Team jameda
Jeder hat das schon erlebt: Zuerst erscheinen Flecken auf einem Zahn, die Sie nicht wegputzen können, dann reagieren die Zähne empfindlich auf Hitze und Kälte und beginnen zu schmerzen. Dahinter steckt die weltberühmte Karies, von der fast alle Deutschen betroffen sind. Lesen Sie hier, was Karies ist und wie sie aussieht, wie sie entsteht und was Sie dagegen machen können.
Karies, auch Zahnkaries oder Zahnfäule genannt, ist die Zerstörung des Zahngewebes, für die es mehrere Gründe gibt.
Zahnkaries ist die häufigste Erkrankung des Menschen. In Deutschland sind 99 Prozent der Erwachsenen, ungefähr 55 Prozent der Jugendlichen unter 15 Jahren und 30 Prozent der Kinder unter 12 Jahren betroffen. Die Häufigkeit ist in den letzten Jahren gesunken, was auf bessere Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche zurückzuführen ist.
Dass im Mund Bakterien leben, wie zum Beispiel Streptokokken, ist ganz normal. Karies entsteht bei viel Zahnbelag, der unter anderem aus zuckerreichen Nahrungsresten besteht, die von Bakterien in Säure umgewandelt wurden. Die Säure greift den Zahnschmelz an, indem Mineralien, wie zum Beispiel Kalzium, abgelöst werden. Durch diese Demineralisation entstehen Schäden an den Zähnen.
Karies tritt häufig schon bei Kleinkindern auf und befällt die Milchzähne, insbesondere wenn sie schlecht gepflegt werden und dem Kind zu viel Zucker oder süße Getränke geben. Außerdem wird ein Zusammenhang mit Vitamin-D-Mangel bei Kindern vermutet.
Die Kariesbakterien werden zum Beispiel auf das Kind übertragen, wenn die Mutter Milch oder Nahrung vorkostet und Löffel oder Schnuller ableckt und dann dem Kind gibt. Durch Stillen wird diese Gefahr vermieden. Auch Küssen, gemeinsames Benutzen von Geschirr oder Husten begünstigt die Übertragung von Karies.
Die Risikofaktoren für Karies sind:
Bei Karies entstehen weißliche oder gelbe bis bräunliche Flecken auf den Zähnen, die empfindlich auf kalte oder heiße Speisen und Getränke reagieren. Ist der Zahnschmelz durchbrochen, treten Schmerzen auf, insbesondere wenn das Zahnmark erreicht ist, in dem sich die Nerven befinden. Bildet sich eine Eiteransammlung in dem Bereich, nehmen Betroffene auch den Geruch und Geschmack des Eiters wahr, wenn er aufplatzt.
Karies wird in folgende Stadien eingeteilt:
Der Zahnarzt diagnostiziert Karies, indem er die Zähne inspiziert, schon bevor Schmerzen entstehen. Je nach Lokalisation ist Karies entweder direkt erkennbar oder kann erst durch Röntgen sichtbar gemacht werden. Auf dem Röntgenbild erkennt der Arzt, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und entdeckt Karies, die äußerlich nicht sichtbar ist.
Der Zahnarzt kann Karies entfernen, indem er die befallene Stelle aufbohrt, die verfaulte Zahnsubstanz entfernt und das entstandene Loch mit einer Füllung verschließt.
Für die Füllungen benutzt der Arzt verschiedene Materialien, wie zum Beispiel Kunststoff, Keramiken oder Metalllegierungen aus Gold und Amalgam. Sie unterscheiden sich im Aussehen, in der Bearbeitung und den Kosten. Je nach Material und Verarbeitung halten Füllungen zwischen 15 und 30 Jahre.
Amalgam beispielsweise ist ein Füllungsmaterial, das Jahrzehnte intakt bleibt. Es besteht aus Metallpulver und flüssigem Quecksilber. Selten können Quecksilberspuren freigesetzt werden und die Gesundheit gefährden.
Für nicht zu weit fortgeschrittene Karies gibt es eine neue Methode: Bei der Infiltration mit Kunststoff behandelt der Arzt die Karies ohne Bohren und ohne Füllung. Ein Kunststoff wird in die von Karies befallene Region eingeführt, der aushärtet und die Poren verschließt, sodass Säuren nicht weiter in den Zahn eindringen können.
Ist Karies tief bis zum Zahnmark eingedrungen, muss der Zahnarzt eine Wurzelbehandlung vornehmen und danach eine künstliche Krone oder eine Brücke aufsetzten. Ist die Wurzelbehandlung nicht möglich, muss der Arzt den Zahn ziehen.
Bei Zahnweh helfen schmerzlindernde Medikamente, die Zeit bis zum Zahnarzttermin zu überstehen.
Karies, die auf den Zahnschmelz begrenzt ist, muss der Zahnarzt nicht unbedingt behandeln. Fluoridierung durch die richtige Ernährung und Fluoridprodukte remineralisiert sie wieder.
Ist Karies schon fortgeschritten, können Sie selbst nicht mehr viel tun, außer zum Zahnarzt gehen.
Zur Vorbeugung jedoch können Sie vieles unternehmen:
Immer mehr neue Studien zeigen, dass Karies indirekt mit Herzerkrankungen verbunden ist, denn die überflüssigen Bakterien im Mund können über den Blutkreislauf zum Herzen wandern und dort Entzündungen und Gefäßschäden verursachen.
Die Gefäße der Menschen, die mindestens zweimal am Tag für zwei Minuten ihre Zähne putzen, sind gesünder als die Gefäße derjenigen, die sich seltener oder kürzer die Zähne putzten, was auch auf ein niedrigeres Herzinfarktrisiko hindeutet.
Karies zerstört das Zahngewebe, wenn Bakterien den Zucker der Nahrungsüberreste in Säure verwandeln. Die Zahnoberfläche wird davon demineralisiert und die Bakterien dringen in das Innere des Zahns ein. Sie können es den Bakterien schwermachen, indem Sie ihnen nicht genug Zucker anbieten, auf Ihre Mundhygiene achten, Fluorid nutzen und viel trinken, so dass alles Schädliche weggespült wird. Die professionelle Zahnreinigung und die halbjährige Vorsorge-Untersuchung beim Zahnarzt helfen zudem, Karies frühzeitig zu erkennen, bevor Schmerzen entstehen.
Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit Informationen zum Thema Gesunde Zähne
Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Internationale Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin
[Verein für Zahnhygiene
](http://www.zahnhygiene-ev.de/)
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