Frühling macht einfach gute Laune! Endlich wieder Sonne tanken, die aufblühende Natur beim Spaziergang oder Wandern erleben, im Garten arbeiten, mit den Kindern auf dem Spielplatz toben oder auch das Handicap auf dem Golfplatz verbessern - für viele Menschen ist Frühling die schönste Zeit des Jahres. Allerdings erwachen mit der Natur auch einige Tierchen, die uns unter Umständen schaden können. Dazu gehören zum Beispiel Zecken. Gegen diese Plagegeister soll die Zeckenimpfung schützen. Doch sie wird immer wieder kontrovers diskutiert und ihr Nutzen angezweifelt. Deshalb möchten wir hier einige Informationen geben und aufklären, für wen die Impfung sinnvoll ist.
Die Bezeichnung „Zeckenimpfung“ ist im Prinzip nicht korrekt, denn die Impfung schützt nicht gegen die Tiere an sich und auch nicht gegen ihre Stiche. Aber sie schützt gegen eine der Krankheiten, die durch Zeckenstiche übertragen werden: die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME.
Dabei handelt es sich um einen Virus, der Schäden im zentralen Nervensystem verursachen kann. Deshalb heißt die Impfung auch FSME-Impfung. Sie macht durchaus Sinn, denn wenn die FSME erst einmal ausgebrochen ist, gibt es kein Medikament dagegen. Zecken übertragen darüber hinaus allerdings auch Bakterien, die Borreliose verursachen. Hier ist es umgekehrt. Es gibt viele verschiedene Arten von Borrelien, aber leider noch keinen Impfstoff, der davor schützt. Dafür kann die Borreliose mit Antibiotika gut behandelt werden.
Grundsätzlich ist jeder gefährdet, der sich gerne im Freien aufhält - übrigens nicht nur im Wald. Denn die kleinen Blutsauger lassen sich im Gegensatz zum weitverbreiteten Irrglauben nicht von Bäumen auf ihre Wirte „herunterfallen“. Sie leben eher im hohen Gras, im Unterholz oder im feuchten Laub. Das heißt, man kann sich auch beim Picknicken oder auf dem Golfplatz einen Zeckenstich zuziehen.
Hierzulande ist besonders der süddeutsche Raum betroffen. Aber Zecken leben auch in anderen Regionen Deutschlands und kommen außerdem in vielen Urlaubsländern vor.
Sie können selbst einiges tun, um sich die kleinen Blutsauger vom Leib zu halten. Hier einige Tipps:
Der Hausarzt, Kinderarzt oder Dermatologe injiziert abgetötete FSME-Viren. Daraufhin produziert das Immunsystem Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper. Wenn durch einen Zeckenstich erneut FSME-Viren in den Körper gelangen, erkennt und zerstört sie das Immunsystem. So können sie keinen Schaden mehr anrichten. Die Impfung wird normalerweise sehr gut vertragen. Mit Nebenwirkungen ist kaum zu rechnen.
Eine Grundimmunisierung gegen FSME können Sie jederzeit beginnen, auch im Frühjahr noch, wenn die ersten Zecken schon unterwegs sind. Für einen vollständigen Impfschutz sind allerdings drei Termine über mehrere Monate verteilt notwendig. Deshalb empfehlen wir, bereits im Winter mit den Impfungen zu starten. Dann haben Sie rechtzeitig zur „Zecken-Saison“ einen Langzeitschutz aufgebaut.
Das Internet ist voll von wilden Ratschlägen, die oft mehr Schaden anrichten, als zu nutzen. Keinesfalls sollten sie die Zecke abbrennen oder mit Öl, Benzin oder Nagellackentferner beträufeln, wie man oft liest. Wichtig ist, dass Sie schnell reagieren, wenn Sie eine saugende Zecke entdecken. Denn die FSME-Viren werden sofort nach dem Stich übertragen. Die Infektion mit Borrelien dauert zwischen zwölf und vierundzwanzig Stunden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Zecke zu entfernen - von der Zeckenkarte übers Zeckenlasso bis zum Fingernagel. Am besten und sichersten wird die Zecke unserer Meinung nach mit einer speziellen Zeckenpinzette aus der Apotheke entfernt.
Ja! Wenn Sie in einem Risikogebiet wohnen oder eine Reise in ein Risikogebiet innerhalb Deutschlands planen, haben Sie als gesetzlich versicherter Patient einen Anspruch auf die FSME-Impfung. Auch wenn Sie in ausländische FSME-Risikogebiete reisen möchten, werden die Impfkosten von den meisten Krankenkassen übernommen. Fragen lohnt sich also!
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.