Team jameda
Trockene Haut spannt, juckt und schuppt. Das ist nicht nur unangenehm, sondern gefährdet auch die körpereigene Abwehr gegen Fremdstoffe. Die jameda Gesundheitsredaktion gibt in diesem Gesundheitsspecial Tipps zur richtigen Pflege trockener Haut.
Die Haut ist mit etwa 2 m2 das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie schützt den Körper vor mechanischen Reizen, vor Krankheitserregern und UV-Strahlung. Auch der Wasserhaushalt und die Körpertemperatur werden über die Haut reguliert. Spezielle Rezeptoren nehmen Druck, Wärme und Schmerz wahr, der Tastsinn sitzt ebenfalls in der Haut.
Die Haut besteht aus drei Schichten, der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) und der Unterhaut (Subkutis). Die Hornschicht als erste Schicht der Oberhaut steht in direktem Kontakt zur Umwelt. Ihre Hornzellen sind von einer Lipidschicht überzogen, so dass die Haut vor übermäßiger Wasserverdunstung geschützt ist. Der pH-Wert der Haut liegt mit 5,5 im leicht sauren Bereich. Dies ist wichtig für den Zusammenhalt der Hornzellen wie auch für die körpereigene Hautflora aus Bakterien und Pilzen, die Krankheitserreger abwehrt. Aus den unteren Schichten der Epidermis reifen neue Hautzellen nach und wandern nach oben, während die äußeren Hornzellen stetig abschilfern. In der Lederhaut befinden sich Talgdrüsen, Lymph- und Blutgefäße, die Unterhaut birgt Fettgewebe zum Kälteschutz und zur Energiespeicherung.
Trockener Haut fehlt es an Fett und Feuchtigkeit. Sie fühlt sich rau an und bildet feine Trockenheitsfältchen. Sie spannt, juckt und schuppt. Bei einer Veranlagung zu trockener Haut bilden die Talgdrüsen weniger Fette, so dass der Lipidfilm der Haut nur mäßig vor Wasserverdunstung schützen kann. Da Frauen weniger Talgdrüsen besitzen als Männer, neigen sie eher zu trockener Haut. Auch Hormone beeinflussen den Hautzustand. So kann die Haut beispielsweise in der Pubertät, innerhalb des Monatszyklus, während einer Schwangerschaft und in den Wechseljahren unter Trockenheit leiden. Da im Alter die Tätigkeit der Talg- und Schweißdrüsen nachlässt, trocknet ältere Haut schnell aus. Auch zu viel UV-Strahlung durch Sonne oder Solarien, langes Baden, scharfe Reinigungsprodukte sowie trockene Luft durch Klimaanlagen lassen die Haut Feuchtigkeit und Fett verlieren. Viele Erkrankungen gehen mit einer trockenen Haut einher, z. B. Neurodermitis, Diabetes, Schuppenflechte, Störungen der Schilddrüse und Allergien. Auch Medikamente wie Retinoide zur Akne-Behandlung oder die Antibabypille können die Haut austrocknen.
Harnstoff (Urea pura) ist ein viel verwendeter Bestandteil in Pflegeprodukten. Er wirkt in Konzentrationen von 3 bis 10 % juckreizstillend und speichert Feuchtigkeit auf der Haut. Auch Glycerin wirkt feuchthaltend und unterstützt als natürlicher Bestandteil von Fetten und Ölen die Rückfettung der Haut.
Olivenöl, Jojobaöl, Mandelöl und Weizenkeimöl sind sehr hautverträglich und rückfettend. Wer diese Öle pur auf die Haut auftragen möchte, sollte sie in die noch nasse Haut einreiben. So verbinden sich Öl und Wasser zu einer Emulsion, die auch Feuchtigkeit spendet. Öle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren wie Borretschsamenöl und Nachtkerzensamenöl eignen sich vor allem für Neurodermitiker. Die ungesättigten Fettsäuren festigen den Lipidfilm der Haut besonders gut.
Ceramide sind fettende Zusätze in Pflegeprodukten, werden als Hautlipide aber auch vom Körper selbst gebildet. Sie lagern sich in die Hornschicht ein und schützen vor Wasserverlust. Sheabutter, ein Öl aus der Nuss des afrikanischen Shea-Baumes, ist ebenfalls stark fettend und kann bei extrem trockener Haut auch pur aufgetragen werden.
Zahlreiche Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten unterstützen die Hautfunktion. So wirken Dexpanthenol und Allantoin wundheilungsfördernd. Vitamin A und E als sogenannte Radikalfänger wandeln die Reizstoffe aus der Umwelt um, bevor sie die Haut schädigen können. Entzündungshemmend und juckreizstillend wirkt der Inhaltsstoff Bisabolol aus der Kamille.
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