Ein schöner Busen gehört für viele Frauen zum Schönheitsideal. Eine wohlgeformte weibliche Brust sieht nicht nur gut aus, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein und strahlt Jugendlichkeit aus. Jährlich entscheiden sich mehr als zwei Millionen Frauen weltweit für eine Brustvergrößerung mit Implantaten. Damit ist sie der am häufigsten durchgeführte Eingriff in der Plastischen Chirurgie.
Es gibt Faktoren, wie Alterungsprozesse, schwaches Bindegewebe, Kapselfibrose oder Schwangerschaft, die das Aussehen Ihrer Brüste auch nach zunächst erfolgreicher Brustvergrößerung nachteilig beeinflussen können.
Premiumhersteller geben heutzutage eine lebenslange Garantie auf Brustimplantate. Grundsätzlich müssen die Implantate also nicht ausgetauscht werden. Sie sollten allerdings beachten, dass Ihre Brüste nach der ersten Operation - so wie der Rest des Körpers auch - weiterhin dem natürlichen Alterungsprozess unterliegen. Es ist daher denkbar, dass Sie Ihre Implantate irgendwann aus ästhetischen Gründen austauschen lassen möchten, auch wenn das aus medizinischen Gründen nicht erforderlich ist.
Sind bereits eingelegte Implantate defekt, so sollten sie definitiv zeitnah ausgetauscht werden. Durch Ultraschall oder MRT lassen sich Implantatdefekte gut diagnostizieren. Manchmal gibt es sogar einen sichtbaren Volumenverlust der Brüste, der auch asymmetrisch auftreten kann, wenn nur eines der beiden Implantate beschädigt ist. Bei älteren, mit Kochsalz gefüllten Implantaten tritt dieses Phänomen häufiger auf als bei Silikonimplantaten.
Empfinden Sie Ihre Brüste nach der Brustvergrößerung immer noch als zu klein, so kommen für Sie zwei Behandlungsalternativen in Frage. Einerseits können die Implantate durch größere ersetzt werden. Im Zuge des Austausches kann auch eine andere Implantatform gewählt werden, wenn Ihnen die Form Ihrer Brüste ebenfalls nicht mehr gefällt. Ein solcher Eingriff ist in der Regel problemlos möglich, wenig schmerzhaft und kann meist sogar in einer kurzen Vollnarkose ambulant durchgeführt werden.
Eine andere Option ist, die bereits vorhandenen Implantate an Ort und Stelle zu belassen, sofern sie intakt sind. Eine zusätzliche Brustvergrößerung kann dann durch einen Eigenfetttransfer erzielt werden. Das Fett wird zunächst abgesaugt, z.B. an Bauch, Taille oder Oberschenkeln, und nach entsprechender Aufbereitung in die Brüste um das Implantat herum eingespritzt. Dabei werden spezielle Kanülen verwendet.
Durch den Eigenfetttransfer können also störende Fettdepots entfernt und die Brüste vergrößert und gegebenenfalls angeglichen werden. Ein Eigenfetttransfer ist eine sehr präzise und wenig schmerzhafte Methode, um Brüste zu vergrößern oder Brustasymmetrien zu korrigieren oder die Brustform zu verbessern.
Das Ergebnis sind sehr natürlich aussehende Brüste. Allerdings kann im Zuge eines einmaligen Eigenfetttransfers in der Regel eine Vergrößerung von maximal einer Körbchengröße erzielt werden. Auch dieser Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt, entweder ambulant oder mit einer Übernachtung in der Klinik.
Sollen die Brustimplantate ausgetauscht werden, weil eine Kapselfibrose vorliegt, so muss neben dem Implantat meist auch die verdickte Implantatkapsel entfernt werden. Die Implantate sollten bei einer Kapselfibrose auf jeden Fall ausgetauscht und gegebenenfalls auch das Implantatlager gewechselt werden.
Lag das Implantat über dem Muskel, so sollte das neue Implantat unter dem Muskel platziert werden. Studien haben gezeigt, dass eine Kapselfibrose seltener vorkommt, wenn das Implantat unter dem Brustmuskel eingebracht wird.
Ein solcher Eingriff sollte in Vollnarkose mit anschließender Übernachtung in der Klinik durchgeführt werden, da die Nachblutungsgefahr gegenüber einem einfachen Implantataustausch erhöht ist und auch eine bessere Schmerztherapie möglich ist.
Alternativ kann auch ganz auf Implantate verzichtet werden, z.B. nach mehrfachen Implantatwechseln wegen einer Kapselfibrose. Ein Brustaufbau durch mehrfache Eigenfetttransfers ist dann durchaus eine sinnvolle Variante, da dann kein körperfremdes Material mehr eingebracht wird und somit auch keine Kapselfibrose mehr entstehen kann.
Für einen Brustaufbau mit Implantaten sollten ausschließlich Brustimplantate von höchster Qualität und führenden Premiumherstellern verwendet werden. Die Implantate sollten über eine CE-Kennzeichnung verfügen, die Zulassung der FDA (Food and Drug Administration) haben sowie eine lebenslange Herstellergarantie aufweisen. Der Weltmarktführer aus den USA gibt außerdem eine Garantie gegen Kapselfibrose.
Ihren Implantatpass, der alle wichtigen Angaben enthält, sollten Sie so lange aufbewahren, wie sich die Implantate in Ihrem Körper befinden.
Brustvergrößerungen werden in Vollnarkose durchgeführt, entweder ambulant oder als stationärer Eingriff mit einer Übernachtung, abhängig von Ihrer Gesundheit und der jeweiligen Operation. Meist können die bereits vorhandenen Narben genutzt werden, um oben beschriebene Korrekturverfahren durchführen zu können. Die Schnitte werden am Ende der Operation mit selbstauflösendem Nahtmaterial in mehreren Schichten verschlossen, d.h. es müssen keine Fäden gezogen werden.
Manchmal wird eine Drainage in jede Brust gelegt, z.B. nach einer Kapselentfernung bei Kapselfibrose. Diese Drainagen werden meist am Folgetag schon wieder gezogen. Auch Straffungsoperationen der Brüste sind manchmal im Zuge eines Implantataustauschs sinnvoll.
Am Ende der Operation werden die Brüste meist getapt und sterile Verbände angebracht. Nach der Operation sollten Sie den Stütz-BH konsequent für einige Wochen tragen. Die Brüste werden unmittelbar nach der Operation etwas geschwollen sein. Die Schwellungen werden relativ schnell abklingen, so dass das endgültige Operationsergebnis meist bereits nach wenigen Wochen zu sehen ist. Anstrengende Aktivitäten, wie z.B. Sport, sollten für eine Weile ausgesetzt werden.
Prinzipiell müssen moderne Premiumimplantate mit lebenslanger Garantie nicht ausgetauscht werden. Man sollte jedoch beachten, dass Ihre Brüste auch nach einem Zweiteingriff weiterhin auf natürliche Weise altern werden.
Trotz größter Sorgfalt birgt jeder chirurgische Eingriff Risiken. Als Patientin müssen Sie seit dem Gesundheitsreformgesetz 2007 die Kosten für Nachbehandlungen außerhalb des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen selbst tragen. Der Abschluss einer Folgekostenversicherung kann dieses finanzielle Risiko minimieren und ist daher durchaus sinnvoll.
Eine Brustkorrektur ist ein chirurgischer Eingriff und sollte nicht als rein kosmetische Behandlung betrachtet werden. Er sollte daher ausschließlich von einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt werden, der über fundierte Kenntnisse in der Brustchirurgie verfügt und weitreichende Erfahrung damit hat.
Im Idealfall verfügt der Plastische Chirurg über die Zusatzqualifikation „Brustheilkunde bzw. Senologie“, um alle denkbaren Situationen meistern zu können. Ein gehobener ästhetischer Anspruch des behandelnden Arztes spielt ebenfalls eine große Rolle, um harmonische und sichere Ergebnisse zu erzielen.
Wenn die Behandlungen von einem gut ausgebildeten plastischen Chirurgen durchgeführt werden, sind auch Zweiteingriffe an der Brust sicher und können zu ästhetisch sehr ansprechenden Ergebnissen führen.
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