Team jameda
Die Wirbelsäule verfügt über keine eigene, wesentliche Muskulatur. Ihre Beweglichkeit und Stellung wird durch das Skelettsystem bestimmt. Befindet sich die Wirbelsäule in ihrer korrekten ‘Doppel-S-Form’, weist auch das gesamte Skelettsystem keine Fehlhaltung auf. Man kann sich also durch eine gute Körperhaltung vielerlei Beschwerden ersparen oder, durch Korrektur derselben, vorhandene Beschwerden lindern.
Der ein oder andere wird die Karikaturen aus der Zeitschrift ‘Simplicissimus’ vor hundert Jahren schon einmal gesehen haben. Diese Zeichnungen stock steifer Personen bringen uns zum Lachen oder Schmunzeln, denn sie bieten uns eine Anschauung von der allgemein üblichen Körperhaltung, wie sie vor ca. 100 Jahren üblich war und für erstrebenswert gehalten wurde. Im Simplicissimus sind es vorwiegend Uniformträger, die in überkorrekter Körperhaltung dargestellt wurden. Aber auch bei den Zivilisten galt eine gute Körperhaltung als ein Zeichen für eine gute Erziehung. Als Beispiel sei erwähnt, dass die Stuhllehne nicht zum Anlehnen genutzt werden durfte. Man saß also gerade auf dem Stuhl, ohne die Rückenlehne zu berühren und das schon als Kind!
Zwischen jedem Wirbelkörper der Wirbelsäule befindet sich eine Knorpelscheibe, die auch Bandscheibe genannt wird, und die die einzelnen Wirbelkörper gegeneinander abfedert. Seit langem ist durch Untersuchungen bekannt, dass sich diese Bandscheiben besonders bei den Menschen verschieben, die sich in Stressphasen befinden, die sich also schlecht halten mit einem ‘krumm’ gebogenen Rücken. Der Druck, der die Bandscheiben ‘herausspringen’ lässt, entsteht durch die sehr kräftige Rückenmuskulatur.
Der gebogene runde Rücken zeigt uns eine extrem schlechte Körperhaltung an. Das gesamte Skelettsystem ist bei dieser Haltung im Ungleichgewicht und die Folgen sind Verspannungen, Gelenkabnutzungen und schließlich Schmerzen. Aber auch Gefühlsveränderungen, Ohrgeräusche, Zahnschmerzen, Schwindel, Nervenschmerzen und ähnliche, schwer zu behandelnde Beschwerden können die Folge sein.
Was nützt da der ergonomisch geformte Bürostuhl, das orthopädisch vorbildliche Fußbett im Schuh, der auf Augenhöhe gebrachte PC-Schirm oder die Physiotherapie, wenn am Abend auf der Couch vor dem Fernseher alles zu Nichte gemacht wird? Je tiefer die Sitzfläche, je weicher die Polsterung, um so katastrophaler die Wirkung auf die Wirbelsäule. Würden wir uns lediglich zu einem kleinen Schwätzchen auf der Couch einfinden, wir bräuchten keine Sorgen haben, dass ein Schaden entsteht.
In Wirklichkeit schlafen jeden Abend millionen Bundesbürgern vor ihrem laufenden Fernseher ein und wachen erst nach Stunden wieder auf oder lesen in ‘römischer Haltung’, bis ihnen das Buch aus der Hand fällt.
Prophylaxe ist die beste Medizin! Es kann nicht sein, dass ich am Abend stundenlang mein Kreuz verbiege, um am nächsten Tag von Arzt zu Arzt zu gehen, um die Folgen zu kurieren. Wie so oft, sind die wirkungsvollen Maßnahmen einfach und die tägliche Ermahnung, zu einer geraden Körperhaltung im Sitzen wie im Stehen, nur eine Frage des Willens, der noch dazu nichts kostet!
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