Team jameda
Rückenschmerzen sind oft harmlos, aber manchmal auch Symptom einer ernsthaften Erkrankung. Erfahren Sie, wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten und was der Arzt tun kann, damit Sie bald wieder schmerzfrei durchs Leben gehen.
Sie haben sämtliche Hausmittel ausprobiert …
… aber die Schmerzen nehmen kein Ende? Wenn nach drei Tagen keine Besserung eingetreten ist, lohnt sich ein Arztbesuch. Besonders wenn andere Symptome wie Fieber, Taubheitsgefühle oder Beinschmerzen dazu kommen, sollte der Arzt abklären, ob die Rückenschmerzen Symptom einer anderen Erkrankung sind. Laut Robert-Koch-Institut liegen bei rund 20 Prozent aller Rückenschmerz-Patienten Erkrankungen der inneren Organe, der Wirbelsäule o.ä. zugrunde. Nur wenn diese Probleme behandelt werden, lassen die Beschwerden nach.
Auch chronische Rückenschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden, büßen Patienten, die alle paar Monate unter Rückenschmerzen leiden, doch viel Lebensqualität ein. Mit Ihren Rückenschmerzen gehen Sie am besten zum Hausarzt oder zum Orthopäden, um die Beschwerden zu lindern.
Was erwartet Sie in der Arztpraxis?
Ihr Arzt wird Ihnen einige Fragen stellen, um die Rückenschmerzen richtig einzuordnen. Wichtig ist beispielsweise zu wissen, wann die Rückenprobleme am häufigsten auftreten, wie sich die Schmerzen anfühlen und ob es weitere Symptome gibt, die Ihnen aufgefallen sind. Um sich ein genaues Bild zu machen, interessiert sich der Arzt aber auch für Ihren Lebensstil, sind Stress, Bewegungsmangel und Co. doch häufig Auslöser der Beschwerden.
Die Krankengeschichte in Verbindung mit einer gründlichen Untersuchung erlaubt es dem Arzt nun, eine Diagnose zu stellen. Nur wenn das Bescherdebild etwas komplizierter ist, kommen auch MRT und CT ins Spiel. Ist es dem Patienten nicht mehr möglich, seiner Arbeit nachzugehen, kann er sich vom Arzt krankschreiben lassen. Tatsächlich gehen sehr viele Krankschreibungen in Deutschland auf das Konto von Rückenschmerzen.
Therapie: Viele Wege führen zum Ziel
Liegen Grunderkrankungen vor, müssen diese gezielt behandelt werden, um die Rückenschmerzen zu lindern. Lässt sich keine spezifische Ursache feststellen, stehen die Rückenschmerzen selbst im Fokus der Behandlung. Es gibt viele verschiedene Ansätze, die zum Erfolg führen können.
Bewegung
Heilung kann aber nur stattfinden, wenn nicht nur der Arzt, sondern auch der Patient Verantwortung für den Therapieerfolg übernehmen. Obwohl sich viele Patienten am liebsten gar nicht mehr bewegen, um den Schmerz aus dem Weg zu gehen, wird sie der Arzt zu Bewegung motivieren. Denn Bewegung ist ein wichtiger Teil der Therapie – und des Alltags des Patienten. Was Patienten noch tun können, erfahren Sie im Artikel ‘9 Hausmittel gegen Rückenschmerzen’.
Schmerzmittel
Schonung ist wenn möglich zu vermeiden. Um alltäglichen Pflichten wieder nachgehen zu können und trotz Rückenschmerzen in Bewegung zu bleiben, kann der Arzt Schmerzmittel verschreiben. Tabletten dienen jedoch nur dazu, nicht-medikamentöse Maßnahmen zu unterstützen. Sie sind keine Dauerlösung.
Physiotherapie
Wer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen will, um mit gezielten Übungen gegen die Rückenschmerzen vorzugehen, kann sich Krankengymnastik verschreiben lassen. Diese Leistung wird von der Kasse übernommen und eignet sich besonders für chronische Patienten. Ihre Therapie ist in der Regel komplex und setzt sich z. B. aus Krankengymnastik, Massagen, Ergotherapie und Verhaltenstherapie zusammen.
Massagen
Die Kassen übernehmen auch einen Teil der Massagekosten, wenn der Arzt diese Behandlung für notwendig hält. Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Annals of Inernal Medidicine“, veröffentlicht wurde, nahmen die Rückenschmerzen bei Zweidrittel der Teilnehmer deutlich ab, wenn sie sich massieren ließen. Dabei spielte es keine Rolle, welche Massage angewandt wurde.
Ergotherapie
Ergotherapeuten erkundigen sich zunächst nach den Lebensumständen ihrer Patienten, um Belastungen in Beruf und Freizeit auf den Grund zu gehen. Wer lange am Schreibtisch sitzt oder viel Zeit in einer gebeugten Haltung verbringt, etwa weil er Friseur oder Zahnarzt ist, muss lernen, sein Leben rückenfreundlich zu gestalten. Dabei kommen den Betroffenen Ergotherapeuten zu Hilfe. Laut dem Deutschen Verband der Ergotherapeuten reichen manchmal schon kleine Veränderungen, wie etwa ein Keilkissen auf den Stuhl zu legen oder die richtige Hebetechnik anzuwenden, um die Rückenprobleme zu bessern.
Verhaltenstherapie
Manche Ärzte raten ihren Patienten zu einer Verhaltenstherapie, um Stress und die damit einhergehenden Rückenschmerzen zu lindern. Eine britische Studie, die im Medizinjournal „The Lancet“ veröffentlicht wurde, zeigte, dass psychotherapeutische Ansätze wirkungsvolle Bestandteile einer erfolgreichen Behandlung sind. Patienten, die über die Auswirkung negativer Denkmuster, Entspannungstechniken und Bewegung aufgeklärt wurden, waren länger schmerzfrei.
Heute gibt es viele Möglichkeiten, Rückenschmerzen entgegenzuwirken. Welcher Ansatz für Sie infrage kommt, klären Sie am besten mit Ihrem Arzt.
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