Artikel 20/04/2013

Dialyse und Nierentransplantation: Leben mit Hindernissen (Teil 2)

Team jameda
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Zur Blutwäsche braucht es aber eine große und leicht zu punktierende Ader, den sogenannten Dialyseshunt, über den das Blut zur Reinigung entnommen und in den es danach auch wieder zurückgegeben werden kann. Über diesen Shunt wird der Patient in der Regel dreimal pro Woche für je vier bis acht Stunden an die Dialysemaschine angeschlossen und die Blutwäsche durchgeführt.

Die Nachteile der Hämodialyse sollen aber auch nicht verschwiegen werden: Für die Dialyse steht nur ein Bruchteil der Zeit zur Verfügung, den gesunde Nieren sonst haben: Die Dialysezeit beträgt im Schnitt 13 Stunden pro Woche, gesunde Nieren arbeiten 168 Stunden pro Woche. Daher sammeln sich in den Zeiten ohne Dialyse Giftstoffe und Wasser im Körper an; das führt zu starken Schwankungen, die man oft deutlich spürt. 
Aus diesem Grund sind leider auch oft starke Einschränkungen bei der Ernährung und der Trinkmenge nötig. Welche Diät gehalten werden muss und wie viel der Einzelne an Flüssigkeit zu sich nehmen darf, ist enorm unterschiedlich, daher kann man keine feste Regel angeben.

Ein weiterer, sehr großer Nachteil ist auch die Tatsache, dass man das Leben nach den Dialysebehandlungen ausrichten muss. Reisen müssen sorgfältig geplant werden und die Dialysesitzungen müssen unbedingt eingehalten werden, um keine Gefahr für die Gesundheit entstehen zu lassen.

Die Peritonealdialyse (= Bauchfelldialyse) macht sich zu nutze, dass unser Bauch innen mit einer sehr dünnen Haut versehen ist, die teilweise porös ist und auch Giftstoffe passieren lassen kann. Bei dieser Variante wird in einer kruzen Operation ein Schlauch in die Bauchhöhle implantiert, über den drei- bis fünfmal pro Tag Flüssigkeit in den Bauch eingefüllt und wieder abgelassen wird. Diese Dialyseflüssigkeit nimmt die Giftstoffe auf und transportiert sie damit aus dem Körper.

Die Bauchfelldialyse ist schonender, weil sie kontinuierlich erfolgt und nicht in Etappen wie die Hämodialyse. Aber sie ist weniger effektiv und erfordert viel mehr Mitarbeit durch den Patienten, weil er die Wechsel der Dialyseflüssigkeit selbst machen muss. 
Die eigenständige Dialyse hat aber auch große Vorteile: Man ist frei beweglich, muss sich nicht nach festen Dialysezeiten richten und kann auch etwas leichter verreisen.

Doch egal welche Form der Dialyse durchgeführt wird: So gut wie eine eigene funktionierende Niere wird die Behandlung nie. Daher ist das Ziel der Nierenspezialisten immer zuerst, die eigene Nierenfunktion zu erhalten! 
Wenn dies nicht möglich ist, stehen uns mit der Dialyse und der Transplantation lebensrettende Behandlungen zur Verfügung, die aber erhebliche Einschränkungen im täglichen Leben bedeuten. Je enger Sie als Patient dabei mit uns Ärzten zusammenarbeiten, umso leichter ist es möglich, eine gute Behandlung durchzuführen und die Lebensqualität zu erhalten. Sprechen Sie stets mit uns, wenn es Probleme gibt, gemeinsam lässt sich das meiste besser lösen.

Hier geht’s zum ersten Teil des Artikels.

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