Artikel 17/07/2016

Warum Darmsanierungen bei Hauterkrankungen helfen können

Team jameda
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Wie Neurodermitis, Schuppenflechte und allergische Reaktionen mit einer Fehlbesiedelung des Darmes zusammenhängen können, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Gute Verdauung dank einer Darmflora von 100 Billionen Bakterien

Ein gesunder Darm wehrt mithilfe einer intakten Darmflora Giftstoffe und krankmachende Keime von außen ab, auch im Darm angesiedelte potenziell schädigende Erreger werden in Schach gehalten. Die Darmflora aus 100 Billionen Bakterien kann durch verschiedene Faktoren empfindlich gestört werden, z.B. durch Antibiotika-Einnahme, falsche Ernährung, Stress oder eine Infektion mit pathogenen Bakterien, Pilzen oder Viren.

Die eingeschränkte Verdauung lässt dann Gase und Schadstoffe entstehen, die die Darmschleimhaut reizen und das Immunsystem beständig herausfordern. Es kommt zu Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung. In vielen Fällen erholt sich die Darmflora von allein, sodass z.B. eine harmlose Magen-Darm-Infektion nach wenigen Tagen ausgestanden ist.

Eine Fehlbesiedelung des Darmes kann zu Hauterkrankungen führen

Halten sich schädliche oder falsche Keime im Darm über längere Zeit, kann sich dies auf den gesamten Körper auswirken. Zum einen droht ein Mangel an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen - für die Haut sind beispielsweise Zink, Vitamin C, Biotin und B-Vitamine besonders wichtig.

Zum anderen werden bei einer Fehlbesiedelung des Darmes permanent Antikörper und Entzündungsstoffe ausgeschüttet, was sich auf der Haut als unspezifischer Ausschlag oder Schübe von Neurodermitis oder Psoriasis zeigen kann. Beim Leaky-Gut-Syndrom (Sickerdarm) ist die Darmschleimhaut durchlässig für Giftstoffe und Allergene geworden, die dann direkt in die Blut- und Lymphbahn gelangen und zu Hauterkrankungen führen können.

Wann kann eine Darmsanierung bei Hautkrankheiten helfen?

Bei einer Darmsanierung (mikrobiologische Behandlung, Symbioselenkung) werden schädliche Keime, Reizstoffe und Ablagerungen entfernt, die Darmschleimhaut regeneriert und die körpereigene Darmflora wieder aufgebaut.

Geeignet ist eine Darmsanierung bei unspezifisch irritierter Haut, aber auch bei Neurodermitis, Schuppenflechte oder allergischen Reaktionen kann sie Erfolge bringen. Da eine Darmsanierung auch mit einer Ernährungsumstellung verbunden ist, können Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder Allergien z.B. gegen Gluten aufgedeckt werden.

So läuft eine Darmsanierung ab: Schonung, Reinigung und Wiederaufbau

Es kann sinnvoll sein, sich die Darmsanierung von einem Arzt oder Heilpraktiker betreuen zu lassen. Es sollten die Krankengeschichte, familiäre Veranlagungen, Ernährungsgewohnheiten und andere Grunderkrankungen in die Behandlung miteinbezogen werden. Eine Stuhluntersuchung gibt Auskunft über Art und Anzahl der Keime, unverdaute Rückstände und Entzündungsstoffe, es lassen sich außerdem auch Rückschlüsse auf den Zustand der Darmschleimhaut treffen.

Man stellt die Ernährung auf eine zuckerarme, möglichst vegetarisch-basische Kost um, Alkohol und Zigaretten sind tabu. Gleichzeitig reinigt man den Darm. Gängig sind dafür Einläufe oder eine Hydro-Colon-Therapie, eingenommen mit viel Flüssigkeit werden auch Abführsalze, Flohsamen, Heilerde oder Bentonit. Bei Pilzbefall helfen antimykotische Medikamente wie Nystatin.

Der Aufbau der Darmflora erfolgt je nach Art der Fehlbesiedelung mit Pre- und/oder Probiotika, d.h. mit Nahrung für die Darmkeime bzw. mit den Keimen an sich, v.a. Lactobazillen und Bifidobakterien. Einem Mineralstoff- und Vitaminmangel beugt man mit geeigneten Präparaten vor.

Zur Unterstützung der Verdauung können Bauchmassagen erfolgen, auch regelmäßige Bewegung fördert die Magen-Darm-Tätigkeit. Eine Darmsanierung dauert etwa drei Monate, die ersten Verbesserungen der Haut zeigen sich oft schon nach vierzehn Tagen.

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