Artikel 31/12/2015

Eisenmangel? 9 Anzeichen, dass Sie bereits unter den Folgen leiden

Team jameda
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Müde und erschöpft? Dauernd erkältet, stumpfes Haar und ständig gereizt? Mit welchen Symptomen sich ein Eisenmangel zeigen kann, berichtet die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitsspecial.

Das meiste Eisen steckt im roten Blutfarbstoff

Im menschlichen Körper befinden sich 3,5-5g Eisen. Der größte Teil (65-70%) des Eisens liegt im Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, der den Sauerstoff für den Transport im Blut bindet. 4% des Eisens ist im Myoglobin gebunden, das den Muskel mit Sauerstoff versorgt. Im Knochenmark befinden sich 2,5% des Eisens, 0,1% sind Bestandteil von Enzymen. Als Depoteisen sind 25% in den Proteinkomplexen Ferritin und Hämosiderin gebunden, 0,1% des Eisens ist an das Transporteiweiß Transferrin gekoppelt.

Aufgaben des Spurenelements Eisen

Die Hauptaufgabe des Eisens besteht darin, im Hämoglobin den Sauerstoff aus der Lunge zu binden und in den Geweben wieder abzugeben, wo der Sauerstoff als Teil der Atmungskette die Energiegewinnung des Körpers ermöglicht. Zahlreiche Enzyme enthalten Eisen, sie sind u. a. bei der Hormon-, Botenstoff- und Kollagensynthese wichtig. Auch die unspezifische Immunabwehr braucht Eisen, um Fremdkörper und Keime bewältigen zu können.

Eisen aus der Nahrung wird generell nur eingeschränkt resorbiert

Eisen gehört zu den Spurenelementen, der Körper muss es mit der Nahrung aufnehmen. Auf natürliche Weise geht dem Körper täglich Eisen verloren, z. B. durch Hautabschilferung im Darm oder über den Schweiß. Männer scheiden etwa 1 mg pro Tag aus, Frauen verlieren zusätzlich durch die Regelblutung im Schnitt 2 mg. Da der Körper nur etwa 10% des in der Nahrung befindlichen Eisens resorbieren kann, sollte man als Erwachsener etwa 10-20mg Eisen pro Tag zu sich nehmen. Dabei wird tierisches Eisen sehr gut verwertet, Eisen aus pflanzlicher Kost wird oft durch natürliche Hemmstoffe wie Oxalate, Phytate und Ballaststoffe nur eingeschränkt aufgenommen. Ein Mangel an Eisen kann durch eine eisenarme, vegetarische oder vegane Ernährung entstehen, Ursachen können auch eine starke Regelblutung, Blutverluste durch Unfälle oder Operationen, Blutspenden oder eine Eisen-Resorptionsstörung sein. Durch Wachstumsschübe in der Pubertät und Heranwachsen des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft entsteht ein Mehrbedarf, der zu einem Eisenmangel werden kann.

Bestimmung eines Eisenmangels mittels Hb-Wert, Serum-Ferritin und Transferrin-Sättigung

Um die Versorgung des Körpers mit Eisen zu überprüfen, werden mehrere Werte einer Blutuntersuchung herangezogen. Dabei gibt der Hämoglobinwert (Hb-Wert) an, ob sich genügend roter Blutfarbstoff im Blut befindet. Auskunft über den Eisenvorrat des Körpers gibt das Serum-Ferritin, das die im Blutserum gespeicherte Menge an Eisen darstellt. Mit der Transferrin-Sättigung ermittelt man, ob ausreichend Eisen für den Transport von Zelle zu Zelle zur Verfügung steht. Weitere Werte wie der Hämokrit und die Erythrozthen-Indizes werden genutzt, um die Art einer Blutarmut zu bestimmen, z. B. um zwischen einer Eisenmangelanämie und einer Sichelzellenanämie zu unterscheiden. Mangelt es dem Körper an Eisen, können sich folgende Symptome zeigen:

  1. Müdigkeit und Erschöpfung

Bei Eisenmangel gelangt weniger Sauerstoff in die Zellen, der Mensch ermüdet rasch und fühlt sich erschöpft. Bei Anstrengung müssen Betroffene schneller atmen (Belastungsdyspnoe), das Herz schlägt schneller, um den Mangel an Sauerstoff durch eine erhöhte Menge an gefördertem Blut auszugleichen.

  1. Schwindel, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen

Erreicht weniger Sauerstoff das Gehirn, leidet die Konzentrationsfähigkeit, Kopfschmerzen stellen sich ein. Auch Schwindel und Ohnmacht können Anzeichen eines Eisenmangels sein.

  1. Blasse Gesichtsfarbe und schlechter durchblutete Schleimhäute

Da bei Eisenmangel weniger roter Blutfarbstoff entsteht, sind Betroffene blass, Augenringe sind durch die dünne, minderdurchblutete Haut zu sehen. Auch die Schleimhäute, z. B. im Mund, sind weniger durchblutet und haben dadurch ein blasseres Aussehen.

  1. Eingerissene Mundwinkel, Zungenbrennen, Schluckbeschwerden

Neben einem blassen Zahnfleisch können auch andere Schleimhautbeschwerden auftreten. Zu diesen als Plummer-Vinson-Syndrom bezeichneten Erscheinungen gehören z. B. Zungenbrennen, Schluckbeschwerden und Mundwinkelrhagaden. Die Mundwinkel sind dann eingerissen und entzündet, sie bluten leicht und heilen nur schlecht.

  1. Brüchige Nägel, Haarausfall und raue Haut

Auch auf das Nagel-, Haut- und Haarwachstum wirkt sich ein Eisenmangel negativ aus. Die Nägel werden brüchig, oft bekommen sie Längsrillen. Das Haar wird dünn und stumpf, verstärkter Haarausfall tritt auf. Die Haut ist trocken und rau, sie juckt und schuppt sich.

  1. Erhöhte Infektanfälligkeit und ständiges Frieren

Da Eisen an der unspezifischen Abwehr von Fremdstoffen und Keimen beteiligt ist, leiden Menschen mit Eisenmangel häufig unter Infekten. Auch die Wärmeregulation gerät durcheinander, so dass man leicht friert und ständig kalte Hände und Füße hat.

  1. Appetitlosigkeit sowie Appetit auf nicht verzehrbare Dinge

Eisenmangel kann zunächst zu Appetitlosigkeit führen. Bei schwerem Eisenmangel kann sich aber auch ein Appetit auf Dinge einstellen, die keine Lebensmittel sind wie Erde, Staub oder Papier (Pica-Syndrom).

  1. Stimmungsschwankungen und verminderte Libido

Eisenmangel bringt das seelische Gleichgewicht durcheinander, man ist nervös und leicht reizbar, auch die Lust auf Zärtlichkeit und Sex nimmt ab.

  1. Gestörter Schlaf und Restless-Legs-Syndrom

Schlaflosigkeit und das Restless-Legs-Syndrom (RLS) werden ebenfalls mit Eisenmangel in Verbindung gebracht. RSL-Betroffene leiden vor allem nachts unter dem Drang Beine und Arme zu bewegen. Verantwortlich für diese unwillkürlichen Bewegungen ist eine gestörte Botenstoffsynthese im Gehirn. Da Eisen bei der Bildung bestimmter Botenstoffe unerlässlich ist, könnte ein Eisenmangel ein Restless-Legs-Syndrom und daraus folgende Schlafstörungen mitauslösen.

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