Artikel 05/02/2017

Lungenkrankheit COPD: Nicht ansteckend, aber tödlich!

Team jameda
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COPD steht an vierter Stelle der Todesursachen weltweit. Dieser jameda Gesundheitstipp informiert über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung.

Was versteht man eigentlich unter COPD?

COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ist ein Sammelbegriff für Lungenerkrankungen, bei denen eine unumkehrbare Veränderung des Lungengewebes zu den Hauptsymptomen Husten, Auswurf, Atemnot und Atemgeräuschen führt.

COPD kann als chronisch-obstruktive Bronchitis auftreten, bei der die unteren Atemwege permanent entzündet, verengt und verschleimt sind. Eine weitere Ausprägung ist das Lungenemphysem, bei dem die Anzahl der winzigen intakten Lungenbläschen abnimmt und große, überblähte Emphysemblasen entstehen, die die Atemgase Sauerstoff und Kohlendioxid nur unzureichend austauschen.

COPD wird je nach verbleibender Lungenfunktion in vier Stufen 1-4 bzw. in vier Gruppen A-D eingeteilt.

Sind Raucher stärker gefährdet?

Als eine der Hauptursachen für COPD gilt das Rauchen. Die unzähligen gesundheitsschädlichen und krebserregenden Stoffe schädigen die Lunge in dreifacher Hinsicht:

Teersubstanzen verkleben das an sich bewegliche Flimmerepithel, sodass der Bronchialschleim nicht mehr effektiv nach außen befördert werden kann.

Die heißen Gase und Giftstoffe zerstören die Zellen der Bronchialschleimhaut, die im gesunden Zustand ein schützendes und befeuchtendes Bronchialsekret abgeben. Als Ersatz entwickelt sich eine verdickte und unelastische Bronchialschleimhaut.

Die Gase aus dem Zigarettenrauch verhindern zudem die optimale Aufnahme von Sauerstoff ins Blut, was die Patienten kurzatmig und schwach werden lässt. Auch Passivrauchen gefährdet die Lungenfunktion.

Weitere Ursachen für COPD

Begünstigt wird die Entwicklung einer COPD durch die allgemeine Luftverschmutzung, z.B. durch Feinstaub und Ozon sowie durch Gase, Stäube und Dämpfe, die bei bestimmten Arbeitsprozessen eingeatmet werden.

Auch wiederholte Atemwegsinfektionen in der Kindheit, eine Überempfindlichkeit der Bronchien gegenüber äußeren Reizen und ein gestörtes Lungenwachstum zählen zu den Risikofaktoren für COPD.

Bei einem angeborenen Alpha-1-Antitrypsin-Mangel fehlt ein körpereigener Schutzmechanismus gegen das Enzym Elastase. Als Folge werden haltgebende und dehnbare Elastinstrukturen in der Lunge abgebaut.

COPD ist weltweit die vierthäufigste Todesursache

In Deutschland leiden ca. 7 Millionen Menschen an COPD. Ohne Behandlung und therapiebegleitende Maßnahmen verringert die Lungenerkrankung die Lebenserwartung um etwa 5-7 Jahre. Oft sterben Patienten nicht durch Ersticken, sondern an den Folgen eines Herzinfarktes, da die chronisch schlechte Sauerstoffversorgung das Herz-Kreislauf-System stark belastet.

COPD steht weltweit an vierter Stelle der Todesursachen.

Gibt es Therapiemöglichkeiten?

COPD ist nicht heilbar. Arzneimitteltherapie und Selbstmanagement können jedoch die Phasen der Verschlechterung (Exazerbationen) eindämmen und Komplikationen wie Lungenentzündungen und Veränderungen an Lunge und Herz wie z.B. Pneumothorax und Cor pulmonale vermeiden. Die Krankheitssymptome werden gemildert, die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität des Patienten verbessert.

An Medikamenten werden bronchienerweiternde Wirkstoffe, antientzündliche Kortikoide und schleimlösende Substanzen eingesetzt.

Zum Selbstmanagement gehören ein Rauchstopp, die Vermeidung von inhalativen Schadstoffen, eine Bewegungstherapie sowie die Erhaltung des Normalgewichtes und Schutzimpfungen gegen Grippe und Pneumokokken.

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