Eine zu saure Ernährung und eine schlechte Verdauung können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Dieser Artikel erklärt, was das bedeutet und was Sie dagegen tun können.
Wenn jemand zu „sauer“ ist, bezieht sich das in erster Linie auf das Milieu innerhalb der Zellen, dem Zwischenzellraum in den Geweben und dem Blut. Gerade das Blut hat eine sehr geringe Toleranzbreite im ph-Wert.
Viele denken jedoch erst einmal an das Verdauungssystem, insbesondere wenn der Magen durch Sodbrennen auf sich aufmerksam macht. Dabei brauchen die einzelnen Organe des Verdauungstrakts ein sehr unterschiedliches Milieu, um korrekt zu arbeiten.
Während der Magen mit Salzsäure arbeitet, mag es der nachgelagerte Dünndarm eher basisch. Diesen Pufferungsschritt übernimmt die Bauchspeicheldrüse, indem sie dem Nahrungsbrei neben Verdauungsenzymen Bicarbonat hinzufügt. Wirkt also die Nahrung, die wir zu uns nehmen, sehr sauer, bildet die Bauchspeicheldrüse nicht immer ausreichend Bicarbonat und die aufspaltenden Stoffwechselprozesse laufen im Dünndarm nur unzureichend ab.
Blähungen und Müdigkeit nach dem Essen sind ein erster Hinweis darauf. Nur unzureichend gelangen so Nährstoff-Moleküle in den Blutkreislauf und schließlich zu den Zellen.
Zusätzliche Belastungen resultieren aus der extensiven Landwirtschaft mit Überdüngung und künstlichem Kraftfutter in der Fleisch- und Fisch-Produktion.
Die Verdauungsleistung wird zudem durch schwierige Kombinationen gestört wie z.B. Joghurt mit Obst oder inkompatible Eiweiße in einer Mahlzeit wie Fisch mit Sahne. Spätes Abendessen mit hohem Rohkostanteil oder viel Käse sind auch eine Herausforderung und werden nicht mit Schlafstörungen in Verbindung gebracht.
Auch durch kontinuierliche Nahrungszufuhr - etwa durch Naschen - wird die Verdauungsleistung negativ beeinflusst. Zwischen den Mahlzeiten soll sechs Stunden Pause sein. Bei schnell verdaulichen Gemüsesuppen reduziert sich diese Zeit, während ein Schweinebraten mit Knödel „lange im Bauch liegt“.
Was passiert, wenn auf halb Verdautes frischer Nahrungsbrei trifft? Als Beispiel kann uns die Zubereitung eines Hefegebäcks dienen: Viele Zutaten werden zu einem Teig geknetet und vor dem Backen an eine Wärmequelle „zum Gehen“ gestellt. Nach 30 Minuten fällt dem Bäcker ein, dass er eine wesentliche Zutat vergessen hat und fügt sie noch zu. Aber das Backwerk misslingt. Ein wichtiger Prozess wurde unterbrochen.
Diese gestörte oder reduzierte Stoffwechseltätigkeit führt mittelfristig zu „unverdauten“ Zell-Toxinen, die in Geweben eingelagert werden und schließlich zur Tumorbildung beitragen.
Neben unserer Ernährung spielt Stress eine mindestens ebenso große Rolle. Dazu zählen Sorgen, Gedankenkreisen, zu wenig Pausen für Muße, zu wenig Schlaf, Schichtarbeit, ständige Erreichbarkeit – schlicht der Verlust des natürlichen Lebensrhythmus aus „Anspannung“ und „Entspannung“ im Wechsel.
Bei Stress regiert der Sympathikus. Eine gute Verdauung benötigt aber eine entspannte Atmosphäre mit dem Gegenspieler, dem Parasympathikus. Also: „Essen to go“ und Arbeitsessen ade!
Kurzfristig kann sich der menschliche Organismus durch intelligente Regelkreise selbst helfen.
Beispiele:
Stress, Sorgen, Angst und ein sitzender Beruf verflachen aber ständig die Atmung. Darüber hinaus fördern Kaffee und Alkohol das saure Milieu und zählen nicht zum Flüssigkeitsbedarf von 2-3 Liter pro Tag.
Längerfristig werden dann basische Minerale wie Calcium in den Knochen abgebaut und ins Blut abgegeben. Dies führt einerseits zu Osteoporose mit der Gefahr von Brüchen, aber auch zu Gelenkerkrankungen wie Arthritis und Arthrose und zur Ablagerung von Calcium in den Gefäßen. Sie verursacht Bluthochdruck, der in einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder auch Nierensteinen enden kann.
Um langfristig gesund zu bleiben und den Körper in seinen hochintelligenten Regelkreisen zu unterstützen, muss das Milieu in den Geweben korrigiert werden. Die Stoffwechselschlacken sind über Urin, Stuhl und Schweiß auszuscheiden.
Die Ayurveda-Medizin hat mehr als 2000 Jahre Erfahrung. Herzstück ist die Panchakarma-Kur – die fünf Reinigungsschritte. Forschungsprojekte an Universitäten und Uni-Kliniken in Europa und Indien erbringen inzwischen valide Nachweise über die Wirkmechanismen auf hohem wissenschaftlichem Niveau.
Behandelt werden nicht einzelne Symptome und Krankheiten, sondern der ganze Mensch.
Individuell werden die genetisch angelegte Konstitution und die im Laufe des Lebens eingetretenen Dysbalancen analysiert. Daraufhin werden die Ernährung konsequent umgestellt und der Lebensstil korrigiert. Das klingt kompliziert, aber eine Nahrungsmittel-Tabelle, die individuell mit einem Ampelsystem versehen wird, zeigt auf einen Blick:
Ausreichend Bewegung an frischer Luft und gegebenenfalls auch Klärung psychisch belastender Situationen ergänzen die Kur. Erste Erfolge motivieren dranzubleiben. Symptome wie Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Muskelverspannungen und Spannungskopfschmerz, Sodbrennen und Verdauungsstörungen, Ischiasbeschwerden, Hautausschläge und häufige Infektionen bessern sich.
Dann werden Massagen und Einläufe mit medizinischen Ölen sowie Phytotherapeutika eingesetzt, um die Gewebereinigung und die Ausleitung zu initiieren. Die Ausleitung auf körperlicher Ebene bewirkt auch ein Loslassen von seelischem Ballast. Eine Aufbauphase schließt sich an.
Danach berichten Patienten neben einer Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit von geistiger Klarheit, emotionaler Stabilität und Lebensfreude.
Das Ergebnis: Über das körperliche Wohlbefinden hinaus sind Sie in bewegten Zeiten auch psychisch belastbarer. Denn Körper und Psyche sind untrennbar miteinander verbunden.
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