll) durch.
Denn erst wenn wir die Ursachen kennen, können wir das Problem behandeln!
Neurofeedback-BehandlungNeurofeedback ist einfach gesagt eine Methode zur Kontrolle der eigenen Hirntätigkeit. Genau wie Menschen in der Lage sind, ihre Atmung oder ihren Herzschlag zu beeinflussen – etwa indem sie bewusst tief ein- und ausatmen – können sie auch innerhalb gewisser Grenzen lernen, ihre Hirntätigkeit zu lenken. Patienten lernen dabei jene Hirnaktivitäten wahrzunehmen und bewusst zu verändern, die Aufmerksamkeit und Verhaltenssteuerung betreffen.
Auf diese Weise lassen sich Bewusstseinszustände wie Aufmerksamkeit und Fokussierung aber auch Impulskontrolle Emotionsregulierung und Entspannung im Gehirn gezielt trainieren und über die Bildung neuer Synapsen nachhaltig verändern.
Jeder Patient entwickelt dabei eigene Techniken, wie er Konzentration und Achtsamkeit positiv beeinflussen kann. Mit diesen individuellen Strategien werden Automatismen entwickelt, die später abrufbar sind.
Insbesondere AD(H)S Patienten profitieren stark vom Neurofeedback-Verfahren. In Studien hat diese Methode beachtliche Ergebnisse gezeigt. Dieser Lernprozess des Gehirns ist in jedem Alter möglich!
Biofeedback-BehandlungBeim Biofeedback (engl.: Rückmeldung biologischer Signale) können Körperfunktionen wahrnehmbar gemacht werden die für gewöhnlich unbewusst ablaufen bzw. über die wir normalerweise keine bewusste Wahrnehmung haben. Dies betrifft zum Beispiel:
- Herzschlag
- Muskelspannung
- Durchblutung
- Atmung.
Ziel der Biofeedback-Therapie ist die Wahrnehmung und die gezielte Beeinflussung unserer physiologischen Prozesse z. B.:
- Wie schnell schlägt gerade mein Puls? (Messung Blutvolumenpuls)
- Wie stark ist meine Nackenmuskulatur angespannt? (Messung der Muskelspannung)
- Wie sehr rege ich mich auf? (Messung des Hautleitwerts / der Atmung)
Alles, worüber wir eine Rückmeldung (also ein Feedback) erhalten, können wir auch lernen wahrzunehmen und aktiv zu verändern.
So kann dem Klienten durch die Sichtbarmachung von Körpersignalen demonstriert werden, wie der Körper auf bestimmte Themen Gedanken innere Bilder oder Suggestionen reagiert und eine Veränderung herbeigeführt werden.
Vorteile von Biofeedback:
- Biofeedback verbessert die Eigenwahrnehmung
- Trainingserfolge und Veränderungen sind messbar und können sichtbar gemacht werden
- erzielte Erfolge sind nachhaltig und lang andauernd
- Biofeedback hat keine Nebenwirkungen wie z. B. Medikamente.
Insbesondere bei Stress, Schmerzen, Depressionen, aber auch bei Migräne, Tinnitus und Konzentrationsstörungen ist Biofeedback eine Möglichkeit für den Patienten, bewusste und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen.
Reflexintegrationstherapie (RIT® nach Sieber & Paasch)Seit November 2019 wird in den Räumlichkeiten des Lernwerks nicht nur Ergotherapie sondern auch die Reflexintegrationstherapie (RIT® nach Sieber & Paasch) als Selbstzahlerleistung angeboten.
Aus der neuropädiatrischen Forschung der letzten Jahre ist bekannt, dass die Ausreifung der frühkindlichen Reflexe zur Hirnreifung immens wichtig ist. Besonders wichtig ist dies für die Entwicklung von Gleichgewicht Körpereigenwahrnehmung und Koordination. Im Normalfall erhält ein Säugling / Kleinkind die erforderliche Stimulation durch die reflexgesteuerten rhythmischen Bewegungen, die es von sich aus durchläuft. Bei Kindern ,bei denen diese Reflexbewegungen nicht im ausreichenden Maß stattfinden konnten, kann die Gehirnreifung verzögert sein. Koordinationsprobleme Aufmerksamkeits- und Lernstörungen sowie emotionale Unausgeglichenheit sind oft die Folge.
Mit Hilfe der Reflexintegrationstherapie, bei der über gezielte isometrische Bewegungsübungen Druck auf bestimmte Körperpartien ausgeübt wird, kann die Nachreifung angeregt werden.
Unterstützend müssen als „Hausaufgabe“ möglichst täglich für ca. 10 Minuten rhythmische Bewegungsübungen durchgeführt werden. Die Integration der Reflexe ist in der Regel nach 6 bis 9 Monaten erfolgreich abgeschlossen. Die ersten Erfolge sind natürlich schon vorher sichtbar.
Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit Frau Ewert im Lernwerk auf.