Team jameda
Jeder kennt sie: Blutschwämme, Warzen, Sommersprossen, Leberflecke und Feuermale sind häufige Hautveränderungen. Sie sind in der Regel harmlos und bleiben ohne Symptome, viele möchten sie aber loswerden, weil sie nicht gut aussehen. Lesen Sie hier, welche Hautveränderungen im Gesicht auftreten, welchen Ursachen dahinter stecken und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Blutschwämme, auch Hämangiome genannt, sind weiche und manchmal knollige Gefäßwucherungen am Kopf und am Hals, die von Gefäßerweiterungen unter der Haut ausgehen. Sie entwickeln sich meistens schon vor der Geburt, beginnen im ersten Lebensjahr teilweise zu wachsen und verkleinern sich oder verschwinden oft während der Kindheit. Bildet sich ein Blutschwamm nicht zurück, kann er mit dem Laser entfernt werden.
Die Häufigkeit der Hämangiome liegt bei 3 bis 5 Prozent, wobei Frühgeborene bis zu 10 Mal öfter und Mädchen 2 bis 3 Mal häufiger betroffen sind als Jungen.
In den meisten Fällen verursacht ein Blutschwamm keine Beschwerden. Wird er jedoch verletzt, was oft passiert, wenn er auf der Nase wächst, kann er stark bluten. In seltenen Fällen entsteht ein Blutschwamm auch am Augenlid und führt zu Sehstörungen. Am Mundbereich kann er Probleme beim Essen bereiten. Dann kann die Hautveränderung operativ entfernt werden.
Das Feuermal, auch Nävus flammeus genannt, ist eine gutartige, dunkelrote bis rötlich-violette Hautveränderung, die wegen ihrer Farbe auch als „Portweinfleck“ oder als „Storchenbiss“ bezeichnet wird.
Beim Feuermal handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung kleiner Hautgefäße, die sich vermehren und erweitern und durch die Blutfüllung rötlich erscheinen. Feuermale können auch kurz nach der Geburt auftreten, sind scharf begrenzt, unterschiedlich groß und erscheinen im Nacken, am Hinterkopf oder auf der Stirn. Durch Druck mit dem Glasspatel verblassen sie.
Feuermale sind die häufigsten Gefäßfehlbildungen bei Kindern. Sie kommen bei 60 bis 70 Prozent aller Neugeborenen vor, aber ausgedehnt sind sie nur bei ungefähr 0,2 bis 0,3 Prozent.
Feuermale auf Nacken und Hinterkopf bleiben zeitlebens bestehen, die auf der Stirn bilden sich meistens von selbst während der ersten Lebensjahre zurück. Ist das nicht der Fall, können sie mit dem Laser behandelt werden.
Die Lasertherapie kann mehrere Jahre dauern und wird auf 10 Sitzungen mit jeweils zweimonatigen Pausen verteilt. Aktuell forschen Wissenschaftler, ob die zusätzliche Gabe von Medikamenten die Erfolge verbessert.
Fibrome sind Hautgeschwülste, die aus gefäßreichem Bindegewebe bestehen. Die ab dem 30. Lebensjahr bei fast jedem Menschen vorkommenden hautfarbenen Tumoren mit Stiel sind besonders häufig im Bereich der Achseln und am Hals zu finden.
Die mehrere Millimeter großen Bindegewebsgeschwülste verursachen keinerlei Beschwerden. Sie können meist ohne Betäubung mit dem Skalpell oder der elektrischen Schlinge entfernt werden, wenn sie kosmetisch stören.
Reizfibrome, auch fibroepitheliale Polypen genannt, entstehen meistens an der Mundschleimhaut und werden von chronischen Entzündungen oder einem chronischen mechanischen Reizzustand verursacht.
Keloide entstehen, wenn sich überflüssiges Narbengewebe nach einer Verletzung bildet, insbesondere nach einer Verbrennung. Dunkelhäutige leiden aufgrund einer genetischen Anfälligkeit eher unter einem gestörten Heilungsprozess als hellhäutigen Menschen.
Zu Beginn sind Keloide rötlich, später verblassen sie und dehnen sich auf unbeschädigte Hautareale aus. Gelegentlich verursachen sie Juckreiz, Berührungsempfindlichkeit und Empfindungsstörungen. Großflächige Keloide können zu Bewegungseinschränkungen von Gelenken oder der Verengung von Körperöffnungen wie Scheide und After führen.
Die Behandlung von Keloiden ist schwierig, oft langwierig und nicht immer erfolgreich. Behandlungen mit Druckverbänden, Salben, die zum Teil auch Kortison enthalten, kortisonhaltige Spritzen sowie Röntgenbestrahlungen können zu einer Besserung der Symptomatik führen oder das Fortschreiten verhindern. Besteht eine Funktionseinschränkung, muss der Arzt oft operativ eingreifen. Allerdings besteht dabei die Gefahr, dass sich erneut Keloide bilden.
Leberflecken, auch Pigmentnävi genannt, sind gutartige Wucherungen der Hautzellen, die den Pigmentfarbstoff Melanin produzieren. Meistens sind sie dunkel gefärbt und kommen in unterschiedlichen Größen und Farben vor. Manchmal gibt es sie schon bei der Geburt oder sie werden in den ersten Lebenswochen oder -monaten sichtbar. Ein Leberfleck kann sich aber auch später bilden.
Leberflecken sollten stets sorgfältig beobachtet und nicht gereizt werden, weil sie sich zu bösartigem Hautkrebs entwickeln können. Besonders große Flecken sollten frühzeitig operativ entfernt und feingeweblich untersucht werden.
Um grob einzuschätzen, ob ein Leberfleck bösartig ist oder nicht, hilft die A-B-C-D-E-Regel.
Treffen zwei oder mehr dieser Kriterien zu, ist es ratsam, einen Dermatologen aufzusuchen und ein Hautkrebs-Screening durchführen zu lassen.
Menschen mit rötlich-blonden Haaren und heller Haut neigen oft zur vermehrten, örtlich begrenzten Melaninbildung. Melanin ist das Bräununghormon, das die Haut vor ultraviolettem Licht schützt. Die dadurch entstehenden Sommersprossen treten während der sonnenreichen Monate insbesondere im Gesicht, an den Armen und Schultern deutlich hervor und verblassen im Winter.
Die gelblich-braunen Flecken entstehen wahrscheinlich durch angeborene Genvarianten, die auch für Haut- und Haarfarbe verantwortlich sind. Da vor allem helle Haut- und Haartypen betroffen sind, sollten Sommersprossenträger die Sonne eher vermeiden und Sonnenschutz nutzen.
Auch Altersflecken sind im Sommer dunkler und auffälliger. Sie entstehen durch vermehrte, chronische Exposition gegenüber Ultraviolettstrahlung. Die scharf begrenzten, hell- bis dunkelbraunen Flecken treten hauptsächlich an den Händen, Unterarmen und im Gesicht bei nahezu allen Menschen über 60 Jahren auf.
Weder Sommersprossen noch Altersflecken müssen behandelt werden. Wenn sie stören, können Sommersprossen mit Cremes und Make-up abgedeckt werden. Altersflecken werden mittels Lasertherapie oder Kältechirurgie entfernt.
Chloasma sind Pigmentveränderungen während der Schwangerschaft, die durch eine erhöhte Produktion von Melanin ausgelöst werden. Es handelt sich um braune Pigmentflecken auf Stirn, Wangen, Hals und Brust. Bei Frauen mit dunklerer Haut erscheinen sie als hellere Flecken.
Warzen sind häufige, kleine, scharf begrenzte, flache oder leicht erhabene gutartige Geschwulste der oberen Hautschicht. Meistens sind sie auf eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus zurückzuführen und unter Umständen auch ansteckend.
Sie übertragen sich durch Kontakt- oder Schmierinfektionen an winzigen Verletzungen der Haut und der Schleimhäute. Dort infizieren sie nur die oberste Schicht der Hautzellen und vermehren sich in ihren Zellkernen. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zur Bildung der Warzen können Wochen bis Monate vergehen.
Die Warzen haben in der Regel einen dicken, hornigen, bisweilen etwas zerklüfteten Überzug, unter dem sich weiches, leicht blutendes Gewebe befindet. Durch Aufkratzen hilft man ihnen, sich auszubreiten, da die Viren mit der Blutung austreten und neue Hautareale erobern. Sie kommen an Gesicht, Händen, Fingern, Nagelrändern und Fußsohlen sowie an den Geschlechtsorganen oder im Analbereich vor.
Warzen treten in jedem Alter auf und erscheinen einzeln oder in Gruppen. Da die Immunabwehr bei Kindern noch nicht ausgereift ist, sind sie auch häufiger von Warzen betroffen. Auch abwehrgeschwächte Menschen wie beispielsweise Patienten mit Krebs, Diabetes, HIV oder Morbus Crohn sind besonders gefährdet. Auch Rauchen und Stress begünstigen die Bildung der Warzen.
Zur Behandlung werden Medikamente wie zum Beispiel Virustatika oder Zytostatika eingesetzt. Warzen können operativ, mit Laser oder mit Vereisung entfernt werden.
Hautzysten sind mit einer Kapsel ausgekleidete Hohlräume in der Haut. Sie können sehr klein sein, aber auch bis auf Faustgröße anwachsen. Ihr Inhalt ist von flüssiger bis teigiger Konsistenz.
Häufig gehen die Zysten von den Haarwurzeln aus, wie zum Beispiel die Grützbeutel, auch Atherome genannt. Sie entstehen, wenn die Ausführkanäle der Talgdrüsen verstopfen und kommen im Gesicht und am Rücken, besonders aber auf der Kopfhaut vor. Es bilden sich hautfarbene, schmerzlose Knoten, die mehrere Zentimeter groß werden können. Der Inhalt besteht aus teigigen, zwiebelschalenartig angeordneten Hornlamellen. Atherome können operativ entfernt werden.
Nur stecknadelkopfgroß, weißlich und kugelig sind die so genannten Milien, auch Hirsekörner genannt. Sie finden sich häufig im Gesicht von Neugeborenen und treten auch bei Erwachsenen hauptsächlich gruppiert im Gesicht auf. Sie können angeritzt und entleert werden, bei den Säuglingen bilden sie sich aber von selbst zurück.
Es gibt eine ganze Reihe gutartiger Hautveränderungen, die mehr oder weniger auffällig sind. Jeder Mensch ist in der einen oder anderen Weise davon betroffen. Meist sind die Symptome so typisch, dass die Diagnose leicht gestellt werden kann. In den meisten Fällen bereiten die gutartigen Hautveränderungen keine Beschwerden und können sich auch nicht in bösartiges Gewebe umwandeln, so dass die operative Entfernung, wenn überhaupt, aus kosmetischen Gründen vorgenommen wird.
www.derma.de - Website der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft
www.haut.de - Website der Arbeitsgemeinschaft ästhetische Dermatologie und Kosmetologie
www.2m2-haut.de - Website der Präventionskampagne Haut der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung
[Berufsverband der Deutschen Dermatologen
](http://www.uptoderm.de/jsp_public/cms2/index.jsp)
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